
21. Mai 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Vierter Handelstag in Folge mit Gewinnen
Der Schweizer Aktienmarkt schloss den vierten Handelstag in Folge höher. Heute stehen Julius Bär, EFG und Ypsomed mit den Finanzzahlen im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.41%, SPI: +0.41%, SMIM: +0.41%
Der Schweizer Aktienmarkt baute seine Gewinne im gestrigen Handelsverlauf leicht aus und schloss den vierten Handelstag in Folge höher. Der Leitindex SMI legte um 0.4% zu. Bei den grosskapitalisierten Werten standen 14 Gewinner sechs Verlierern gegenüber. Gesucht waren die defensiven Werte Novartis (+1.9%), Swisscom (+1.4%), Roche (+1.3%) sowie die Zykliker Sika (+1.3%) und Holcim (+1.0%). Die Swiss Life-Aktie legte um 0.1% zu, nach einem Quartalsupdate, das weitgehend den Erwartungen entsprach. Unter Abgabedruck stand vor allem die Grossbank UBS (-3.3%). Gerüchte, dass der Bundesrat dem Parlament vorschlagen wird, dass die UBS ihre ausländischen Tochterfirmen künftig mit 100% Kapital unterlegen muss, sorgten für Gegenwind. Im breiten Markt glitt der Aktienkurs von VAT (-2.7%) nach dem Kapitalmarkttag etwas zurück. Der Halbleiterzulieferer will künftig doppelt so stark wie der Markt wachsen. Der Umsatz soll von 2024 bis 2029 im niedrigen bis mittleren Zehnprozentbereich wachsen und die EBITDA-Marge zwischen 30% bis 37% zu liegen kommen. Stark nach oben ging es für die Versandapotheke DocMorris (+13.7%). Der strategische Investor Pelion beteiligte sich mit einem Anteil von 9.68% (berechnet auf künftige Aktienzahl nach der laufenden Kapitalerhöhung) am Unternehmen.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.51%, DAX: +0.42%
Auch die europäischen Aktienmärkte zeigten sich weiterhin von der freundlichen Seite. Der länderübergreifende EuroStoxx50 legte 0.5% zu, während der deutsche DAX 0.4% und der französische CAC40 0.8% hinzugewannen. Aus Branchensicht waren die Sektoren Versorger, Kommunikationsdienste und Gesundheit gefragt. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die Bereiche Technologie, Energie und Finanzen.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: -0.27%, S&P 500: -0.39%, Nasdaq: -0.38%
Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten gestern nach unten. Für Gegenwind sorgten Aussagen von Vertretern der US-Notenbank, dass diese sich für weitere Zinssenkungen Zeit lassen werden. Der Leitindex Dow Jones ging 0.3% tiefer aus dem Handel, während der marktbreite S&P500 um 0.4% nachgab. Der technologielastige Nasdaq verlor 0.4%. Bei den Einzelwerten stand Home Depot (-0.9%) im Fokus. Die weltgrösste Baumarktkette leidet unter der Zurückhaltung der Konsumenten. Der vergleichbare Umsatz sank im 1. Geschäftsquartal um 0.3%. Das Umsatz-Jahresziel wurde aber bestätigt. Nach oben ging es für die Aktien des Pharmamultis Pfizer (+2.0%). Pfizer übernimmt für rund USD 6 Mrd. die Lizenz für ein experimentelles Krebsmedikament des chinesischen Unternehmens 3Sbio. Auf Sektorebene konnten sich die Bereiche Gesundheit, Basiskonsum, Industrie und Grundstoffe positiv in Szene setzen. Unter Abgabedruck standen hingegen die Sektoren Energie, Zyklischer Konsum und Technologie.
Unternehmensberichte
Heute Morgen publizierte Julius Bär vorzeitig die Zahlen der ersten vier Monate des Jahres 2025. Die Privatbank nimmt eine weitere Wertberichtigung von CHF 130 Mio. im Private-Debt-Geschäft vor, die auf mehrere Kunden in der Schweiz und Europa zurückzuführen ist. Das Private-Debt-Kreditbuch macht mittlerweile weniger als CHF 200 Mio. aus. Per Ende Jahr wird der Risikochef Oliver Bartholet in Pension gehen. Per 1. Juli 2025 wird Ivan Ivanic den Posten übernehmen. Das Kosten-Ertragsverhältnis verschlechterte sich in der Folge des Abschreibers von 71% auf 72%. Ohne den Abschreiber hätte es bei 66% gelegen. Das Nettoneugeld belief sich auf CHF 4.2 Mrd. Die verwalteten Vermögen gingen aufgrund von Markt- und Währungseffekten von CHF 497 Mrd. per Anfang Jahr auf CHF 467 Mrd. per Ende April zurück. Die zugrunde liegende Bruttomarge stieg gegenüber dem 2. Halbjahr 2024 von 0.80% auf 0.87%. Die Kernkapitalquote (CET1) stieg gegenüber Ende Jahr von 14.2% auf 15.2%. Der Gewinn für das 1. Halbjahr 2025 wird tiefer als für das 1. Halbjahr 2024 erwartet. Mit dem Update lag Julius Bär unter den Analystenerwartungen.
Die Privatbank EFG steigerte in den ersten vier Monaten 2025 den Reingewinn von über CHF 110 Mio. im Vorjahreszeitraum auf einen Rekordwert von rund CHF 130 Mio. Die annualisierte Rendite auf dem materiellen Eigenkapital liegt damit über 21%. Das Nettoneugeld lag bei CHF 3.0 Mrd., was einem annualisierten Wachstum von 5.5% entspricht. Die verwalteten Vermögen schwächten sich aufgrund von Markt- und Währungseffekten von CHF 165.5 Mrd. auf 159.2 Mrd. ab. Die Bruttomarge verbesserte sich um einen Basispunkt auf 0.97%. Das Kosten-Ertragsverhältnis verbesserte sich gegenüber dem Gesamtjahr 2024 von 72.9% auf 70%. Die Kernkapitalquote (CET1) sank gegenüber Ende 2024 von 17.7% auf 17.1%. Am 25. November wird das Unternehmen einen Investorentag abhalten und neue Strategieziele veröffentlichen. Mit dem Zahlenset lag EFG innerhalb der Analystenerwartungen.
Ypsomed konnte im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2024/25 den Umsatz im fortgeführten Geschäftsbereich «Delivery Systems» um 30% auf CHF 502.3 Mio. steigern. Das Segment «Diabetes Care», welches im laufenden Jahr verkauft wird, kam auf einen Umsatz von CHF 236.9 Mio. Der operative Gewinn kletterte um 31% auf CHF 112.9 Mio. nach oben. Ohne die Bereiche, welche veräussert werden, stieg der EBIT um 42.5% auf CHF 140.5 Mio. Unter dem Strich resultierte ein 12% höherer Reingewinn von CHF 87.5 Mio. Die Dividende soll von CHF 2.00 im Vorjahr auf CHF 2.20 je Aktie erhöht werden. Mit dem Zahlenset wurden die Umsatzerwartungen der Analysten klar übertroffen und bei den Gewinnzahlen leicht verfehlt. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatzwachstum von 20% sowie ein EBIT zwischen CHF 190 bis 210 Mio. erwartet. Die Investitionen sollen bei CHF 206 Mio. zu liegen kommen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.50%; DE: 2.60%; CH: 0.39%
Am Dienstag fehlten marktbewegende Konjunkturdaten, sodass der Fokus auf geldpolitische Signale gerichtet war. In China und Australien wurden die Leitzinsen gesenkt, während mehrere Fed-Vertreter versuchten, die Markterwartungen verbal zu steuern. Aufgrund der Unsicherheit rund um die US-Handelspolitik gehen viele Marktteilnehmer davon aus, dass sich die Fed mit Zinssenkungen weiter Zeit lassen dürfte. Im Juni stehen diverse Zinsentscheide an – unter anderem bei der EZB (5. Juni), der Fed (18. Juni) und der SNB (19. Juni).
Währungen
Euro in Franken: 0.9320
US-Dollar in Franken: 0.8224
Euro in US-Dollar: 1.1332
Der Schweizer Franken und der japanische Yen legten seit dem späten Handel am Vortag zu – ausgelöst durch Sorgen über neue Spannungen zwischen Israel und Iran. Die gestiegene Nachfrage nach sicheren Häfen drückte heute Morgen den US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Auch der Euro gab gegenüber dem Franken leicht nach und fiel mit 0.93 auf ein Wochentief.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 63.14 pro Fass
Goldpreis: USD 3'312.11 pro Unze
Gold erhält nach dem Rücksetzer der Vorwoche neuen Auftrieb. Der Preis kletterte wieder über 3'300 US-Dollar je Unze – gestützt von geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Im Umfeld dieser Spekulationen, ausgelöst durch einen CNN-Bericht zu Israel und dem iranischen Atomprogramm, tendierte am Morgen auch der Ölpreis etwas fester, bislang jedoch nur in begrenztem Ausmass.
Wirtschaft und Konjunktur
Eurozone: Konsumentenvertrauen (Mai)
letzter: -16.6; erwartet: -16.0; aktuell: -15.2
Das Konsumentenvertrauen in der Eurozone hat sich im Mai leicht verbessert. Der Indikator, basierend auf der Befragung von rund 23'000 Haushalten zu finanzieller Lage, Wirtschaftsaussichten, Arbeitslosigkeit und Sparmöglichkeiten, stieg um 1.4 Punkte und machte damit einen Teil der Verluste aus dem Vormonat wett. Dennoch liegt der Index für die Konsumlaune weiterhin deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von -10.6. Mehr Aufmerksamkeit gilt jedoch den Einkaufsmanagerindizes und dem ifo-Geschäftsklimaindex, die beide am Donnerstag veröffentlicht werden.
Daniel Wachter

8021 Zürich

Tobias Kistler

8021 Zürich

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