03. Dezember 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

Moderate Kursgewinne in ruhigem Umfeld

Der SMI schloss gestern dank der Unterstützung durch die beiden Pharma-Schwergewichte 0.3% höher. Die internationalen Aktienmärkte verzeichneten zur Wochenmitte in einem impulslosen Handelsumfeld ebenfalls moderate Kursgewinne.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.31%, SPI: +0.26%, SMIM: +0.08%

Der Schweizer Aktienmarkt knüpfte gestern an die Aufwärtstendenz vom Dienstag an, kam jedoch erneut nicht recht vom Fleck. Zwischenzeitliche Kursgewinne schmolzen im späteren Handelsverlauf teilweise wieder ab. Schliesslich beendete der SMI den Handelstag 0.3% höher. Impulse von der Unternehmensseite blieben Mangelware und vor dem anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank war die Stimmung von Zurückhaltung geprägt. 9 Gewinner standen im Leitindex 11 Verlierern gegenüber. Dass in der Tagesbilanz trotzdem ein Plus resultierte, war vor allem den Pharmaschwergewichten Novartis (+1.9%) und Roche (+1.4%) zu verdanken. Sie gehörten auch seit Jahresanfang zu den stärksten Werten im Leitindex. Das dritte Schwergewicht Nestlé reihte sich mit einem Kursminus von 1.3% auf der Verliererseite ein. Gerüchteweise denkt Nestle über einen Verkauf der Kaffeekette Blue Bottle nach. Ebenfalls unter den Verlierern befand sich die Swisscom (-0.8%), die von einer Verkaufsempfehlung eines Brokers belastet wurde. Daneben gehörten mit Kühne + Nagel (-0.8%), Partners Group (-1.4%) und Givaudan (-1.5%) drei bisherige Jahresverlierer zu den schwächeren Werten. Im breiten Markt sackten die Aktien von Swissquote um 3.6% ab, nachdem sich PostFinance von einem Teil der strategischen Beteiligung an der Online-Bank getrennt hatte. Insgesamt verkaufte PostFinance im Rahmen einer Platzierung 3.5% der Swissquote-Aktien zum Preis von CHF 447 pro Aktie. Bergauf ging es für die Aktien des auf Peptide spezialisierten Auftragsfertigers Bachem (+3.6%), die Rückenwind von einer Kaufempfehlung eines Brokers erhielten.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.33%, DAX: +0.51%

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten gestern mehrheitlich leichte Kursgewinne. Allerdings war die Stimmung ebenfalls von Zurückhaltung geprägt. Im Fokus standen neben dem anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank vor allem die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine um einen möglichen Friedensplan. Der EuroStoxx50 schloss 0.3% höher, während der zyklischer ausgerichtete DAX um 0.5% anzog. Gefragt waren unter anderem die Rüstungswerte, die nach kritischen Äusserungen des russischen Präsidenten anzogen. Die Aktien von Rheinmetall schlossen 2.9% höher. Einen Kurssprung von 12.1% machten die Aktien von Bayer. Grund dafür waren Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Rechtsstreits rund um den Unkrautvernichter Glyphosat.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +0.39%, S&P500: +0.25%, Nasdaq: +0.59%

Nach dem durchzogenen Wochenauftakt waren die Marktteilnehmer am US-Aktienmarkt wieder positiver gestimmt. Zuletzt hatte vor allem eine scharfe Korrektur bei den Kryptowährungen das Sentiment belastet. Eine Stabilisierung bei den wichtigsten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum brachte gestern etwas Entspannung. Der Dow Jones kletterte um 0.4% nach oben, während der S&P500 um 0.3% anzog. Der technologielastigen Nasdaq erreichte ein Tagesplus von 0.6%. Bei den Standardwerten stand Boeing mit einem Kurssprung von 9.2% im Rampenlicht. Die Finanzchefin des Flugzeugherstellers hatte sich an einer Konferenz optimistisch zu den Geschäftsaussichten geäussert und rechnet aufgrund zunehmender Auslieferungen 2026 mit einem positiven freien Cashflow im «tiefen einstelligen Milliardenbereich». Negativ quittiert wurden dagegen die Aussagen des Finanzchefs von Procter & Gamble (-1.1%), der sich anlässlich einer Fachkonferenz vorsichtig zur derzeitigen Entwicklung des US-Marktes geäussert hatte.

Kapitalmärkte

Rendite 10-jährige Staatsanleihen
USA: 4.07%; DE: 2.75%; CH: 0.19%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe bewegte sich gestern kaum. Der Fokus richtet sich bereits auf den Entscheid der US-Notenbank am kommenden Mittwoch. Während die Marktteilnehmenden Mitte November mehrheitlich noch nicht mit einer Leitzinssenkung im Dezember gerechnet haben, wird die Wahrscheinlichkeit dafür mittlerweile auf über 90% veranschlagt. Entsprechend ist auch die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe seither etwas gesunken.

Währungen

Euro in Franken: 0.9335
US-Dollar in Franken: 0.8017
Euro in US-Dollar: 1.1644

Wenig Bewegung gab es gestern auch an den Devisenmärkten. Die Jahresperformance des US-Dollars bleibt weiterhin historisch schwach. Der Greenback büsste seit Jahresanfang gegenüber allen wichtigen Währungen an Wert ein. Gegenüber dem Schweizer Franken beträgt das Minus rund 13.2%, gegenüber dem Euro rund 12.5%.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 58.79 pro Fass
Goldpreis: USD 4'209.63 pro Unze

Der Ölpreis setzte seine Aufwärtsbewegung vom Montag gestern nicht fort und büsste wieder an Wert ein. Nachdem der OPEC-Entscheid vom Wochenende, im ersten Quartal 2026 keine weiteren Angebotserhöhungen vorzunehmen, die Sorgen vor einem Überangebot kurzzeitig etwas beruhigt hatte, rückten diese gestern wieder in den Vordergrund. Ein Fass der US-Sorte WTI kostet mit rund 58.8 US-Dollar rund 13 US-Dollar weniger als noch Anfang Jahr.

Wirtschaft und Konjunktur

Eurozone: Inflationsrate YoY (November)
aktuell: 2.1% (erwartet: 2.1%, Vormonat: 2.2%)

Im November stiegen die Konsumentenpreise in der Eurozone um 2.2% gegenüber dem Vorjahresmonat – ein leichter Anstieg gegenüber dem Oktober-Wert von 2.1%. Angetrieben wurde die Inflation vor allem von Preiserhöhungen im Dienstleistungssektor (+3.5%). Damit entfernt sich die Inflation wieder etwas vom Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB), die mittelfristig eine Inflationsrate von 2% anstrebt. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel verharrte bei 2.4%. Ein weiterer Zinsschritt der EZB wird derzeit an den Märkten nicht erwartet.

Céline Koster

Portraitfoto von Céline Koster, Strategieanalystin bei der St.Galler Kantonalbank
Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Matthias Müller

Portraitfoto von Matthias Müller, Senior Finanzanalyst bei der St.Galler Kantonalbank
Senior Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich

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