Aktienmärkte trotzen US-Zöllen
Die Aktienmärkte zeigen sich von den in Kraft getretenen US-Zöllen unbeeindruckt. Die Auswirkungen auf die wirtschaftliche Dynamik werden sich erst noch zeigen, weshalb wir Aktien weiterhin neutral gewichten.
Im August traten die von US-Präsident Donald Trump verhängten Zölle in Kraft. Damit herrscht zwar Klarheit über das Zollniveau, doch die konkreten Folgen für Konjunktur und Inflation bleiben ungewiss. Da mit den USA keine Einigung erzielt wurde, erhebt Washington derzeit auf rund 40 % der Schweizer Exporte Zollabgaben von 39 %. Für Pharma-Produkte gilt bis Ende September eine Schonfrist. Trump fordert Preissenkungen und droht mit gestaffelten Zöllen von bis zu 250 %. Obwohl das globale Wachstum durch diese Politik gebremst wird, zeigen sich die Aktienmärkte bislang robust und markieren vielfach neue Höchststände. Getragen wird dies vor allem von der starken Nachfrage nach Halbleitern im Zuge des weltweiten KI-Booms. In Europa wirken geplante Infrastruktur- und Rüstungsinvestitionen stabilisierend. Allerdings ist die Marktbreite deutlich gesunken, und die Kursentwicklung hängt von wenigen Titeln ab. Dies und die zunehmend einseitige Positionierung der Investoren erhöhen die Gefahr von Korrekturen.
Amerikanische Notenbank im Fokus
In den Konsumentenpreisen ist der Zoll-Effekt bislang nur schwach sichtbar. Deutlich stärker zeigt sich dieser hingegen in den Produzentenpreisen, die im Juli kräftig anzogen. Dies signalisiert, dass Grosshändler die höheren Importkosten zunehmend an ihre Kunden weitergeben. Gleichzeitig kühlt der US-Arbeitsmarkt ab. So enttäuschten die Beschäftigungszahlen für den Juli, und die Daten der Vormonate wurden nach unten revidiert. Eine Abschwächung am Arbeitsmarkt belastet den Konsum und dämpft das Wachstum. Da geldpolitische Massnahmen verzögert wirken, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Federal Reserve Mitte September.
Neutrale Gewichtung bei Aktien
Ein breit diversifiziertes Portfolio bleibt im aktuellen Umfeld entscheidend. Wir halten an einer neutralen Aktiengewichtung fest. Regional bevorzugen wir weiterhin den defensiven Schweizer Markt, der dank tiefer Zinsen und moderater Bewertungen eine attraktive Risikoprämie bietet. Auch in den übrigen Regionen bleiben die Allokationen unverändert. US-Aktien werden übergewichtet, Europa und Schwellenländer hingegen untergewichtet. Die Obligationenquote liegt klar unter der strategischen Zielallokation. Mit der erhöhten Liquidität und der Goldposition bleibt das Portfolio breit abgestützt.

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