Illustration eines Mehrfamilienhauses in einer Konjunkturlandschaft

Renditeliegenschaften

Preisentwicklungen für Renditeliegenschaften im Bereich Wohnen und Geschäft für die Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden.

Ausgabe vom Dezember 2025 mit Datenstand Oktober 2025

Auf den St. Galler Mietwohnungsmärkten stösst ein immer knapper werdendes Angebot auf einen stetig wachsenden Wohnungsbedarf. Besonders angespannt zeigt sich die Situation weiterhin in der Region Linthgebiet, die im Herbst 2025 mit fast 8 Mietinteressierten pro angebotene Wohnung einen ausgeprägten Nachfrageüberschuss verzeichnete. In den übrigen Regionen des Kantons St. Gallen fällt der Druck zwar weniger stark aus, dennoch kommen im Durchschnitt zwischen 2 und 3 Suchende auf jede ausgeschriebene Mietwohnung. Dieses unausgeglichene Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage treibt die inserierten Wohnungsmieten kontinuierlich nach oben. 

Angebot und Baumarkt

Die Auswahl an Mietwohnungen hat sich im Kanton St. Gallen in den letzten 5 Jahren mehr als halbiert. Im 3. Quartal 2025 verringerte sich das Angebot erneut und betrug nur noch 4.3 Prozent des Bestands. Auf dem gesamtschweizerischen Mietwohnungsmarkt ist das Angebot in den vergangenen Jahren ebenfalls stark geschrumpft und liegt aktuell bei tiefen 3.6 Prozent. Gleichzeitig gewinnt die Neubautätigkeit sowohl kantonal als auch landesweit wieder an Dynamik: Im 3. Quartal 2025 waren im Kanton St. Gallen fast 60 Prozent mehr Mietwohnungen baubewilligt als im Vorjahresquartal. 

Mietpreise

Parallel zur zunehmend knappen Verfügbarkeit von Mietwohnungen sind die Mieten bei Neu- und Wiedervermietungen im Kanton St. Gallen in den letzten 3 Jahren kontinuierlich gestiegen. Im 3. Quartal 2025 lagen die inserierten Wohnungsmieten erneut um durchschnittlich 3.1 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Dieser Anstieg fiel deutlich dynamischer aus als die landesweite Entwicklung (+1.5 Prozent), die sich im Vergleich zu den Jahren 2023 und 2024 bereits spürbar abgeflacht hat.

Ausblick

Während die anziehende Neubautätigkeit für ein wachsendes Angebot sorgt, ist davon auszugehen, dass sich die Zusatznachfrage nach Mietwohnungen abschwächen wird. Die Beschäftigungsprognosen – und damit auch die Aussichten für das Bevölkerungswachstum – fallen für 2026 verhaltener aus als in den Vorjahren. Unter diesen Voraussetzungen ist auch im Kanton St. Gallen nur noch mit moderat steigenden Angebotsmieten zu rechnen. Die Mieten bei den bestehenden Verträgen dürften infolge der bereits erfolgten Referenzzinssatzrückgänge leicht zurückgehen. Weitere Senkungen des Referenzzinssatzes sind aktuell nicht zu erwarten.

Preislandschaft Wohnungsmieten

Entwicklung der Wohnungsmieten
(Index 1. Quartal 2015 = 100)

Die St. Galler Geschäftsflächenmärkte zeigen sich in einem anspruchsvollen Umfeld bemerkenswert widerstandsfähig. Der starke Franken, die US-Handelspolitik und die schwache Konjunktur in wichtigen Absatzmärkten wie Deutschland stellen die exportorientierten Branchen vor grosse Herausforderungen. Zwar dürfte die jüngste Einigung im Zollstreit eine gewisse Entlastung bringen; dennoch liegen die US-Zölle mit 15 Prozent weiterhin auf einem hohen Niveau. Gleichzeitig stützen der robuste Privatkonsum und die öffentlichen Investitionen die Binnenwirtschaft. Auch der Detailhandel profitierte zuletzt von günstigen Rahmenbedingungen: Die Kaufkraft legte dank rückläufiger Inflation und steigender Löhne zu, während der Tourismus die Nachfrage zusätzlich belebt hat.

Angebot und Baumarkt

Das Büroflächenangebot im Kanton St. Gallen nahm im Verlauf des Jahres 2025 leicht zu, ohne jedoch zu nennenswerten Überkapazitäten zu führen. Mit einem Angebotsanteil von 5.7 Prozent am Bestand lag der Wert im 3. Quartal 2025 nahezu auf dem nationalen Durchschnitt von 5.6 Prozent und weiterhin klar unter dem kantonalen Zehnjahresmittel von 7.2 Prozent. Im Segment der Verkaufsflächen ist das Angebot dagegen gleichbleibend knapp. Derzeit sind im Kanton St. Gallen nur rund 1 Prozent der Flächen zur Vermietung ausgeschrieben und damit deutlich weniger als der schweizweite Durchschnitt von 1.7 Prozent. 

Mietpreisentwicklung

Seit Ende 2021 bewegen sich die Mieten der ausgeschriebenen Büroflächen im Kanton St. Gallen weitgehend seitwärts. Auch im 3. Quartal 2025 lagen sie lediglich 1.0 Prozent über dem Vorjahreswert und entwickelten sich damit zwar positiv, aber tendieren deutlich schwächer nach oben als im landesweiten Durchschnitt (+2.6 Prozent). Die Mieten für Verkaufsflächen verzeichneten im Kanton St. Gallen zuletzt einen markanten Anstieg, der aber in erster Linie auf die veränderte Zusammensetzung der Angebote zurückzuführen ist. Im langfristigen Vergleich liegen die Angebotsmieten heute wieder in etwa auf dem Niveau von 2015.

Ausblick

Das schweizweit verhaltene Beschäftigungswachstum sowie die weiterhin anspruchsvolle konjunkturelle Lage dämpfen die Nachfrage nach zusätzlichen Büroflächen. Angesichts des leicht gestiegenen Angebots dürfte sich die Vermarktung im Kanton St. Gallen im kommenden Jahr etwas herausfordernder gestalten. Der Markt für Verkaufsflächen steht trotz insgesamt solider Detailhandelsumsätze unter Druck – vor allem aufgrund der immer stärkeren Konkurrenz durch den Onlinehandel. Abseits stark frequentierter Lagen ist daher im kommenden Jahr vermehrt mit Preiszugeständnissen zu rechnen, um freie Flächen erfolgreich zu vermieten.  

Preislandschaft

Preislandschaft Büroflächen

Preislandschaft Verkaufsflächen

Entwicklung der mittleren Angebotsmieten für Büro- und Verkaufsflächen
(Index 1. Quartal 2015 = 100)

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