Turbulentes Jahr am Devisenmarkt

In den ersten sechs Monaten verlor der US-Dollar gegenüber sämtlichen wichtigen Währungen deutlich an Wert. Belastend wirkten insbesondere die politische Unsicherheit in den USA sowie Zweifel an der Tragfähigkeit der US-Staatsfinanzen. Seit Mitte Jahr hat sich die Lage jedoch beruhigt: Gegenüber dem Schweizer Franken bewegt sich der US-Dollar seither in einer engen Bandbreite um die Marke von 80 Rappen. Auf Jahressicht bleibt die Bilanz dennoch deutlich negativ – gegenüber dem Franken beträgt das Minus rund 14%, gegenüber dem Euro rund 13%.

Wahl des neuen Fed-Präsidenten im Fokus

Im Jahr 2026 bleiben politische Risiken und Zweifel an der US-Fiskalpolitik eine Belastung für den Greenback. Ein wichtiger Taktgeber ist zudem die künftige Zinspolitik der US-Notenbank. Im Fokus steht dabei unter anderem die Wahl des Nachfolgers des Fed-Präsidenten. Sollte es Donald Trump gelingen, stärkeren Einfluss auf die Zinspolitik zu nehmen, könnte dies das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Fed weiter untergraben und zusätzlichen Abwertungsdruck auf den US-Dollar ausüben.

Franken trotz Dollarschwäche relativ stabil 

Trotz des Dollar-Einbruchs im ersten Halbjahr ist der Franken handelsgewichtet im Jahresverlauf nur leicht stärker geworden. Ein Grund dafür ist die relative Stabilität des Euro, der von der Dollarschwäche profitierte und gegenüber dem Franken nur leicht an Wert einbüsste. Langfristig sprechen jedoch weiterhin viele Faktoren für den Franken: die hohe wirtschaftliche Stabilität der Schweiz, eine niedrige Inflation, eine geringe Staatsverschuldung sowie politische Verlässlichkeit. Trotz der weltweit tiefsten Leitzinsen von 0% bleibt der Franken damit attraktiv und wird in Phasen erhöhter Marktunsicherheit weiterhin als sicherer Hafen gesucht sein. Wir gehen davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank eine graduelle Frankenaufwertung auch künftig tolerieren wird.