
01. Juli 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
SMI notiert zum Semesterabschluss im Minus
Zum Wochenauftakt schloss der Schweizer Aktienmarkt in der Verlustzone, während in Übersee die Rekordjagd weitergeht.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -0.49%, SPI: -0.44%, SMIM: -0.50%
Der Schweizer Aktienmarkt startete mit leichten Gewinnen in die neue Handelswoche, musste diese aber im Laufe des Vormittags abgeben und beendete den Tag in der Verlustzone. Der SMI schloss 0.5% tiefer und beendete das erste Semester unter der Marke von 12'000 Punkten. Nichtsdestotrotz liegt der Schweizer Leitindex seit Jahresbeginn trotz verschiedener Turbulenzen 2.8% im Plus. Von den 21 SMI-Werten notierten lediglich drei im positiven Bereich, während 18 Titel Verluste hinnehmen mussten. Gebremst wurde der SMI insbesondere von den beiden Schwergewichten Roche und Nestlé, die Abgaben von 1.2% bzw. 0.6% verzeichneten. Das dritte Schwergewicht Novartis (-0.01%) schloss praktisch unverändert. Am Tabellenende notierte der Bauchemiespezialist Sika (-2.1%), gefolgt vom Logistiker Kühne + Nagel und dem Duft- und Aromahersteller Givaudan, die beide um 1.7% tiefer schlossen. Zu den wenigen Gewinnern gehörten die Aktien von Amrize (+0.6%), die von einer Kaufempfehlung eines Brokers profitierten. Ebenfalls zulegen konnte die beiden Finanztitel Partners Group (+0.5%) und UBS (+0.3%). Die Grossbank kündigte gestern an, heute Dienstag mit dem geplanten Aktienrückkaufprogramm zu starten. Am breiten Markt fielen die Aktien von Galderma (-3.0%), SIG (-2.7%) sowie Swatch (-1.5%) negativ auf. Das Dermatologieunternehmen, der Verpackungsspezialist sowie der Uhrenhersteller litten unter Kurszielsenkungen eines Brokers. Die Aktien des Bodenbelagsherstellers Forbo (-5.1%) standen ebenfalls auf dem Verkaufszettel, nachdem bekannt wurde, dass der Finanzchef und Interims-CEO Andreas Jaeger das Unternehmen im Verlauf des vierten Quartals 2025 verlassen wird. Positiv aufgefallen sind die Titel von Sensirion (+7.4%), die von einer Kurszielerhöhung eines Brokers profitierten.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.42%, DAX: -0.51%
Die europäischen Aktienmärkte rutschten nach einem positiven Start ebenfalls ins Minus. Zum Wochenauftakt richteten die Anleger ihr Augenmerk weiterhin auf den stockenden Handelsstreit mit den USA. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 sowie der britische FTSE 100 schlossen jeweils 0.4% tiefer. Leichte Gewinne konnten hingegen der spanische IBEX35 (+0.2%) sowie der italienische FTSE MIB (+0.1%) verbuchen. Auf Sektorenebene konnten lediglich die Bereiche Basiskonsum und Immobilien leicht zulegen. Unterdurchschnittlich zeigten sich die Sektoren Grundstoffe, Energie und Gesundheit. An der Spitze des DAX stand der Onlinehändler Zalando (+3.1%), gefolgt von Siemens Energy (+2.7%) und Rheinmetall (+2.6%). Das Verlierertableau führte der Duftstoffhersteller Symrise (-6.7%) an. Aber auch Bayer (-5.3%) und Deutsche Bank (-3.2%) verloren deutlich an Wert.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.63%, S&P 500: +0.52%, Nasdaq: +0.47%
Die amerikanischen Aktienmärkte verzeichneten gestern erneut Gewinne und setzen ihre Rekordjagd fort. Erwartungen hinsichtlich einer Einigung im Handelsstreit und Zinssenkungsfantasien der Fed sorgten bei Anlegern für neue Spekulationen. Der Leitindex Dow Jones avancierte um 0.6% und verzeichnete damit im 2. Quartal 2025 einen Gewinn von etwas mehr als 4%. Der marktbreite S&P500 sowie der technologielastige Nasdaq gingen gestern jeweils 0.5% höher aus dem Handel. Auf Sektorenebene standen die zyklischen Branchen Technologie, Finanzen und Immobilien in der Gunst der Anleger. Abgaben verzeichneten einzig die Bereiche Zyklischer Konsum und Energie. Im Fokus standen gestern die Aktien von Apple (+2.0%), dem bislang grössten Verlierer im Dow Jones in diesem Jahr. Medienberichten zufolge erwägt Apple, fremde KI-Lösungen für eine neue Version der Sprachsteuerung Siri einzusetzen, um eigene Schwächen in diesem Bereich abzufedern. Positiv aufgefallen ist auch Oracle (+4.0%). Der Softwarekonzern profitierte von einer Kaufempfehlung eines Brokers.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.21%; DE: 2.61%; CH: 0.44%
Spekulationen über deutlichere Zinssenkungen durch die US-Notenbank belasteten zu Wochenbeginn die US-Renditen. Hintergrund sind unter anderem Berichte, wonach Donald Trump bereits im Herbst seinen Kandidaten für die Nachfolge von Fed-Chef Jerome Powell präsentieren könnte – obwohl dessen Amtszeit noch bis Mai 2026 läuft. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe sank um 5 Basispunkte. In Europa zeigt sich ein gemischtes Bild: Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe stieg um 2 Basispunkte, während jener der Schweizer Eidgenossenanleihe mit gleicher Laufzeit um 3 Basispunkte nachgab.
Währungen
Euro in Franken: 0.9336
US-Dollar in Franken: 0.7923
Euro in US-Dollar: 1.1784
Die anhaltende Diskussion über raschere Zinssenkungen in den USA setzte den US-Dollar weiter unter Druck. So verlor er gestern erneut an Boden gegenüber den wichtigsten Handelswährungen. Gegenüber dem Schweizer Franken fiel die US-Währung unter die Marke von 80 Rappen und kostet damit so wenig wie zuletzt im Herbst 2011. Auch der Euro profitierte von der Dollarschwäche und legte gestern gegenüber dem Greenback zu. Heute Morgen überschritt das USD/EUR-Währungspaar kurzzeitig die Marke von 1.18.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 64.81 pro Fass
Goldpreis: USD 3'329.75 pro Unze
Der Ölpreis zeigte sich zu Wochenbeginn etwas schwächer. Im Fokus steht diese Woche das Opec-Treffen von kommendem Sonntag. Gemäss Medienberichten erwägen die Mitgliedstaaten des Ölkartells eine Ausweitung der Fördermenge um 411'000 Barrel pro Tag für den August. Der Goldpreis konnte hingegen gestern wieder zulegen, nachdem das gelbe Edelmetall in der Vorwoche als sicherer Hafen nicht gesucht war.
Wirtschaft und Konjunktur
Schweiz: KOF Konjunkturbarometer (Juni)
letzter: 98.6; erwartet: 99.3; aktuell: 96.1
Gemäss dem Konjunkturbarometer der KOF haben sich die Konjunkturaussichten in der Schweiz wieder eingetrübt. Das KOF Konjunkturbarometer ist im Juni auf 96.1 Punkte gesunken und fällt damit auf den tiefsten Stand seit Oktober 2023. Die meisten Indikatoren haben sich verschlechtert. Besonders stark ist die negative Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe, wo die Produktionstätigkeit und die Auftragslage unter Druck sind. Etwas abgefedert wurde die negative Entwicklung durch stabile Perspektiven in der Exportwirtschaft.
China: Einkaufsmanagerindex Industrie (Juni)
letzter: 49.5; erwartet: 49.6; aktuell: 49.7
China: Caixin Einkaufsmanagerindex Industrie (Juni)
letzter: 48.3; erwartet: 49.3; aktuell: 50.4
Die Stimmung in der chinesischen Industrie hat sich im Juni verbessert. Der offizielle Einkaufsmanagerindex, der grosse und staatliche Unternehmen abbildet, stieg auf 49.7 Punkte, liegt damit aber weiterhin unter der Wachstumsschwelle. Der Caixin-Index, der kleinere und mittlere Unternehmen erfasst, kletterte auf 50.4 Punkte und signalisiert damit wieder ein Wachstum der chinesischen Industrie.
Anja Felder

8021 Zürich

Céline Koster

8021 Zürich

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