US-Aktien steigen nach Memorial Day deutlich

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.06%, SPI: +0.09%, SMIM: +0.10%

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag kaum verändert geschlossen. Anfangs sorgten positive Impulse vom Vortag und Entspannungssignale im Handelsstreit mit den USA für Auftrieb. US-Präsident Trump kündigte an, neue Zölle auf EU-Importe vorerst auszusetzen. Er zeigte sich optimistisch, dass bald Gespräche mit der EU stattfinden könnten. Die Aktienkurse in der Schweiz flachten wieder ab und der SMI schoss mit ein Plus 0.1% minimal in der Gewinnzone. Von den 20 grosskapitalisierten Blue Chips gab es 11 Gewinner und neun Verlierer. Nennenswerte Kurszuwächse verbuchten die Aktien von Geberit (+0.7%), Givaudan (+0.8%), Richemont (+1.0%), ABB (+1.1%) und UBS (+1.2%). Auf der Verliererseite notierten die Werte von Alcon (-0.6%), Roche (-0.6%), Sonova (-0.6%), Kühne + Nagel (-0.8%) und Zurich Insurance (-0.9%). Am breiten Markt waren unter anderem die Titel von Bachem (+3.1%), Barry Callebaut (+3.8%), Orior (+5.1%) und ams-OSRAM (+7.8%) gefragt. Die Gurit-Aktie kletterte gestern, ohne bekannte Neuigkeiten, 19.8% nach oben. Auf dem Verkaufszettel standen Galenica (-1.4%), Meyer Burger (-2.5%) und DocMorris (-5.4%). Nachbörslich gab Galderma (+0.4%) bekannt, rund 2.4 Millionen eigene Aktien zurückzukaufen. Der Rückkauf erfolgt im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens, bei dem ausgewählte Investoren rund 16.7 Millionen Aktien (etwa 7% des Aktienkapitals) platzieren wollen.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.37%, DAX: +0.83%

Die europäischen Aktienmärkte setzten ihren Aufwärtstrend am Dienstag fort, angekurbelt durch die Hoffnung auf eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU sowie durch positive Konjunkturdaten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 stieg gestern 0.4% an. Auch der deutsche DAX (+0.8%) der britische FTSE100 (+0.7%), und der spanische IBEX35 (+0.1%) blicken ebenfalls auf einen positiven Börsentag zurück. Der französische CAC40 beendete den Handel minim in der Verlustzone (-0.02%). Auch auf Sektorenebene zeichnete sich ein freundliches Bild ab. Ausser dem Sektor der Versorger, schlossen sämtliche Bereiche mit Gewinnen. Am meisten gefragt waren Technologie, Industrie und Immobilen.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +1.78%, S&P 500: +2.05%, Nasdaq: +2.47%

Die amerikanischen Aktienmärkte zeigten sich am Dienstag nach dem feiertagsbedingten langen Wochenende deutlich erholt. Angetrieben wurde die positive Entwicklung durch Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und der EU sowie durch überraschend starke Konjunkturdaten. Besonders die unerwartet gestiegene Verbraucherstimmung in den USA im Mai stützte die Märkte. Der US-Leitindex DowJones schloss 1.8% höher als Freitag, während der S&P500 (+2.1%) und der Nasdaq (+2.5%) ebenfalls deutlich zulegten. Auf Einzeltitelebene sprangen die gebeutelten Aktien des Schuhherstellers Deckers Outdoor Corporation 7.8% an. Auf Sektorenebene verbuchten alle Bereiche klare Gewinne. Zyklischer Konsum, Technologie und Kommunikationsdienstleistungen legten am stärksten zu.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.47%; DE: 2.53%; CH: 0.29%

Die am Montag feiertagsbedingt geschlossenen US-Märkte starteten gestern in die verkürzte Handelswoche. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe sank um 3 Basispunkte, liegt gegenüber Monatsbeginn aber weiterhin rund 30 Basispunkte höher. Auch die deutsche Bundesanleihe verzeichnet auf Monatssicht ein Plus von 10 Basispunkten, während die Eidgenossenanleihe nahezu unverändert notiert.

Die Teuerung in Frankreich hat sich im Mai weiter abgeschwächt auf noch 0.6 Prozent und liegt damit deutlich unter dem EZB-Ziel von mittelfristig zwei Prozent. Die Preisdaten für die Eurozone folgen am 3. Juni. Es wird ein Rückgang der Inflationsrate von 2.2 auf 2.0 Prozent erwartet. Am Finanzmarkt gilt eine Zinssenkung der EZB um einen Viertelprozentpunkt am 5. Juni als ausgemacht. Im Fokus steht heute Abend zudem die Veröffentlichung des Fed-Protokolls zur Zinssitzung vom 7. Mai.

Währungen

Euro in Franken: 0.9364
US-Dollar in Franken: 0.8283
Euro in US-Dollar: 1.1303

Der US-Dollar legte im gestrigen Handel sowohl zum Euro als auch zum Franken zu. Gestützt wurde der Dollar durch das im Mai aufgehellte US-Konsumentenvertrauen. Für Druck auf den Euro sorgte ein überraschender Rückgang der Inflation in Frankreich – eine Entwicklung, die den Euro zusätzlich belastete. Am Markt wird damit gerechnet, dass die EZB in der kommenden Woche den Leitzins weiter senken wird.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 61.26 pro Fass
Goldpreis: USD 3'305.40 pro Unze

Der Ölpreis bleibt über 60 Dollar richtungslos. Belastungs- und Unterstützungspotenzial liefern Spekulationen über zusätzliches OPEC-Angebot und neue US-Sanktionen gegen Russland.

Gold befindet sich nach dem starken Jahresauftakt in einer Konsolidierungsphase. Nach dem Allzeithoch von 3’500 US-Dollar pro Unze und einem Rücksetzer auf unter 3'200 US-Dollar Mitte Mai pendelt der Goldpreis derzeit zwischen diesen Marken. 

Wirtschaft und Konjunktur

USA: Conference Board Konsumentenstimmung (Mai)
letzter: 85.7; erwartet: 87.1; aktuell: 98.0

In der neusten Umfrage des Conference Board hat sich der Index nach fünf Monaten mit rückläufigen Werten unerwartet kräftig aufgehellt. Positiv wirkte die vorläufige Beruhigung im Handelsstreit zwischen den USA und China, nachdem Mitte Mai eine Senkung der gegenseitigen Zölle beschlossen wurde. Unterstützend wirkten zudem die niedrigeren Benzinpreise. Die Umfrage zeigt aber auch, dass das Zollthema die US-Haushalte weiterhin umtreibt. Sie sorgen sich nach wie vor über steigende Preise und mögliche negative Auswirkungen auf die Wirtschaft.