
14. Mai 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
SMI wird ausgebremst
Der Schweizer Leitindex wurde gestern von den Pharmaschwergewichten gebremst. Heute stehen die Quartalszahlen von Alcon im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -0.44%, SPI: -0.27%, SMIM: +0.11%
Der Schweizer Aktienmarkt schloss am Dienstag moderat im Minus. Der SMI startete zwar mit leichten Gewinnen, wurde im Tagesverlauf jedoch durch Kursverluste bei den Pharmaschwergewichten Novartis und Roche belastet. Trotz positiver Signale im US-chinesischen Zollstreit zeigten sich die Anleger zurückhaltend, auch wegen der nach wie vor unberechenbaren Politik von US-Präsident Trump. US-Inflationsdaten sorgten am Nachmittag kurzzeitig für Entspannung, da sie schwächer als erwartet ausfielen. Der SMI ging letztlich 0.4% tiefer aus dem Handel. An der Spitze der 20 Blue Chips befanden sich unter anderem die Werte von Partners Group (+1.2%), Geberit (+1.3%), Holcim (+1.3%) und Kühne + Nagel (+1.4%). Der Baustoffkonzern Sika profitierte von einer Broker-Aufstufung und legte 2.2% zu. Schlechter sah es bei den Indexschwergewichten aus. Roche gab am gestrigen Börsentag 1.1% nach. Auch Swiss Life (-1.1%), Zurich Insurance (-1.2%), Nestlé (-1.3%) und Swiss Re (-1.4%) zählten zu den Verlierern des Tages. Schlusslicht war Novartis mit einem Kursverlust von 1.7%. Am breiten Markt legten die Titel von Leonteq (+4.5%), Interroll (+4.6%), Autoneum (+4.7%) und Gurit (+5.8%) zu. Die Titel von DocMorris verloren aufgrund der Kapitalerhöhung gestern 44.5% ihres Börsenwertes.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.44%, DAX: +0.31%
Die europäischen Aktienmärkte setzten am Dienstag ihren positiven Wochenstart mit einem moderaten Plus fort. Unterstützung erhielten die Kurse durch die US-Inflationsdaten, die im April schwächer als erwartet ausfielen. Der länderübergreifende EuroStoxx 50 beendete den Handelstag 0.4% höher. In der Pluszone befanden sich ebenfalls der spanische IBEX 35 (+0.8%), der deutsche DAX (+0.3%) und der französische CAC 40 (+0.3%). Beinahe unverändert (-0.02%) ging der britische FTSE 100 aus dem Handel. Auf Branchenstufe profitierten die Sektoren Zyklischer Konsum, IT, Energie und Industrie. Auf dem Verkaufszettel standen die Sektoren Gesundheit, Immobilien und Nichtzyklischer Konsum.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: -0.64%, S&P 500: +0.72%, Nasdaq: +1.61%
Die US-Aktienmärkte zeigten sich am gestrigen Börsentag uneinheitlich. Während der Dow Jones Verluste verzeichnete, schlossen der marktbreite S&P 500 (+0.7%) und der technologielastige Nasdaq (+1.6%) klar im Plus. Vor allem Technologiewerte konnten Kursgewinne verzeichnen, gestützt durch die jüngsten Inflationsdaten und positive Nachrichten aus dem Chipsektor. Die US-Verbraucherpreise stiegen im April um 2.3%, was tiefer als erwartet ausfiel. Das nährt Hoffnungen auf mögliche Zinssenkungen der Fed, was besonders wachstumsstarken Technologieunternehmen zugutekommt. Auf Einzeltitelebene sorgte UnitedHealth mit einem Kurssturz von 17.8% für Aufsehen. Der Konzern setzte aufgrund hoher Behandlungskosten seine Jahresziele aus und ersetzte den CEO. Deutlich besser präsentierte sich Chip-Entwickler Nvidia. Die Aktie legte nach positiven Vortagen erneut um 5.6% zu. Hintergrund ist ein möglicher Grossauftrag aus den Vereinigten Arabischen Emiraten über mehr als eine Million KI-Chips. Das würde die bisherigen Exportbeschränkungen deutlich übertreffen. Auch die Aktien der Branchennachbarn AMD (+4.0%) und Broadcom (+4.9%) zogen spürbar an.
Unternehmensberichte
Alcon hat im 1. Quartal 2025 einen Umsatz von USD 2.5 Mrd. erzielt. Auf bereinigter Basis blieb dieser im Vergleich zum Vorjahr stabil; bei konstanten Wechselkursen entspricht das jedoch einem Anstieg von 3%. Der verwässerte Gewinn je Aktie lag bei USD 0.70, der bereinigte Gewinn je Aktie bei USD 0.73. Der Augenheilkundekonzern erwirtschaftete einen operativen Cashflow von USD 384 Mio. und einen Free Cashflow von USD 278 Mio. Für das Gesamtjahr 2025 rechnet Alcon mit Zollbelastungen in Höhe von rund USD 80 Mio., die jedoch durch operative Massnahmen und Währungseffekte kompensiert werden können. Zudem belasteten die jüngsten Lizenz- und Geschäftsentwicklungen die operative Marge um etwa 80 Basispunkte und den Core-Gewinn je Aktie um rund USD 0.10. Das Unternehmen bleibt trotz diesen kurzfristigen Belastungen auf langfristiges Wachstum ausgerichtet. Die ausgewiesenen Zahlen liegen am unteren Ende der Analystenerwartungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.46%; DE: 2.67%; CH: 0.39%
Mit der Annäherung im Zollstreit zwischen den USA und China sind die US-Zinsen gestiegen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kletterte gestern auf 4.50% – rund 30 Basispunkte höher als zu Monatsbeginn. Auch in der Schweiz und Europa zogen die Renditen an. Die Rendite der zehnjährigen Schweizer Staatsanleihe erholte sich deutlich von ihrem Zwischentief vom vergangenen Donnerstag, als der «Eidgenoss» zeitweise nur noch 0.22% rentierte.
Währungen
Euro in Franken: 0.9385
US-Dollar in Franken: 0.8385
Euro in US-Dollar: 1.1192
Impulse für die Devisenmärkte kamen gestern aus den USA, wo sich die Inflation im April abgeschwächt hatte. Der Euro machte nach den deutlichen Kursverlusten zu Wochenbeginn wieder etwas Boden gegenüber dem US-Dollar gut. Diese Bewegung spiegelte sich auch im USD/CHF-Währungspaar wider, das erneut knapp unter die Marke von 0.84 fiel.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 63.39 pro Fass
Goldpreis: USD 3'227.10 pro Unze
Der Ölpreis legte gestern den vierten Tag in Folge zu. Dazu beigetragen hat die Annäherung im Zollstreit zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften, den USA und China, am Wochenende in Genf. Zudem drohte US-Präsident Trump dem Iran mit weiteren Sanktionen, sollte es nicht zu einer Einigung im Atomstreit kommen.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: CPI-Inflationsrate (April)
letzte: 2.4%; erwartet: 2.4%; aktuell: 2.3%
Die Inflation in den USA hat sich im April abgeschwächt. Die jährliche Teuerungsrate lag bei 2.3%, nach 2.4% im März. Gedämpft wurde der Anstieg erneut durch tiefere Energiepreise – insbesondere Benzin, das im Jahresvergleich um zwölf Prozent günstiger war. Die Kerninflationsrate, ohne Energie und Nahrungsmittel, verharrte bei 2.8%. Die Zahlen sind grundsätzlich positiv, dürften aber kaum Einfluss auf die Debatte über mögliche inflationäre Auswirkungen der Zölle haben, da die Meinungen zwischen den beiden Lagern noch zu stark divergieren.
Daniel Wachter

8021 Zürich

Florian Hiltpold

8021 Zürich

Ihr nächster Schritt
Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.