02. Dezember 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Vorsichtiger Start in den Dezember
Der SMI entzog sich gestern dem internationalen Trend und schloss leicht höher. Hohe Aktienbewertungen und anstehende Notenbankentscheide sorgten aber für Zurückhaltung.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.13%, SPI: +0.05%, SMIM: -0.43%
Der Schweizer Aktienmarkt startete vorsichtig in den letzten Monat des Jahres. Die Anleger hielten sich wegen bereits hoher Aktienbewertungen, der heute anstehenden Inflationszahlen aus Europa und der wichtigen Zinssitzung der US-Notenbank Fed vom 10. Dezember zurück. Der Leitindex SMI ging 0.1% höher aus dem Handel und entzog sich damit den teilweise deutlichen Abgaben der anderen europäischen Indizes. Der mittelkapitalisierte SMIM (-0.4%) musste hingegen Abgaben hinnehmen. Bei den 20 SMI-Werten verloren 13 Aktien an Wert. Unternehmensnachrichten blieben rar und grössere Kursausschläge resultierten überwiegend aus Analystenempfehlungen. Tagesgewinner waren die Richemont-Aktien mit einem Plus von 1.9%, nachdem ein Broker den Titel hochstufte. Die Aussicht der Analysten auf eine Branchenbelebung im nächsten Jahr verlieh auch der Konkurrentin Swatch (+1.9%) Rückenwind. Die Aktien von Lonza (+1.0%) profitierten ebenfalls von einer Kurszielerhöhung durch einen Broker. Gesucht waren zudem Kühne + Nagel, Logitech sowie Amrize, die alle 0.6% avancierten. Zulegen konnten auch die beiden Index-Schwergewichte Roche (+0.5%) und Nestlé (+0.3%). Demgegenüber verlor Novartis 0.2%. Schlusslicht waren gestern Partners Group und Swiss Life, die beide 1.0% an Wert einbüssten. Die Aktien von UBS verloren 0.1%. Die von der Bundesanwaltschaft erhobene Geldwäschereiklage im Zusammenhang mit der Kreditvergabe der Credit Suisse an mosambikanische Staatsunternehmen belastete die Aktie nur gering. Am breiten Markt fiel der Sensorenhersteller VAT (+3.2%) auf, nachdem zwei Broker sich positiv zum Titel geäussert hatten. Auch Idorsia (+13.6%) profitierte von einer Ratingerhöhung. Von Ratingsenkungen betroffen waren hingegen SGS (-2.3%) und ams-OSRAM (-16.0%), die beide teils deutlich Federn lassen mussten.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.01%, DAX: -1.04%
Die europäischen Aktienmärkte starteten mit angezogener Bremse in den Dezember. Mit Ausnahme des spanischen IBEX35 (+0.1%) mussten alle länderspezifischen Leitindizes Abgaben hinnehmen. Am deutlichsten fiel dies beim deutschen DAX mit einem Minus von1.0% aus. Unverändert zeigte sich der länderübergreifende EuroStoxx50. Negativ aufgefallen ist Airbus. Der Flugzeugbauer kämpft mit Problemen bei der Software sowie Rumpfteilen, worauf die Aktie deutliche Abgaben von 5.8% verzeichnete.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: -0.90%, S&P500: -0.53%, Nasdaq: -0.38%
Der US-Aktienmarkt startete mit Abgaben in den üblicherweise starken Börsenmonat Dezember. Die Anleger zeigten sich von der vorsichtigen Seite, womit die seit fünf Tagen anhaltende Gewinnserie riss. Mit dem ISM-Einkaufsmanagerindex kamen am Montag zudem schwache Konjunktursignale aus der US-Industrie. Die Marktteilnehmer nehmen solche Daten derzeit genau unter die Lupe, bevor die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche ihren Zinsentscheid fällt. Die grössten Abgaben verzeichnete der Leitindex Dow Jones (-0.9%). Für den marktbreiten S&P500 und den Technologieindex Nasdaq resultierten Rückschläge von 0.5% bzw. 0.4%. Positiv aufgefallen ist Walt Disney (+2.2%), dessen neuer Film «Zoomania 2» in China den zweitbesten Kinostart eines ausländischen Films aller Zeiten hinlegte.
Kapitalmärkte
Rendite 10-jährige Staatsanleihen
USA: 4.08%; DE: 2.75%; CH: 0.20%
Am US-Kapitalmarkt sind gestern verschiedene langjährige Firmenanleihen platziert worden. Diese private Kapitalnachfrage beeinflusste auch die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe, welche in der Folge um rund 5 Basispunkte angestiegen ist. Damit wurde der Rückgang von letzter Woche wieder vollständig ausgeglichen. Im Sog der Entwicklung in den USA sind gestern auch die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen aus Deutschland und der Schweiz leicht angestiegen.
Währungen
Euro in Franken: 0.9343
US-Dollar in Franken: 0.8045
Euro in US-Dollar: 1.1609
Wenig Bewegung gab es gestern an den Devisenmärkten. Die Jahresperformance des US-Dollars bleibt weiterhin historisch schwach. Im zweiten Halbjahr hat sich die US-Währung zum Franken aber im Bereich von 80 Rappen stabilisiert. Auch der Euro kostet mit rund 93 Rappen aktuell etwa gleich viel wie zur Jahresmitte.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 59.43 pro Fass
Goldpreis: USD 4'213.43 pro Unze
Am Wochenende hatten sich die Mitglieder der Opec+ getroffen und dabei ihre Strategie bestätigt, im ersten Quartal 2026 keine weiteren Angebotserhöhungen vorzunehmen. Dies stützte den leichten Aufwärtstrend beim Ölpreis, welcher sich bereits in den Tagen davor abgezeichnet hatte. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet mit rund 59.5 US-Dollar aber weiterhin deutlich weniger als noch Anfang Jahr.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Einkaufsmanager-Index Industrie (November)
aktuell: 48.2 (erwartet: 49.0, Vormonat: 48.7)
Die Dynamik im US-Industriesektor bleibt verhalten. Entgegen den Erwartungen hat sich der entsprechende Index des Institute of Supply Management im November leicht abgeschwächt und liegt weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Neben schwächeren Beschäftigungsaussichten haben gemäss der Befragung insbesondere auch das tiefere Volumen neuer Bestellungen zum Rückgang beigetragen. Ein eindeutiges Bild ergibt sich aber weiterhin nicht. Ein ähnlich erhobener Index von S&P Global ist im November leicht angestiegen und bewegt sich mit 52.2 Punkten weiterhin im Wachstumsbereich. Es wurde aber ebenfalls von einer sich abschwächenden Dynamik bei den neuen Bestellungen berichtet.
Roman Elbel
8021 Zürich
Anja Felder
8021 Zürich
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