Wohneigentum Region Linthgebiet Herbstausgabe 2021
Das Linthgebiet, welches zu den gesuchtesten und entsprechend höherpreisigen Wohnregionen des Kanton
St. Gallen zählt, verzeichnet einen stetig wachsenden Nachfragedruck auf den Eigenheimmärkten.
So überrascht es kaum, dass sich bei den gehandelten Wohnobjekten die Preisanstiege im Frühjahr 2022 abermals beschleunigt haben. Neben pandemiebedingten Effekten wie der höheren Wertschätzung von Wohnen hat dabei auch das bis vor kurzem noch sehr attraktive Finanzierungsumfeld eine wichtige Rolle gespielt – Sondereffekte, die sich im derzeitigen Umfeld immer mehr abschwächen dürften.
Angebot und Baumarkt
Anders als in den meisten Ostschweizer Regionen hat das Wohnungsangebot im Linthgebiet
zwar seit Anfang 2021 nicht mehr weiter abgenommen – trotzdem bleibt der hiesige Markt angespannt: Kaum eine
Eigentumswohnung steht leer, und lediglich 2.3 Prozent des Bestands wurden im 1. Quartal 2022 zum Verkauf angeboten
(Gesamtschweizer Durchschnitt: 3.9 Prozent). Immerhin entsteht hier fortwährend neuer Wohnraum: Gemessen am Bestand
wurden im Linthgebiet in den vergangenen zwölf Monaten überdurchschnittlich viele Eigentumswohnungen baubewilligt,
und selbst bei den Einfamilienhäusern geht die Tendenz leicht aufwärts.
Preisentwicklung
Im Linthgebiet gehen die Transaktionspreise unentwegt in die Höhe. Zwischen dem 1. Quartal 2021
und dem 1. Quartal 2022 resultierte bei den mittleren Eigentumswohnungen ein Plus von 9.5 Prozent (Schweizer Durchschnitt:
8.5 Prozent), die Einfamilienhäuser verteuerten sich um 7.4 Prozent (Schweizer Durchschnitt: 8.5 Prozent). Ein durchschnittliches
Einfamilienhaus kostet in Rapperswil-Jona inzwischen knapp 2 Millionen Franken, der Preis für eine neuwertige,
mittelgrosse Eigentumswohnung liegt bei rund 1.2 Millionen Franken.
Ausblick
Wohneigentum wird im Linthgebiet aller Voraussicht nach begehrt bleiben, Im herrschenden Umfeld könnte
das zuletzt sehr hohe Tempo bei der Preisentwicklung aber nachlassen. So sind nicht nur die bis anhin äusserst tiefen Hypothekarzinsen
bereits nach oben gegangen; auch die Zahlungsbereitschaft könnte unter Druck geraten, da aufgrund der
wirtschaftlichen Unsicherheiten mit einem Rückgang der Realeinkommen zu rechnen ist. Da aber gerade in dieser Region die
Nachfrage um ein Vielfaches höher ist als das Angebot, dürften sich hier die Preise weiterhin auf hohem Niveau bewegen.