
27. Juni 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
US-Aktienmärkte streben nach neuen Rekordmarken
Die US-Aktienmärkte legten trotz eines enttäuschenden US-BIP-Wachstums weiter zu. Der Schweizer Leitindex SMI schloss hingegen nur dank der beiden Pharmaschwergewichte nicht in der Verlustzone.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.00%, SPI: +0.12%, SMIM: +0.61%
Der Schweizer Aktienmarkt startete zwar mit positiven Vorgaben in den gestrigen Tag, musste diese aber im Handelsverlauf abgeben. Der Schweizer Leitindex SMI schloss letztlich unverändert. Der klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen umfassende SMIM legte um 0.6% zu, während der marktbreite SPI um 0.1% anstieg. Unternehmensneuigkeiten waren rar gesät. Von den 21 Aktien im SMI notierten lediglich fünf Werte im positiven Bereich. Dass der SMI nicht in der Verlustzone notierte, war vor allem den Pharmaschwergewichten Novartis (+1.1%) und Roche (+1.0%) zu verdanken. Daneben setzte sich die UBS mit einem Plus von 2.2% an die Tabellenspitze des SMI. Die Wirtschaftskommission des Nationalrats verschob die Diskussion über die Kapitalausgestaltung der UBS. Partners Group (+0.8%) und Swisscom (+0.5%) waren die anderen Werte mit positiven Vorzeichen. Der schwächste SMI-Wert war Amrize (-2.7%), welcher damit an die schwache Entwicklung der Vortage anknüpfte. Richemont (-1.7%) stand ebenfalls unter Abgabedruck, gefolgt von Holcim (-1.5%). Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé verlor gestern 0.9%. Enttäuschende Indikationen aus den Pre-Earningscalls sowie negativ aufgenommene Ergebnisse des US-Konkurrenten General Mills belasteten die Stimmung. Am breiten Markt verloren die Aktien des Pharmazulieferers Siegfried 2.9% nach einem negativen Analystenkommentar. Gemäss einem Zeitungsinterview mit der CEO von Idorsia, Srishti Gupta, soll Idorsia weiterhin unabhängig bleiben. Die Aktie profitierte davon und schloss 3.9% höher.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.15%, DAX: +0.64%
Die europäischen Aktienmärkte notierten gestern uneinheitlich und mehrheitlich auf der Stelle. Während der deutsche DAX (+0.6%) als einziger Index Kursgewinne verzeichnete, schloss der länderübergreifende EuroStoxx50 0.2% tiefer. Auf Sektorenebene führten die Bereiche Grundstoffe, Industrie und Energie das Feld an. Einbussen verbuchten die Branchen nichtzyklischer Konsum, Technologie und zyklischer Konsum. An der Spitze des DAX stand der Rüstungskonzern Rheinmetall (+6.9%), gefolgt von Qiagen (+3.0%) und Airbus (+2.4%). Auf der Verliererseite standen Adidas (-2.2%), sowie die Autowerte Volkswagen (-1.5%) und Mercedes-Benz (-1.3%).
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.94%, S&P 500: +0.80, Nasdaq: +0.97%
Die amerikanischen Aktienmärkte legten gestern einheitlich zu und strebten nach neuen Rekordmarken. Der S&P500 verfehlte mit einem Plus von 0.8% jedoch knapp das Allzeithoch. Der Nasdaq 100 (+0.9%) erklomm erneut eine Rekordmarke. Der US-Leitindex DowJones und der Nasdaq konnten im gestrigen Umfeld 0.9% bzw. 1.0% zulegen. Für Auftrieb sorgten die hohen KI-Erwartungen sowie ein besser als erwarteter Ausblick vom Chiphersteller Micron (-1.7%). Daneben wurde die positive Stimmung auch von Hoffnungen auf Zinssenkungen unterstützt. US-Präsident Trump soll gemäss einem Pressebericht bereits vor Ablauf der Amtszeit von US-Notenbankenpräsident Jerome Powell eine Nachfolgeregelung bestimmen. Auf Sektorenebene standen die zyklischen Branchen Kommunikationsdienste, Energie und zyklischer Konsum zuoberst. Abgaben verzeichneten die Bereiche Immobilien und nichtzyklischer Konsum.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.25%; DE: 2.57%; CH: 0.41%
Nach Publikation der revidierten Wachstumsraten für das US-BIP im 1. Quartal gaben die US-Renditen gestern erneut etwas nach. Schwächer ausgefallene Konjunkturdaten haben zusammen mit dem wieder tieferen Ölpreis zuletzt die Spekulationen angeheizt, dass die US-Notenbank Fed ihren Leitzins doch früher senken könnte. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe sank um 4 Basispunkte. An den europäischen Kapitalmärkten blieb es am gestrigen Handelstag hingegen ruhig. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe schloss unverändert, die Rendite der Schweizer Eidgenossenanleihe mit gleicher Laufzeit sank um 1 Basispunkt.
Währungen
Euro in Franken: 0.9364
US-Dollar in Franken: 0.8012
Euro in US-Dollar: 1.1687
Die Aussicht auf frühere Leitzinssenkungen der Federal Reserve Bank setzt dem US-Dollar weiter zu. So büsste er gestern gegenüber den wichtigsten Handelswährungen erneut deutlich an Terrain ein. Gegenüber dem Schweizer Franken fiel der Greenback zeitweise unter die Marke von 0.80 und damit auf den tiefsten Stand seit 2011.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 65.63 pro Fass
Goldpreis: USD 3'295.11 pro Unze
Nach dem Waffenstillstand im Nahen Osten hat der Ölpreis ein neues Gleichgewicht gefunden. Der Preis für ein Fass Öl der US-Sorte WTI bewegt sich seit Montagabend leicht über 65 US-Dollar seitwärts. Etwas unter Druck kam heute Morgen hingegen der Goldpreis. Eine Unze kostet derzeit wieder weniger als 3'300 US-Dollar. Die Entspannung im Nahen Osten hat das Sicherheitsbedürfnis einiger Marktteilnehmer und damit die Nachfrage nach Gold schwinden lassen.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: BIP-Wachstum 1. Quartal 2025 (dritte Schätzung)
Erste Schätzung: -0.3%, zweite Schätzung: -0.2%, dritte Schätzung: -0.5%
Basierend auf verbesserten Datengrundlagen wurde das Wachstum des US-BIP für das 1. Quartal 2025 deutlich nach unten korrigiert. Gemäss der dritten und letzten Schätzung schrumpfte die US-Wirtschaft im Startquartal annualisiert um -0.5%. Die zweite Schätzung ging noch von einem Rückgang von -0.2% aus. Nach unten korrigiert wurde insbesondere der Beitrag vom privaten Konsum, der lediglich noch 0.5% anstieg (2. Schätzung: 1.2%). Das US-BIP bleibt zwar aufgrund eines markanten Anstiegs der Güterimporte vor Einführung der US-Importzölle verzerrt. Der Einbruch des Privatkonsums, welcher immerhin knapp 70% des BIP in den USA ausmacht, zeugt jedoch von einer sich deutlich abschwächenden US-Wirtschaft.
Tobias Kistler

8021 Zürich

Angela Truniger

8021 Zürich

Patrick Häfeli

8021 Zürich

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