24. September 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

SMI schliesst knapp im Minus

Nach einem richtungslosen Handel schloss der Schweizer Aktienmarkt knapp im Minus. Der Luxusgüterkonzern Richemont führte das Tableau der SMI-Werte an.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.19%, SPI: -0.12%, SMIM: +0.00%

Der Schweizer Aktienmarkt rutschte gestern nach einem richtungslosen Handel kurz vor Handelsschluss noch knapp ins Minus. Der Leitindex SMI gab 0.2% nach. Bei den grosskapitalisierten Werten hielten sich Gewinner und Verlierer die Waage. Angeführt wurde der Leitindex von Richemont (+2.4%), Amrize (+1.6%) und Partners Group (+1.5%). Gemäss Branchenberichten will der Luxusgüterkonzern Richemont die Preise bei Cartier in den USA für Uhren um 5% und für Schmuck um 6% erhöhen. Der Private Equity Spezialist Partners Group gab eine Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank Tochter DWS bekannt. Gemeinsam wird ein Fonds für Privatkunden aufgelegt. Leicht positiv schloss die UBS-Aktie (+0.3%). Die Grossbank hat sich im seit Jahren andauernden Steuerstreit mit Frankreich aussergerichtlich auf eine Zahlung von EUR 835 Mio. geeinigt. Die Summe besteht aus EUR 730 Mio. Busse und EUR 105 Mio. zivilrechtlichem Schadenersatz. Die Zahlung ist vollständig durch Rückstellungen gedeckt. Tagesverlierer waren die Aktien von Roche (-2.2%), Alcon (-1.4%) und Novartis (-0.8%). Im breiten Mark stand Ypsomed (-3.6%) nach dem Vortagsverlust von 12.1% aufgrund einer Broker-Wiederaufnahme mit Verkaufsempfehlung weiter unter Abgabedruck. Auch die Swiss Marketplace Group (SMG), welche am Freitag ihren Börsengang mit einem Schlusskurs von CHF 49.00 feierte, gab weiter um 1.1% ab auf CHF 46.50. Weiter nach oben ging es für VAT (+1.2%). Innerhalb Monatsfrist hat die Aktie des Halbleiterzulieferers rund 27% an Wert zugelegt.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.56%, DAX: +0.36%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich gestern von der freundlichen Seite. Der länderübergreifende EuroStoxx50 legte um 0.6% zu. Der deutsche DAX stieg um 0.4% und der französische CAC40 um 0.5%, während der britische FTSE100 um 0.04% nachgab. Die Aktie des Versorgers Orsted gewann 4.0% hinzu. Gemäss einem US-Gerichtsurteil können die Arbeiten am Windpark bei Rhode Island, welche von US-Präsident Trump gestoppt wurden, fortgesetzt werden. Auf Sektorenebene schnitten die Bereiche Energie, nichtzyklischer Konsum und Technologie am stärksten ab. Unter Abgaben litten nur die Sektoren Gesundheit und Kommunikationsdienste.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: -0.19%, S&P 500: -0.55%, Nasdaq: -0.95%

Die amerikanischen Aktienmärkte unterbrachen gestern ihren Rekordlauf. Nach den Avancen, welche die geplanten Investitionen von Nvidia (-2.9%) in den ChatGPT-Entwickler OpenAI zu Wochenbeginn auslösten, konsolidierten die Kurse gestern. Der Leitindex DowJones gab 0.2% nach und der marktbreite S&P 500 verlor 0.6%. Der technologielastige Nasdaq glitt um 1.0% zurück. Die Boeing-Aktie (+1.9%) profitierte von einer Bestellung der Uzbekistan Airways über 22 Stück des Modells 787-Dreamliner. Auf Sektorenebene entwickelten sich die Bereiche Energie, Immobilien und Versorger am stärksten. Unter Abgabedruck standen unter anderem die Branchen Zyklischer Konsum, Technologie und Kommunikationsdienste.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.10%; DE: 2.75%; CH: 0.21%

Die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA bewegten die Renditen gestern kaum. Die 10-jährige US-Staatsanleihe verharrte auf dem Niveau der letzten Tage, ebenso die Pendants aus Deutschland und der Schweiz. Auch die Rede von US-Notenbankpräsident Jerome Powell brachte keine neuen Impulse. Die Fed stehe vor der Herausforderung steigender Inflationsrisiken und eines schwächeren Arbeitsmarkts. Dies führe zu einem Dilemma für die Notenbank, die im Rahmen ihres Doppelmandats stabile Preise und Vollbeschäftigung sichern soll.

In der zweiten Wochenhälfte steht der Zinsentscheid der SNB am Donnerstag im Fokus. Der Marktkonsens erwartet einen unveränderten Leitzins von 0%.

Währungen

Euro in Franken: 0.9349
US-Dollar in Franken: 0.7921
Euro in US-Dollar: 1.1803

Auch am Devisenmarkt lösten die gestrigen PMI-Daten keine grösseren Kursbewegungen aus. Der USD/CHF-Kurs notiert knapp über 0.79 weitgehend unverändert. Auch das EUR/CHF-Paar tendiert vor der morgigen SNB-Entscheidung seitwärts.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 63.54 pro Fass
Goldpreis: USD 3'768.80 pro Unze

Der Ölpreis stand gestern Morgen zunächst unter leichtem Verkaufsdruck. China importierte im September rund 7% weniger Erdöl als vor einem Jahr und 15% weniger als im Vormonat. Im weiteren Verlauf drehte die Notierung ins Plus. Der WTI-Preis bewegt sich damit weiter in einer engen Handelsspanne. Seit Anfang August schwankte er zwischen 61 und 66 Dollar pro Fass.

Deutlich mehr Bewegung zeigt sich am Edelmetallmarkt. Der Goldpreis legte seit Monatsbeginn fast 10% zu, und trotz starkem Anstieg bleibt das Investoreninteresse – erkennbar an ETF-Zuflüssen – ungebrochen.

Wirtschaft und Konjunktur

Eurozone: Einkaufsmanagerindizes PMI (September)
Industrie: letzter: 50.7; erwartet: 50.7; aktuell: 49.5
Dienstleistungen: letzter: 50.5; erwartet: 50.5; aktuell: 51.4

Gemäss der jüngsten PMI-Umfrage von S&P Global zeigt sich Ende des dritten Quartals ein zweigeteiltes Bild. Hauptgrund ist der nachlassende Optimismus im Verarbeitenden Gewerbe, dessen Index unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten auf den tiefsten Stand seit vier Monaten zurückfällt. In Frankreich belastet der Regierungswechsel Anfang September die Produktionspläne zusätzlich. Der Dienstleistungssektor der Eurozone schneidet hingegen besser als erwartet ab.

USA: Einkaufsmanagerindizes PMI (September)
Industrie: letzter: 53.0; erwartet: 52.2; aktuell: 52.0
Dienstleistungen: letzter: 54.5; erwartet: 54.0; aktuell: 53.9

In den USA haben sich die Einkaufsmanagerindizes im September leicht abgeschwächt. Die auf der monatlichen Unternehmensbefragung von S&P Global basierenden Indizes liegen jedoch weiterhin über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Sowohl Beschäftigung als auch Auftragseingänge blieben im Expansionsbereich. Insgesamt fielen die Daten schwächer als erwartet aus, ohne die Markterwartungen wesentlich zu verändern.

Tobias Kistler

Portraitfoto von Tobias Kistler, Senior Finanzanalyst bei der St.Galler Kantonalbank
Senior Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Daniel Wachter

Portraitfoto von Daniel Wachter, Senior Strategieanalyst bei der St.Galler Kantonalbank
Senior Strategieanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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