10. Juni 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

Verhaltener Start der Aktienmärkte in die Handelswoche

Die globalen Aktienmärkte zeigten angesichts der laufenden Gespräche zwischen den USA und China zum Handelsstreit eine gewisse Zurückhaltung.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: geschlossen, SPI: geschlossen, SMIM: geschlossen

Der Schweizer Aktienmarkt war am Pfingstmontag geschlossen. 

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.16%, DAX: -0.54%

Die europäischen Aktienmärkte starteten mit leichten Abgaben in die Woche. Angesichts der laufenden Verhandlungen in London zum Handelsstreit zwischen den USA und China war eine gewisse Zurückhaltung zu spüren. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 gab um 0.2% nach, während der zyklischere deutsche DAX um 0.5% und der französische CAC 40 um 0.2% zurückglitten. Auf Branchenebene standen insbesondere die Sektoren Immobilien, Technologie und zyklischer Konsum auf dem Einkaufszettel. Nicht gefragt waren Aktien aus den Bereichen Kommunikationsdienste, Industrie und Versorger.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +0.00%, S&P 500: +0.09%, Nasdaq: +0.31%

An den amerikanischen Börsen herrscht angesichts der wieder laufenden Verhandlungen zwischen den USA und China ebenfalls Zurückhaltung. Der Leitindex Dow Jones schloss unverändert und der marktbreite S&P 500 konnte um 0.1% zulegen. Leicht nach oben ging es für den technologielastigen Nasdaq der 0.3% hinzugewann. Die Aktien von Apple gaben um 1.5% nach. An der gestrigen Entwicklerkonferenz wurden vor allem Neuigkeiten betreffend der Bedienoberfläche der Apple-Geräte präsentiert. Nach oben ging es für den Chipdesigner Qualcomm (+3.9%), nachdem dieser ein Übernahmeangebot von GBP 2.5 Mrd. für das britische Unternehmen Alphawave bekannt gab. Auf Sektorenstufe waren die Bereiche zyklischer Konsum, Grundstoffe und Technologie gefragt. Unter Abgabedruck standen die Branchen Versorger, Finanzen und nicht-zyklischer Konsum.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.47%; DE: 2.57%; CH: 0.37%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Treasury mäanderte gestern um die Marke von 4.5% und sank schlussendlich um 3 Basispunkte. Mangels wichtiger Konjunkturdaten fehlten die Impulse für grössere Bewegungen. Auch die Zinsen in Europa bewegten sich gestern nur wenig. Der Schweizer Kapitalmarkt war gestern aufgrund eines Feiertages geschlossen.

Währungen

Euro in Franken: 0.9374
US-Dollar in Franken: 0.8217
Euro in US-Dollar: 1.1403

Auch am Devisenmarkt ist es am gestrigen Pfingstmontag ruhig geblieben. Der US-Dollar war nicht gefragt und büsste gegenüber allen wichtigen Währungen leicht an Terrain ein. Damit gab er einen Teil der Gewinne vom Freitag wieder ab. Am Freitag stützte der robust ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht die US-Währung.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 65.29 pro Fass
Goldpreis: USD 3'318.15 pro Unze

Der Ölpreis der US-Sorte WTI legte zum Wochenstart um 1.1% und schloss damit an die positive Entwicklung vom Freitag an. Vor dem Wochenende stieg er nach dem besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht um 1.9%. Stützend wirkten zudem die Hoffnungen auf Handelsgespräche zwischen den USA und China, die gemäss chinesischen Angaben gestartet haben sollen.

Wirtschaft und Konjunktur

USA: Non Farm Payrolls (Mai)
letzte: 147’000; erwartet: 126’000; aktuell: 139’000

USA: Arbeitslosenrate (Mai)
letzte: 4.2%; erwartet: 4.2%; aktuell: 4.2%

Im Mai hat der Stellenaufbau ausserhalb der Landwirtschaft leicht abgenommen. Zudem wurden die Werte aus den Vormonaten um 95’000 nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote blieb jedoch bei 4.2% stabil und die Löhne stiegen mit 0.4% gegenüber dem Vormonat etwas stärker als erwartet. Am meisten neue Stellen wurden wie bereits in den Vormonaten im Bildungs- und Gesundheitswesen geschaffen. Auch das Gastgewerbe trug zum Stellenaufbau bei. Der Arbeitsmarktbericht für den Mai zeichnet trotz Zollstreit weiterhin ein solides Bild der US-Wirtschaft.

Eurozone: Bruttoinlandprodukt (1. Quartal, QoQ)
letzter: 0.3%; erwartet: 0.4%; aktuell: 0.6%

Die Wirtschaft in der Eurozone hat sich im ersten Quartal deutlich stärker entwickelt als bisher bekannt. Gegenüber dem Vorquartal ist sie um 0.6% gewachsen. In der letzten Schätzung wurde noch ein Wachstum von 0.3% angenommen. Zum Wachstum beigetragen haben vor allem die Investitionen und der Aussenhandel. Von den vier grossen Volkswirtschaften verzeichnete Spanien (0.6%) das stärkste Wachstum. Auch Deutschland (0.4%) und Italien (0.3%) zeigten sich in den ersten Monaten des Jahres robust, während die Wirtschaft in Frankreich (0.1%) nur minimal gewachsen ist. Die Daten zum ersten Quartal sind allerdings durch Vorzieheffekte im Zusammenhang mit den US-Zöllen verzerrt. Entsprechend dürfte sich das Wachstum im zweiten Quartal abschwächen.

China: Inflationsrate (YoY, Mai)
letzte: -0.1%; erwartet: -0.2%; aktuell: -0.1%

Die Inflationsrate in China verharrte im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat bei -0.1%. Die Inflation in China ist damit weiterhin deutlich geringer als der angestrebte Zielwert von «um 2%». Die Produzentenpreise sind erneut deutlich gesunken. Nach einem Rückgang von 2.7% im April, gingen die Produzentenpreise im Mai sogar um 3.3% zurück.

China: Exporte (YoY, Mai)
letzte: 8.1%; erwartet: 6.0%; aktuell: 4.8%

Trotz des Handelsstreits mit den USA sind die chinesischen Exporte im Mai im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4.8% gewachsen. Der Handel mit den USA ist aufgrund der hohen Zölle jedoch deutlich zurückgegangen. Gemäss der chinesischen Zollbehörde sanken die Exporte in die USA um 34.4% und die Importe um 18.1%. Ein Teil des Rückgangs konnte jedoch durch einen stärkeren Handel mit anderen Ländern kompensiert werden. Insgesamt sind die chinesischen Importe um 3.4% gesunken, was auf die weiterhin schwache Nachfrage im Inland zurückzuführen ist.

Tobias Kistler

Portraitfoto von Tobias Kistler, Senior Finanzanalyst bei der St.Galler Kantonalbank
Senior Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Céline Koster

Portraitfoto von Céline Koster, Strategieanalystin bei der St.Galler Kantonalbank
Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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