05. Dezember 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Leichte Kursgewinne
Der Schweizer Aktienmarkt tendierte in einem sonst ruhigen Handel leicht höher. Swiss Re gab heute eine Erhöhung ihres Reingewinnziels für 2026 bekannt.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.27%, SPI: +0.36%, SMIM: +0.68%
Nach dem schwachen Vortag konnte der Schweizer Aktienmarkt gestern wieder zulegen. Insbesondere der klein- und mittelkapitalisierte SMIM (+0.7%) verzeichnete deutlichere Kursgewinne. Dahinter folgten der marktbreite SPI (+0.4%) sowie der Leitindex SMI (+0.3%). Der Handel verlief insgesamt ruhig und ohne grössere Impulse. Unterstützung lieferten weiterhin die Erwartungen an eine erneute Zinssenkung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Im Fokus stehen zudem die heute Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten. Von den 20 Titeln im SMI legten 14 Werte zu. An der Spitze standen zyklischere Unternehmen wie ABB (+2.3%), gefolgt von Kühne + Nagel (+1.9%), UBS (+1.4%) und Partners Group (+1.4%). Die defensiven Pharmawerte schwächten hingegen den Gesamtmarkt. Roche (-1.2%), Lonza (-0.9%), Alcon (-0.7%) und Novartis (-0.5%) gaben nach. Auch Swisscom (-0.3%) tendierte schwächer. Entgegen diesem Trend konnte Nestlé um 1.0% zulegen.
Im Fokus stand der Derivatespezialist Leonteq. Nach einer Gewinnwarnung sackte die Aktie gestern um 10.3% ab. Der Derivatespezialist erwartet neu einen bereinigten Verlust im tiefen zweistelligen Millionenbereich. Zwar sieht das Management Fortschritte beim Wiederaufbau von Vertrauen und einer Belebung des Kundengeschäfts, jedoch hätten sich die Margen nicht verbessert. Zwischen Juli und November seien sie im Vorjahresvergleich zwar stabil geblieben, jedoch auf einem tieferen Niveau als im Vorjahr. Auch die Aktien von Swiss Marketplace Group setzten ihren volatilen Handelsverlauf fort und schlossen ohne Neuigkeiten 9.4% tiefer. Die Aktien von Cosmo Pharmaceuticals, die bereits am Mittwoch nach positiven Studiendaten zu einem vielversprechenden Haarwuchsmittel angesprungen waren, legten gestern weiter zu und schlossen 13.7% höher.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.41%, DAX: +0.79%
Die europäischen Aktienmärkte setzten gestern ihre Kursgewinne einheitlich fort. Am stärksten präsentierte sich der spanische IBEX 35 (+1.0%), gefolgt vom deutschen DAX (+0.8%). Im Fokus der Anleger stehen weiterhin die Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg sowie die Erwartung sinkender US-Leitzinsen.
Zu den stärksten Sektoren zählten die Automobilhersteller und -zulieferer. Rückenwind erhielten sie zum einen durch einen positiven Branchenkommentar, zum anderen durch Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump, wonach die Vorgaben für Kraftstoffe gelockert werden sollen. In der Folge legten Automobilwerte in ganz Europa überdurchschnittlich zu. Renault (+6.4%), Porsche (+6.1%), Mercedes-Benz (+4.8%) und BMW (+4.5%) verzeichneten deutliche Kursanstiege.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: -0.07%, S&P 500: +0.11%, Nasdaq: +0.22%
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich gestern zurückhaltend und schlossen uneinheitlich. Während der technologielastige Nasdaq 0.2% und der marktbreite S&P 500 um 0.1% zulegten, verzeichnete der US-Leitindex Dow Jones ein leichtes Minus von 0.1%. Die Marktteilnehmer rechnen mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 90% damit, dass die Fed in der kommenden Woche die Leitzinsen senkt. Abseits dessen blieben neue Impulse rar.
Die Aktien von Meta stiegen um 3.4%, nachdem Berichte die Runde machten, wonach das Unternehmen seine Investitionen in den Aufbau des Metaverse zurückfahren könnte. Die Aussicht auf eine stärkere Kapitaldisziplin wurde am Markt positiv aufgenommen.
Unternehmensberichte
Swiss Re hat heute Morgen eine Anhebung ihrer Finanzziele für 2026 bekanntgegeben. Für das kommende Jahr strebt der Rückversicherer einen Reingewinn von USD 4.5 Mrd. an, was leicht über den für dieses Jahr avisierten USD 4.4 Mrd. liegt. Grundlage dafür bildet eine geschärfte Strategie, die eine noch stärkere Fokussierung auf das Kerngeschäft vorsieht. Zudem soll der Einsatz von künstlicher Intelligenz die Effizienz steigern und die Produktivität weiter verbessern. Die bisherigen finanziellen Ziele werden bestätigt. Das Unternehmen peilt ein jährliches Dividendenwachstum von rund 7% an. Für 2026 stellt Swiss Re zudem ein Aktienrückkaufprogramm im Umfang von USD 500 Mio. in Aussicht, vorausgesetzt der Reingewinn übersteigt USD 4.4 Mrd. Weiterhin rechnet der Rückversicherer mit einer Eigenkapitalrendite (ROE) von über 14%.
Kapitalmärkte
Rendite 10-jährige Staatsanleihen
USA: 4.11%; DE: 2.77%; CH: 0.17%
Im Vorfeld der anstehenden Zinsentscheide von nächster Woche blieb es gestern an den Kapitalmärkten ruhig. Nächsten Mittwoch entscheidet die US-Notenbank Fed über die weitere geldpolitische Ausrichtung. An den Futures-Märkten wird eine erneute Senkung der US-Leitzinsen erwartet. Die Schweizerische Nationalbank kommuniziert ihre geldpolitische Lagebeurteilung dann am Donnerstag. Wir erwarten, dass sie ihren Leitzins unverändert belässt.
Währungen
Euro in Franken: 0.936
US-Dollar in Franken: 0.802
Euro in US-Dollar: 1.166
Auch an den Devisenmärkten liegt der Fokus aktuell auf den anstehenden Zinsentscheiden von nächster Woche. Mit einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank Fed wird fest gerechnet. Sollte sich der Offenmarktausschuss jedoch dagegen entscheiden, würde dies dem US-Dollar wohl zumindest kurzfristig Rückenwind verleihen.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 59.50 pro Fass
Goldpreis: USD 4'225.50 pro Unze
Nach dem Rekordhoch von 4'350 US-Dollar pro Unze Mitte Oktober korrigierte der Goldpreis Ende Oktober bis unter 4'000 US-Dollar pro Unze. Seither hat der Goldpreis seinen Aufwärtstrend wieder fortgesetzt und liegt mittlerweile nur noch gut 100 US-Dollar unter seinem Allzeithoch. Seit Anfang Jahr beträgt das Plus über 60%.
Wirtschaft und Konjunktur
Schweiz: Arbeitslosenrate (November)
aktuell: 2.9% (erwartet: 3.0%, Vormonat: 2.9%)
Die Arbeitslosenrate verharrte im November bei 2.9%. Damit bleibt auch die um saisonale Effekte bereinigte Arbeitslosenquote unverändert bei 3%. Sie liegt somit 1.1 Prozentpunkte über dem 20-Jahrestief vom Frühjahr 2023. Inwiefern Unternehmen nach den im August eingeführten US-Zöllen von 39% Kurzarbeit beantragt haben, ist noch nicht abschliessend zu beurteilen. Erste Zahlen für den Monat August liegen zwar vor (+3.5%), jedoch haben wohl viele Unternehmen nicht umgehend Kurzarbeit eingeführt.
Schweiz: Einkaufsmanagerindex Industrie (November)
aktuell: 49.7 (erwartet: 48.9, Vormonat: 48.2)
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Schweizer Industrie ist im November stärker als erwartet angestiegen. Mit 49.7 Punkten liegt der Indikator jedoch weiterhin unter der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, wo er seit nunmehr 35 Monaten verharrt. Zum Anstieg beigetragen hat insbesondere der Auftragseingang, der jedoch ebenfalls noch unter der Wachstumsschwelle bleibt. Auch der Druck auf die Beschäftigung hat abgenommen. Die Produktion ist weiterhin rückläufig. Allerdings hat sich der Rückgang im November nicht weiter beschleunigt.
Angela Truniger
8021 Zürich
Patrick Häfeli
8021 Zürich
Ihr nächster Schritt
Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.