Illustration eines Mehrfamilienhauses in einer Konjunkturlandschaft

Renditeliegenschaften

Preisentwicklungen für Renditeliegenschaften im Bereich Wohnen und Geschäft für die Kantone St.Gallen und Appenzell Ausserrhoden.

Ausgabe vom Juni 2025 mit Datenstand April 2025

Auf den St. Galler Mietwohnungsmärkten stösst das immer knapper werdende Angebot auf einen stetig wachsenden Wohnungsbedarf. Vor allem die Region Linthgebiet weist im Frühjahr 2025 mit rund 6 Mietinteressierten pro angebotene Wohnung einen ausgesprochen grossen Nachfrageüberschuss auf. Weniger angespannt zeigt sich die Lage im restlichen Kanton, allerdings kommen auch in den meisten anderen Regionen im Durchschnitt mehr als 2 Suchende auf jede ausgeschriebene Mietwohnung. Das unausgeglichene Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage treibt die inserierten Wohnungsmieten im gesamten Kanton St. Gallen kontinuierlich nach oben.

Angebot und Baumarkt

Die Auswahl an Mietwohnungen hat sich im Kanton St. Gallen in den letzten 5 Jahren mehr als halbiert. Gemessen am Bestand liegt das inserierte Angebot derzeit bei 4.6 Prozent und damit nur noch leicht über dem landesweiten Vergleichswert von 3.8 Prozent. In diesem Jahr dürfte die Neubautätigkeit jedoch Fahrt aufnehmen: Anfang 2025 waren 45 Prozent mehr Mietwohnungen baubewilligt als im Vorjahresquartal, und auch die Zahl der eingereichten Neubaugesuche hat sich jüngst wieder deutlich erhöht.

Mietpreise

Die zunehmend knappe Verfügbarkeit von Mietwohnungen sorgte im Kanton St. Gallen zuletzt für steigende Mieten bei Neu- und Wiedervermietungen. So lagen die inserierten Wohnungsmieten auch im 1. Quartal 2025 wieder durchschnittlich 2.9 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Dieser Anstieg fiel sogar etwas stärker aus als im Gesamtschweizer Durchschnitt (+2.3 Prozent). Die Bestandesmieten tendieren in diesem Jahr dagegen nach unten, da der massgebliche Referenzzinssatz im März 2025 nach unten angepasst wurde und somit den Anspruch auf Mietsenkungen ermöglicht.

Ausblick

Für den Kanton St. Gallen wird auch künftig ein robustes Bevölkerungswachstum erwartet – getragen von der hohen Standortattraktivität und den teils noch vorhandenen Entwicklungsmöglichkeiten. Allerdings ist nicht auszuschliessen, dass die derzeitige US-Zollpolitik negative Auswirkungen auf den Ostschweizer Arbeitsmarkt entfalten wird, was den Zuzug und damit die Mietwohnungsnachfrage dämpfen könnte. Gleichzeitig sorgt die anziehende Neubautätigkeit für ein wachsendes Angebot. Vor diesem Hintergrund dürfte sich der Anstieg der inserierten Wohnungsmieten im Jahr 2025 abschwächen.

Preislandschaft Wohnungsmieten

Entwicklung der Wohnungsmieten
(Index 1. Quartal 2015 = 100)

Der St. Galler Büroflächenmarkt präsentierte sich im Frühjahr 2025 in einer insgesamt robusten Verfassung. Allerdings haben sich die wirtschaftlichen Perspektiven etwas eingetrübt – vor allem für die vielen hier ansässigen exportorientierten Unternehmen: Die Konjunktur im wichtigsten Absatzland Deutschland erholt sich nur schleppend, und die USA verfolgen mit der derzeitigen Zollpolitik einen zunehmend protektionistischen Kurs. Damit haben die Unsicherheiten für den hiesigen Geschäftsflächenmarkt zugenommen. Die stabile Entwicklung der Binnennachfrage bleibt derweil die wichtigste Stütze des Ostschweizer Wirtschaftswachstums.

Angebot und Baumarkt

Im 1. Quartal 2025 waren im Kanton St. Gallen 5.9 Prozent des Büroflächenbestands zur Vermietung ausgeschrieben. Die Zahl der inserierten Flächen nahm damit zwar gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht zu, liegt aber noch immer rund 14 Prozent unter dem Zehnjahresmittel. Auch auf dem Markt für Verkaufsflächen bleibt das Angebot knapp: Die ausgeschriebenen Quadratmeter liegen gut 18 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen Dekade. Zudem verharrte die Bautätigkeit zum Jahresbeginn auf tiefem Niveau, sodass in den kommenden Quartalen voraussichtlich nur vereinzelt neue Objekte auf den Markt gelangen werden.

Mietpreisentwicklung

Seit Ende 2021 bewegen sich die inserierten Büromieten im Kanton St. Gallen praktisch seitwärts. Auch im 1. Quartal 2025 haben sie sich gegenüber dem Vorjahresquartal um lediglich 0.3 Prozent verteuert, womit die Mietpreisentwicklung deutlich hinter der gesamtschweizerischen Entwicklung zurückblieb (+3.4 Prozent). Bei den Verkaufsflächen liegt das Plus im Kanton St. Gallen mit 1.0 Prozent nahezu im landesweiten Durchschnitt von 1.1 Prozent. Die geringe Neubautätigkeit und das daraus resultierende knappe Angebot dürften dafür gesorgt haben, dass Retailflächen trotz der strukturellen Herausforderungen durch den Onlinehandel nicht stärker unter Druck geraten sind.

Ausblick

Das landesweite Beschäftigungswachstum hat an Tempo eingebüsst, und auch die Ostschweiz bildet dabei keine Ausnahme. Im für den Büroflächenmarkt entscheidenden Dienstleistungssektor legte die Ostschweizer Beschäftigung im 4. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal zwar um 1.3 Prozent zu und damit stärker als im Zehnjahresmittel von 1.1 Prozent; das Tempo blieb jedoch hinter den dynamischen Jahren 2022 und 2023 zurück. Entsprechend dürfte sich die Nachfrage nach Büroflächen etwas abschwächen. Für 2025 ist bei den Angebotsmieten im Bürosegment mit einer Seitwärtsbewegung zu rechnen, während bei Verkaufsflächen ein leichter Mietpreisrückgang zu erwarten ist.

Preislandschaft

Preislandschaft Büroflächen

Preislandschaft Verkaufsflächen

Entwicklung der mittleren Angebotsmieten für Büro- und Verkaufsflächen
(Index 1. Quartal 2015 = 100)

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