Anlegen bei tiefen Zinsen – was tun?

Die Schweizerische Nationalbank hat den Leitzins wieder nahe zur Nullmarke gesenkt. Für viele Sparerinnen und Sparer heisst das: Auf klassischen Anlagen wie Schweizer Obligationen erhält man kaum noch Zinsen. Wer sein Geld weiterhin sinnvoll anlegen möchte, muss neue Wege in Betracht ziehen. Doch welche Alternativen bieten eine vernünftige Rendite, und worauf sollte man achten?

Schweizer Obligationen erzielen kaum noch Ertrag

Obligationen in Schweizer Franken bringen aktuell meist weniger als 1% Ertrag. Um mehr Rendite zu erzielen, könnten Anlegerinnen und Anleger auf Anleihen mit längerer Laufzeit oder tieferer Bonität setzen. Doch beide Optionen sind mit höheren Risiken verbunden: Bei langen Laufzeiten reichen schon geringe Zinsanstiege, um Kursverluste zu verursachen, die den zusätzlichen Ertrag wieder zunichtemachen. Anleihen mit tiefer Bonität bieten zwar höhere Zinsen, bergen aber ein erhöhtes Ausfallrisiko. Die zusätzlichen Risikoprämien sind aktuell jedoch sehr tief – und damit wenig attraktiv. Auch der Blick ins Ausland kann derzeit verlockend erscheinen. Anleihen in Euro oder US-Dollar bieten deutlich höhere Zinsen. Doch das Währungsrisiko wiegt schwer. Für Schweizer Anlegerinnen und Anleger ist aufgrund des starken Frankens ein vorsichtiges Vorgehen bei Anlagen in Fremdwährungen angebracht. Eine Absicherung ist teuer und reduziert den Ertragsvorteil meist erheblich.

Immobilienfonds mit Ertragspotenzial

Als Anlagealternative sind Schweizer Immobilienfonds für viele Anlegerinnen und Anleger eine interessante Option. Sie bieten regelmässige Erträge und gelten als relativ krisenfest. Zudem schützen sie ein Stück weit vor Inflation, da steigende Mieten den Wertverlust dämpfen. Die Dividendenrendite der kotierten Immobilienfonds liegt zurzeit bei rund 2.4%. Die Kurse von Immobilienfonds schwanken jedoch stärker als klassische Obligationen, und ihre Bewertungen an der Börse liegen aktuell vielfach über dem tatsächlichen Immobilienwert. Trotzdem bleiben sie bei sorgfältiger Auswahl für langfristig orientierte Anlegerinnen und Anleger eine gute Ergänzung im Portfolio. Dabei lohnt sich auch ein Blick auf die steuerliche Behandlung: Fonds mit direktem Grundbesitz sind für Privatanlegerinnen und Privatanleger steuerlich günstiger.

Dividendenaktien generieren laufende Erträge

Aktien stellen eine weitere interessante Alternative dar – insbesondere solche von Unternehmen, die regelmässig Dividenden ausschütten. Viele Unternehmen mit hohen, regelmässigen Dividendenzahlungen besitzen eine starke Marktstellung und sind in weniger konjunkturabhängigen Branchen tätig. Bei Aktien denken viele zuerst an mögliche Kursgewinne. Doch auch die Dividenden spielen eine wichtige Rolle. Wer in den letzten zehn Jahren im Swiss Performance Index investiert war, erzielte mit Dividenden mehr als doppelt so viel Ertrag wie ohne. Die Dividendenrendite im SPI liegt aktuell bei rund 3.0% und damit über dem langjährigen Mittel. Zu beachten ist jedoch, dass nicht jede hohe Dividendenrendite auch nachhaltig ist. Entscheidend ist, ob das Unternehmen die Ausschüttung aus eigener Kraft stemmen kann. Sogenannte «Dividendenaristokraten»  zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Dividenden über viele Jahre hinweg kontinuierlich steigern konnten. In der Schweiz gehören etwa Roche, Novartis und Nestlé zu dieser Gruppe.

Fazit

Auch in Zeiten tiefer Zinsen lassen sich attraktive Ertragsquellen finden. Wichtig ist dabei ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Chance und Risiko. Wer seine Anlagen breit streut, kann von verschiedenen Renditequellen profitieren, ohne das Risiko im Portfolio unnötig zu erhöhen. Eine gute Diversifikation bleibt das wirkungsvollste und zugleich günstigste Mittel, um Vermögen langfristig zu sichern und zu mehren. Dabei unterstützen wir Sie gerne.

Renditen in %

Dominik Schmidlin

Portraitfoto von Dominik Schmidlin, Leiter Anlagestrategie und Analyse bei der St.Galler Kantonalbank
Leiter Anlagestrategie und Analyse
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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