Hoffnung auf Friedenslösung unterstützt Aktienmärkte

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.93%, SPI: +0.89%, SMIM: +0.81%

Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete gestern Kursgewinne, die von der Hoffnung auf eine Friedenslösung in der Ukraine angetrieben wurde. Obwohl zu Handelsbeginn noch ein Minus resultierte, drehten die Vorzeichen im Handelsverlauf rasch und der Schweizer Leitindex SMI schloss letztlich 0.9% höher. Von den 20 Blue Chips notierten die meisten Werte in der Pluszone, einzig drei Werte schlossen im negativen Bereich. An der Tabellenspitze zeigten sich die Baustoffkonzerne Amrize (+5.1%), Sika (+3.9%) und Holcim (+3.2%). Diese profitierten von der Hoffnung auf eine anziehende Baukonjunktur in den USA im Zuge der gestiegenen Zinssenkungserwartungen. Die Indexschwergewichte notierten derweil uneinheitlich. Während Novartis (+1.5%) und Roche (+0.9%) zulegten, verlor Nestlé 0.8%. Novartis erhielt in den USA eine Medikamentenzulassung. Zudem gab der Pharmakonzern bekannt, in der Schweiz bis Ende 2027 550 Stellen zu streichen. Daneben schlossen einzig Logitech (-0.4%) und Givaudan (-0.3%) mit Kursverlusten. Der Implantatspezialist Straumann hielt gestern seinen Kapitalmarkttag ab und gab neue Mittelfristziele bis 2030 bekannt. Die Marktteilnehmer erhofften sich davon allerdings etwas mehr, denn die Aktie verlor 1.9%. Überzeugend entwickelte sich hingegen die Aktie der Privatbank EFG, welche gestern anlässlich des Investorentages eine neue Strategie bekanntgab. Positiv wurden insbesondere die höheren Wachstumsaussichten sowie die höhere Ausschüttungsquote aufgenommen. Die Aktie legte um 4.7% zu. Der Nahrungsmittelmulti Emmi gab gestern die Akquisition der britischen Premium-Cheesecake-Marke «The English Cheesecake Company» bekannt. 2024 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund GBP 23 Mio. Damit stärkt Emmi das Dessertgeschäft in England. Positiv hervorheben konnte sich zudem die Aktie von Medmix (+10.7%), welche von einem positiven Analystenkommentar profitierte.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.82%, DAX: +0.97%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich gestern von der freundlichen Seite und verzeichneten Kursgewinne. Angetrieben wurden die Aktienmärkte von der Aussicht auf ein näher rückendes Kriegsende in der Ukraine. Die stärksten Avancen verzeichnete der spanische IBEX35 (+1.1%), gefolgt vom italienischen FTSE MIB (+1.0%) und vom deutschen DAX (+1.0%). In Europa gehörten gestern die Grundstoffwerte zu den Gewinnern. Saint Gobain (+4.1%) und Heidelberg Materials (+6.6%) legten überdurchschnittlich zu.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +1.43%, S&P500: +0.91%, Nasdaq: +0.67%

Nach einem schwachen Börsenstart konnten die US-Aktienmärkte im Handelsverlauf an Fahrt aufnehmen und schlossen letztlich in der Pluszone. Die stärksten Avancen verzeichnete der US-Leitindex DowJones (+1.4%), gefolgt vom marktbreiten S&P500 (+0.9%) und dem technologielastigen Nasdaq (+0.7%). Schwächer als erwartet ausgefallene US-Detailhandelszahlen schürten Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung und sorgten für Auftrieb an den Aktienmärkten. Berichten zufolge könnte Meta (+3.8%) ab 2027 in KI-Chips von Alphabet (+1.5%) investieren, um die leistungsfähigen Chips in ihre Rechenzentren zu verbauen. Damit könnte sich Alphabet als Alternative zu Nvidia (-2.6%) etablieren. Im Zuge dessen verloren auch die Aktien des Chipherstellers AMD (-4.2%).

Unternehmensberichte

Der Personalvermittler Adecco hält heute seinen Investorentag in London ab. Das langfristige Margenziel wurde bestätigt. Demnach wird weiterhin eine operative Marge (EBITA) zwischen 3% und 6% angestrebt. In einem positiven und freundlichen Marktumfeld sei das Erreichen des oberen Endes von 6% realistisch. Weiter strebt das Unternehmen eine Senkung der Verschuldung an und will bis 2027 einen Wert von unter 1.5x EBITDA (3. Quartal 2025. 3.0x) erreichen.

Kapitalmärkte

Rendite 10-jährige Staatsanleihen
USA: 4.01%; DE: 2.67%; CH: 0.17%

Schwächer als erwartet ausgefallene US-Konsumdaten drückten gestern leicht auf die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Marktteilnehmenden die Wahrscheinlichkeit einer Fed-Zinssenkung im Dezember deutlich nach oben revidiert. Diese Einschätzung wurde durch die neuen Daten gefestigt. Auch die Zinsen in der Schweiz tendierten gestern leicht nach unten. Unsere aktuelle Einschätzung zu den Schweizer Zinsen findet sich unter: Negativzinsen: Die Hürde bleibt hoch

Währungen

Euro in Franken: 0.9332
US-Dollar in Franken: 0.8051
Euro in US-Dollar: 1.1590

Enttäuschende US-Konjunkturdaten setzten den US-Dollar gestern unter Druck. Dieser büsste gegenüber allen wichtigen Währungen an Terrain ein. Seit Jahresbeginn hat die US-Währung zum Schweizer Franken fast 13% und zum Euro rund 12% eingebüsst.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 58.19 pro Fass
Goldpreis: USD 4'150.57 pro Unze

Am Ölmarkt dominierten gestern wieder die Sorgen vor einem Überangebot. Die Nachricht, dass sich die USA und die Ukraine in wichtigen Punkten des US-Friedensplan geeinigt haben, belastete den Ölpreis. Denn die Aufhebung der Sanktionen gegen Russland könnten das globale Rohölangebot deutlich erhöhen.

Wirtschaft und Konjunktur

USA: Detailhandelsumsätze (MoM)
September: 0.2% (erwartet: 0.4%; Vormonat: 0.6%)

Die Umsätze der Einzelhändler legten im September um 0.2% zum Vormonat zu. Ohne die schwankungsanfälligen Autoverkäufe stiegen sie um 0.3%. Besonders stark gestiegen sind die Ausgaben an Tankstellen (+2.0%) sowie für die Gesundheit (+1.1%). Weniger ausgegeben wurde hingegen für Sportartikel (-2.5%). Die Detailhandelsumsätze gelten als wichtiger Indikator für den privaten Konsum, der rund 70% der US-Wirtschaft ausmacht und damit das tragende Fundament der US-Wirtschaft ist.