Zollschock vorerst entschärft – Unsicherheit bleibt
Die Zollankündigungen von Anfang April wurden grösstenteils ausgesetzt. Die Finanzmärkte atmen auf, doch die Risiken und Folgen für die Weltwirtschaft sind noch unklar.
Die von Donald Trump verkündete Zollpause hat die Kursverluste an den globalen Aktienmärkten vorerst gestoppt. Von einer nachhaltigen Erholung kann jedoch noch keine Rede sein. Bis voraussichtlich Anfang Juli 2025 gilt ein reduzierter Zollsatz von 10% für die meisten Importe in die USA – mit Ausnahme von chinesischen Waren. Die temporäre Entlastung soll Raum für Verhandlungen über künftige Handelsbeziehungen schaffen. Wie sich der Konflikt weiterentwickelt, ist derzeit kaum abzuschätzen. Vor allem mit China ist eine rasche Entspannung nicht in Sicht, da der Streit in die grundsätzliche Rivalität der beiden Grossmächte eingebettet ist.
Erster Schock an den Aktienmärkten verdaut
Der erste Schock an den Aktienmärkten ist verdaut, zuletzt zeigten sich moderate Erholungstendenzen. Die zwischenzeitlich starken Tagesschwankungen haben spürbar nachgelassen – ein positives Signal. Dennoch bleibt die konjunkturelle Visibilität gering. Je länger die Unsicherheit anhält, desto stärker könnten sich wirtschaftliche Schäden manifestieren. Mit erhöhter Volatilität ist deshalb weiterhin zu rechnen. Investoren sollten insbesondere die Entwicklungen an den US-Zinsmärkten sowie die Schwäche des US-Dollars im Blick behalten. In einem von Unsicherheit geprägten Umfeld profitieren sichere Häfen wie Gold und der Schweizer Franken. Anleger sollten sich vorerst zurückhaltend positionieren und die Lage aufmerksam beobachten. Breite Risikoengagements sind derzeit jedoch nicht ratsam – vielmehr sollte der Fokus klar auf einer konsequenten Diversifikation des Portfolios liegen.
Aktien mit neutraler Gewichtung
Wir behalten die neutrale Gewichtung bei den Aktien bei. Innerhalb der Aktienmärkte favorisieren wir weiterhin die Schweiz. Der US-Aktienmarkt hat deutlich korrigiert und die hohen Bewertungen im Technologie-Sektor haben sich reduziert. In Einzelfällen haben diese für langfristig investierte Investoren wieder attraktive Niveaus erreicht. Die taktischen Untergewichte in Europa und bei den Aktien aus Schwellenländern behalten wir bei. Auch die Obligationenquote liegt nach wie vor deutlich unterhalb der strategischen Allokation. Neben der erhöhten Liquiditätsquote halten wir auch an der Goldallokation fest, welche ihre stabilisierende Funktion in den letzten volatilen Wochen unter Beweis gestellt hat.

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