08. Dezember 2025, CIO-Sicht | Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Aktien bieten einen realen Ertrag
Ein weit verbreitetes Anlageziel ist der Erhalt und noch besser die Vermehrung des realen Vermögens. Die Inflation ist in der Schweiz in der Regel tief. Seit 2000 betrug die durchschnittliche Inflationsrate 0.6% bei einem Maximalwert von 3.5%. Trotz der grundsätzlichen Preisstabilität ist die reale Werterhaltung mit einem Bankkonto oder mit risikolosen Obligationen nicht möglich.
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Ein weit verbreitetes Anlageziel ist der Erhalt und noch besser die Vermehrung des realen Vermögens. Die Inflation ist in der Schweiz in der Regel tief. Seit 2000 betrug die durchschnittliche Inflationsrate 0.6% bei einem Maximalwert von 3.5%. Trotz der grundsätzlichen Preisstabilität ist die reale Werterhaltung mit einem Bankkonto oder mit risikolosen Obligationen nicht möglich. Wer dies erreichen will, muss bereit sein, an den Finanzmärkten Risiken einzugehen. Mittel- und langfristig eines der sichersten Mittel für die reale Vermögensvermehrung sind die Aktien.
Schweizer Aktien vs. MSCI World
Die Aktienkurse sind Schwankungen unterworfen, die auch mal grösser sein können. Das liegt in der Natur dieser Anlageklasse. Über die Zeit gleichen sich diese aber aus. Seit Anfang 2000 hat der Swiss Perfomance über fünf Jahre rollierend gerechnet im Durchschnitt einen jährlichen Gewinn von 6.8% erzielt. Wer dem viel gescholtenen Home Bias entfliehen will und sein Geld in den MSCI World angelegt hat, konnte sich über 5 Jahre gar an einem Gewinn von 8.1% pro Jahr erfreuen. Getrübt wird die Freude durch die Verluste auf den Fremdwährungen. In Franken gerechnet bleiben «nur» noch 5.7% übrig. Wird der durchschnittliche Wertzuwachs über eine rollierende Periode von drei Jahren gerechnet, sehen die Zahlen ähnlich aus. Die Schweizer Aktien legten durchschnittlich 6.6% pro Jahr zu, der MSCI World 8.2%, respektive 5.6% in Franken.
Verlustperioden müssen überbrückt werden
Die Aktienmärkte sind keine Einbahnstrasse. Wer Mitte 2007 in Schweizer Aktien investiert hat, musste Mitte 2012 feststellen, dass er pro Jahr 6.6% verloren hat. Bei einem globalen Aktienportfolio betrug der Verlust gar 8.5% pro Jahr. Die Finanzkrise lässt grüssen. Deren Ausmass und ihre negativen Auswirkungen auf den Wert der Aktienportfolios sind dank dem Aufholen der Aktienkurse in der Wahrnehmung vieler Investoren verblasst. Über drei Jahre sind die Ausschläge naturgemäss grösser. Ende Februar 2009, auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, oder je nach Blickwinkel auf dem Tiefpunkt der Aktienmärkte, musste man konstatieren, in den vorangegangenen drei Jahren mit Schweizer Aktien 13% pro Jahr verloren zu haben. Mit globalen Aktien waren es sogar über 18%. Investitionen in Aktien brauchen manchmal einen längeren Schnauf. Umso wichtiger ist es, dass man in solchen Phasen nicht verkaufen muss, sei es aus finanziellen oder emotionalen Gründen.
An den Aktienmärkten kann man viel Geld verdienen
Es gibt aber auch die positiven Perioden. Zwischen Herbst 2002 und Herbst 2007, nach dem Ende des Platzens der Dot-Com-Blase, legten die Schweizer Aktien jährlich 16.8% zu. Die globalen Aktien übertrafen die Schweizer Titel mit einem Plus von 19% pro Jahr, wovon in Franken immer noch fast 14% übrigblieben. Zwischen 2003 und 2006 profitierte man vom Aufschwung besonderes stark. Mit Schweizer Aktien konnte man sich mit einem Plus von 28.8% jährlich von den Schmerzen des Dot-Com-Einbruchs erholen. Ähnlich gross war der Ertrag in den globalen Aktien, die für einmal zusätzlich von Währungsgewinnen profitierten. Ob man Ende 2002 nach dem Schrecken der Dot-Com-Blase und in Mitten einer Rezession den Mut gehabt hat, wieder oder neu in Aktien zu investieren, ist eine andere Frage. Das zeigt aber auch, dass es sich lohnt, immer im Aktienmarkt dabei zu sein.
Video-Podcast der SGKB
2025 war an den Finanzmärkten ein gutes Jahr, trotz vielen offenen Fragen. Geht das 2026 so weiter? Unser Chief Investment Officer Thomas Stucki und unser Senior Aktienanalyst Matthias Müller präsentieren im Video-Podcast ihre Erwartungen bezüglich den Konjunkturtrends und den Währungen bis hin zu den Chancen an den Aktienmärkten.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte
Dow Jones: +0.22%, S&P500: +0.19%, Nasdaq: +0.31%
Europäische Aktienmärkte
EuroStoxx50: +0.10%, DAX: +0.61%, SMI: +0.33%
Asiatische Märkte
Nikkei 225: +0.04%, Hang Seng: -0.93%, S&P/ASX 200: -0.12%
Die Aktieninvestoren warten wie viele andere auf den Zinsentscheid der Fed am Mittwoch. Im Vorfeld wollten sie sich nicht so richtig positionieren. Die Kursausschläge an den Börsen waren in den letzten Tagen daher geringer als zuvor. Der S&P 500 legte letzte Woche 0.31% zu. Die europäischen Aktien stiegen 0.98%, während der Swiss Performance Index die Woche mit einem Plus von 0.70% abschloss.
Die Finanzmärkte beurteilen die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember wechselnd, was die Nervosität erhöht. Zusätzlich sorgen Schlagzeilen über eine mögliche Blasenbildung bei KI-Werten für Verunsicherung. Die zunehmenden Verflechtungen grosser Technologiekonzerne sowie der verstärkte Einsatz von Zweckgesellschaften zur Finanzierung von Investitionen bleiben Risikofaktoren, die es zu beobachten gilt. Trotz hoher Bewertungen bleibt die Gewinndynamik im Technologiesektor intakt. Die Auswirkungen des Government Shutdowns dürften das Wachstum in den USA im vierten Quartal bremsen. Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich aber nach wie vor robust, auch wenn Anzeichen einer Abschwächung sichtbar sind. Der Konsum und die Investitionen im Technologiebereich stützen das US-Wachstum, was für eine solide Allokation in den Aktien spricht.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J: USA: 4.139%; DE: 2.798%; CH: 0.205%
Die Erwartung nimmt zu, dass die Fed am Mittwoch ihren Leitzins senken wird, was die Inflationsfantasien beflügelt. Die Renditen der längerfristigen amerikanischen Obligationen tendieren deshalb nach oben. Die Obligationen im Euroraum machen die Bewegung brav mit. Nur bei den Franken-Obligationen passiert wenig.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8034
Euro in US-Dollar: 1.1656
Euro in Franken: 0.9365
Die Nachfolge von Jerome Powell wirft ihren Schatten voraus. Der Ernennungsprozess wird von Donald Trump im Stile einer Netflix-Serie inszeniert. Momentan scheint Trumps Wirtschaftsberater Kevin Hassett in der Favoritenrolle zu sein. Die Devisenhändler trauen ihm jedoch nicht so recht, weshalb der US-Dollar zur Schwäche neigt.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 60.24 pro Fass
Goldpreis: USD 4'215.50 pro Unze
Der Silberpreis hat in den letzten Tagen noch einmal mehr als 15% zugelegt. Gerüchte über Lieferengpässe im Dezember-Future machten die Runde. Wie weit diese der Wahrheit entsprechen, wird man spätestens Ende Monat sehen, wenn das Fenster für die physischen Lieferungen schliesst. Die Spekulation dürfte jedoch auch ihren Anteil am Preisanstieg haben.
Wirtschaft
USA: U. Michigan Konsumentenvertrauen (Dezember) letztes: 51.0; erwartet: 52.0; aktuell: 53.3
Die Stimmung bei den amerikanischen Konsumenten ist nach dem Ende der Schliessung der Bundesverwaltung gestiegen. Es ist der erste Anstieg des Indikators der University of Michigan seit fünf Monaten. Die Angst vor steigenden Preisen ist kleiner geworden, aber immer noch ein relevanter Bremsfaktor. Für die nächsten zwölf Monate wird ein Preisanstieg von 4.1% erwartet.
Thomas Stucki
8021 Zürich
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