Halbjahresbilanz: Franken bleibt gefragt

Als die Finanzmärkte im April von der US-Zollpolitik verunsichert wurden, wertete der Schweizer Franken deutlich auf. Der Franken-Index, der seine Entwicklung gegenüber fünf wichtigen Handelswährungen abbildet, liegt aktuell fast drei Prozent über dem Jahresanfang – trotz eines weitgehend stabilen Euros, aber eines schwachen US-Dollars. Seit Jahresbeginn hat das USD/CHF-Währungspaar rund zehn Prozent nachgegeben. Die Dollarschwäche im ersten Halbjahr 2025 zeigt sich auch darin, dass der Greenback gegenüber allen anderen G10-Währungen mehr als fünf Prozent verloren hat.

Vertrauen in den Greenback geschwächt  

Der USD/CHF-Kurs notiert nach einem kurzen Zwischenhoch aktuell auf einem Mehrjahrestief bei 0.80 Franken pro US-Dollar. Die impulsive Wirtschaftspolitik der USA sowie aufkommende Befürchtungen über die US-Schuldenlage haben das Vertrauen in den Dollar geschwächt. Die geplanten Steuersenkungen haben das US-Budget zusätzlich in den Fokus der Investoren gerückt. Mit dem Ende der 90-tägigen Frist für den Zollaufschub Anfang Juli rückt auch die Handelspolitik wieder stärker in den Vordergrund. Es bleibt offen, ob neue Strafzölle folgen und wie stark sie die US-Wirtschaft belasten könnten.

US-Zollpolitik bleibt Unsicherheitsfaktor

Die Deadline für den Zollaufschub endet offiziell am 9. Juli, es wird jedoch über eine Verlängerung der Zollpause spekuliert. Die Visibilität bleibt vorerst gering. Entspannungszeichen im Handelsstreit könnten rasch verpuffen. Der Franken wird angesichts der politischen Unsicherheiten weiterhin gesucht bleiben, insbesondere gegenüber dem US-Dollar. Gleichzeitig profitierte der Euro zuletzt vom Vertrauensverlust in den Dollar und präsentiert sich als Alternative. Das stützt den Euro, reicht aber nicht aus, um gegenüber dem Franken wieder die Parität zu erreichen – die Qualitäten des Frankens bleiben gefragt.