21. Oktober 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

SMI startet verhalten in die neue Handelswoche

Der Schweizer Aktienmarkt wurde gestern von der schwachen Entwicklung der Indexschwergewichte belastet. Im Fokus stehen heute die Geschäftszahlen von Huber + Suhner.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.07%, SPI: +0.04%, SMIM: +0.46%

Der Schweizer Aktienmarkt verzeichnete am Montag leichte Verluste, konnte sich zum Handelsschluss jedoch teilweise erholen. Unterstützende Impulse kamen aus dem Ausland, nachdem zuvor Entspannungssignale im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie Nachrichten aus dem US-Regionalbankensektor für Zuversicht gesorgt hatten. In dieser Woche richtet sich der Blick auf die anstehenden Inflationsdaten aus den USA, die trotz des laufenden Regierungsstillstands am Freitag veröffentlicht werden sollen. Zudem wird eine neue Verhandlungsrunde zwischen US-Finanzminister Scott Bessent und Chinas Vizepremier erwartet. Der SMI schloss 0.1% tiefer als am Freitag. Von den 20 SMI-Werten schlossen 12 in der Gewinnzone. Die Aktien von UBS gingen unverändert (+0.0%) aus dem Handel. Positiv entwickelten sich unter anderem Amrize (+1.5%), Partners Group (+1.6%) und Holcim (+1.6%). Holcim übernimmt das Unternehmen Xella vom Investor Lone Star Funds für EUR 1.85 Mrd. Damit erweitert der Konzern sein Geschäft mit Bau- und Fassadenlösungen in Europa und verringert die Abhängigkeit vom Zementgeschäft. Der Abschluss der Transaktion ist für die zweite Jahreshälfte 2026 geplant und soll ab dem ersten Jahr wertsteigernd wirken. Am meisten avancierten die Titel von Logitech mit einem Kursplus von 1.7%. Nennenswerte Verluste verbuchten die Indexschwergewichte Roche (-0.9%) und Nestlé (-1.0%). Am breiten Markt legten die Kurse von Meier Tobler (+4.8%) und ams-Osram (+9.3%) zu. Medienberichte deuteten auf eine mögliche Partnerschaft bei MicroLED-Technologien mit dem US-Techunternehmen Meta hin, die jedoch von ams-Osram noch nicht bestätigt wurde. Tiefere Kurse stellten Arbonia (-1.7%), APG (-1.9%) und Kuros (-3.6%).

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +1.31%, DAX: +1.80%

Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag überwiegend stark zugelegt, gestützt durch neue Entspannungssignale im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Der EuroStoxx50 kletterte auf ein Rekordhoch und gewann 1.3%, während der deutsche DAX um 1.8% und der britische FTSE100 um 0.5% stiegen. Der französische CAC40 schloss mit 0.4% moderat höher als am Freitag. Am unteren Ende des CAC40 verlor BNP Paribas 7.7%, belastet von einer verlorenen Sammelklage im Zusammenhang mit Geschäften im Sudan, die hohe Vergleichskosten nach sich ziehen könnte. Die Kering-Aktien stiegen gestern um 4.8%, nachdem L’Oréal den Kauf der Kosmetiksparte des Luxusgüterkonzerns für EUR 4 Mrd. angekündigt hatte. Auf Sektorenstufe waren die Bereiche Grundstoffe, Industrie und Technologie gefragt. Der einzige Sektor mit einer leicht negativen Tagesperformance war der Nichtzyklische Konsum.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +1.12%, S&P500: +1.07%, Nasdaq: +1.37%

Die amerikanischen Aktienmärkte haben die Woche mit deutlichen Gewinnen begonnen, ebenfalls angetrieben von Signalen einer Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Der Leitindex DowJones und der marktbreite S&P500 stiegen jeweils um 1.1%, während der technologielastige Nasdaq 1.4% zulegte. Auf Einzeltitelebene avancierten die Aktien von Apple 3.9% auf ein neues Rekordhoch. Analysten vermerkten eine anhaltend starke Nachfrage nach dem neuen iPhone 17. Weitere starke Kursbewegungen gab es bei Super Micro Computer (+5.4%), Trade Desk (+5.0%), Moderna (+4.7%) und AMD (+3.2%). Tiefer notierten Oracle (-4.8%) und Applovin (-5.6%). Bei den Sektoren gewannen sämtliche Bereiche, ausser Versorger und Nichtzyklischer Konsum, stark hinzu. Kommunikationsdienste, Grundstoffe und Industrie wiesen die höchsten Gewinne auf.

Unternehmensberichte

Huber + Suhner erhöhte in den ersten neun Monaten 2025 den Auftragseingang deutlich um 14.8% auf CHF 818.7 Mio. Der Umsatz blieb mit CHF 659.4 Mio. stabil (- 0.9%). Wachstumstreiber für den Auftragseingang war das Kommunikationssegment mit Grossaufträgen im Bereich optischer Schalter für Rechenzentren, das einen Anstieg von 26.8% verbuchen konnte. Aufgrund eines Einmaleffektes war die Umsatzentwicklung in diesem Segment aber zweistellig negativ (-14.8%). Das Industriesegment konnte mit +16.6% aber klar zulegen und den Umsatzrückgang im Kommunikationssegment ausgleichen. Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern stabile Erlöse auf dem Niveau des Vorjahres und eine EBIT‑Marge im Zielkorridor von 9% bis 12%. Die ausgewiesenen Zahlen verfehlen die Analystenerwartungen beim Umsatz und übertreffen sie beim Auftragseingang.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 3.99%; DE: 2.58%; CH: 0.16%

Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe fiel gestern wieder unter die Marke von 4%, nachdem sie erst am Freitag wieder darüber geklettert war. An den europäischen Kapitalmärkten hielten sich die Bewegungen zu Wochenbeginn in Grenzen. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe schloss praktisch unverändert, jene der 10-jährigen Eidgenossenanleihe sank um einen Basispunkt. Diese Woche stehen die US-Inflationsdaten am Freitag im Fokus, die nun trotz Shutdown veröffentlicht werden sollen. Davon erhoffen sich die Marktteilnehmenden neue Hinweise über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank.

Währungen

Euro in Franken: 0.9224
US-Dollar in Franken: 0.7935
Euro in US-Dollar: 1.1625

An den Devisenmärkten stand zu Wochenauftakt der japanische Yen gegenüber allen wichtigen Währungen unter Druck. Die neue Regierung in Japan dürfte eine expansive Fiskalpolitik verfolgen und damit die Schulden im bereits stark verschuldeten Land weiter in die Höhe treiben. Der Schweizer Franken legte gestern sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem US-Dollar leicht an Wert zu.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 57.60 pro Fass
Goldpreis: USD 4'317.41 pro Unze

Der Ölpreis startete mit leichten Verlusten in die Woche. Durchwachsene Konjunkturdaten aus China verstärkten Sorgen vor einer schwachen Nachfrage des wichtigsten Abnehmers von Öl. Der Goldpreis setzte seinen Aufwärtstrend hingegen fort und erreichte auch gestern ein neues Rekordhoch.

Wirtschaft und Konjunktur

China: Bruttoinlandsprodukt (3. Quartal, YoY)
letzter: 5.2%; erwartet: 4.7%; aktuell: 4.8%

Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal um 4.8% gewachsen. Obwohl sich das Wachstum verlangsamt hat, ist die chinesische Wirtschaft weiter auf Kurs, um das Jahreswachstumsziel von 5% zu erreichen. Der nachlassende Schwung ist hauptsächlich auf die anhaltenden Probleme im Inland zurückzuführen, etwa der Immobilienkrise und der verhaltenen Konsumstimmung. Weitere veröffentlichte Konjunkturdaten zeigen ein gemischtes Bild der chinesischen Wirtschaft. Die Industrieproduktion legte im September um 6.5% zu, nach 5.2% im August. Dagegen fiel der Detailhandelsumsatz mit einem Plus von 3.0 % schwächer aus als im Vormonat (3.4 %). Dabei spielen Basiseffekte eine Rolle: Im September des Vorjahres wurden Kaufsubventionen eingeführt, die den Vorjahresvergleich verzerren. Die Investitionsschwäche akzentuierte sich weiter. Von Januar bis September sanken die Anlageinvestitionen um 0.5%. Vor allem private Investitionen entwickelten sich rückläufig, während staatliche Investitionen die Dynamik teilweise stützten.

Gestern startete in Peking das vierte Plenum, an dem das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei die wirtschaftlichen Leitlinien für die kommenden Jahre festlegt.

Céline Koster

Portraitfoto von Céline Koster, Strategieanalystin bei der St.Galler Kantonalbank
Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Florian Hiltpold

Portraitfoto von Florian Hiltpold, Finanzanalyst bei der St.Galler Kantonalbank
Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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