07. Oktober 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

Schweizer Börse bleibt im Aufwind

Gestützt von KI-Fantasie und starken Gesundheitswerten setzte der Schweizer Aktienmarkt seine Erholung fort, während politische Unsicherheiten kaum belasteten.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.44%, SPI: +0.48%, SMIM: +1.09%

Der Schweizer Aktienmarkt setzte am Montag seine Gewinnserie fort und legte den siebten Tag in Folge leicht zu. Unterstützung kam von der anhaltenden KI-Euphorie um den OpenAI-AMD-Deal sowie von starken Gesundheitswerten, während politische Unsicherheiten in Frankreich und der US-Shutdown kaum belasteten. Der SMI stieg um 0.4%, während der marktbreite SPI um 0.5% zulegte. Am stärksten avancierte der auf klein- und mittelkapitalisierte Unternehmen ausgerichtete SMIM (+1.1%). Von den 20 SMI-Werten gingen 15 höher aus dem Handel, während 5 Abgaben hinnehmen mussten. An der Tabellenspitze stand Swiss Re (+3.2%), nachdem die Konkurrentin Hannover Rück eine Anhebung der Ausschüttungsquote in Aussicht stellte. Zu den Gewinnern gehörten auch die beiden Versicherer Swiss Life (+1.6%) und Zurich Insurance (+1.1%). Ebenfalls gefragt waren Gesundheitswerte wie Lonza (+0.7%), Roche und Novartis (je +0.6%) und Alcon (+0.3%). Nestlé legte mit +0.2% nur leicht zu. Unter Abgaben litten hingegen die Aktien von Richemont (-1.9%). Der Titel des Luxusgüterherstellers gab nach einer starken Vorwoche nach, wobei die gesamte Branche europaweit unter Druck stand. Auch Konkurrentin Swatch (-1.2%) verlor an Wert. Ebenfalls unter Abgabedruck standen Sika (-0.6%), Givaudan (-0.4%), UBS und Holcim (je -0.2%). Im breiten Markt fielen die Aktien von VAT (+5.4%) positiv auf, nachdem eine milliardenschwere Partnerschaft zwischen AMD und OpenAI bekannt wurde. Der Vakuumventilhersteller näherte sich damit seinem Jahreshoch von CHF 375.90 pro Aktie an. Auch die anderen Halbleiterzulieferer Comet (+3.3%) und Inficon (+2.6%) legten deutlich zu. DocMorris (+4.9%) legten nach starken Zahlen der deutschen Konkurrentin Redcare deutlich zu. Die Aktien des Hautpflegespezialisten Galderma (+1.6%) profitierten von einer Hochstufung durch einen Broker.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.41%, DAX: +0.00%

Die erneute Verschärfung der Regierungskrise in Frankreich belasteten die europäischen Aktienmärkte. Die stärksten Abgaben verzeichnete auch der französische CAC40 (-1.4%). Etwas moderater fielen diese beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 (-0.4%), dem italienischen FTSE MIB (-0.3%) sowie dem britischen FTSE100 (-0.1%) aus. Der deutsche DAX schloss unverändert. Auf Sektorenebene konnten die Energieaktien am stärksten zulegen. Gestützt wurden diese von steigenden Ölpreisen, nachdem die Opec+ zwar eine Ausweitung der Fördermenge beschlossen hatte, diese jedoch moderater als erwartet ausfiel. Dahinter folgten die Sektoren Technologie, Gesundheit und Versorger. Unter deutlichem Abgabedruck stand die Branche Zyklischer Konsum. Insbesondere die Luxusgüterhersteller, die stark von französischen Unternehmen wie Hermes (-2.5%), LVMH (-2.3%), Kering (-1.8%) geprägt sind, mussten Federn lassen. Aber auch die Bereiche Industrie, Immobilien und Basiskonsum zeigten sich unterdurchschnittlich. Auf Einzeltitelebene zogen die Aktien von Hannover Rück (+3.2%) und im Schlepptau Munich Re (+2.6%) die Aufmerksamkeit auf sich. Hannover Rück kündigte eine höhere Ausschüttungsquote an, wovon auch die Aktien des Mehrheitsaktionärs Talanx (+2.5%) profitierten.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: -0.14 %, S&P500: +0.36%, Nasdaq: +0.71%

Die US-Aktienmärkte zeigten sich von der uneinheitlichen Seite. Positive Nachrichten von AMD und OpenAI befeuerten zum Wochenauftakt die KI-Euphorie und trieben die Rekordrally der US-Technologiewerte weiter an. Davon profitierte insbesondere der Tech-Index Nasdaq, der um 0.7% zulegte. Aber auch der marktbreite S&P500 verzeichnete Gewinne von 0.4%, während der Leitindex Dow Jones um 0.1% an Wert verlor. Die AMD-Aktien sprangen nach der Ankündigung einer milliardenschweren Partnerschaft mit OpenAI um 23.7% nach oben. Der Chipkonzern liefert künftig KI-Prozessoren an OpenAI und rechnet mit hohen Zusatzerlösen. Im Sog von AMD legten Lam Research (+2.3%) und Applied Materials (+2.9%) zu, während Nvidia über 1% verlor.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.15%; DE: 2.72%; CH: 0.25%

In Frankreich verschärft sich mit dem Rücktritt des Premierministers Lecornu die politische Blockade. Ein Kompromiss, der das Schuldenwachstum im hochverschuldeten Land bremsen könnte, rückt damit in weite Ferne. Dies setze französische Staatsanleihen unter Druck und liess den Renditeaufschlag gegenüber den deutschen Bundesanleihen deutlich ansteigen. Weniger Bewegung zeigte sich gestern bei der Rendite auf 10-jährigen US-Staatsanleihen. Sie stieg um drei Basispunkte. Auch in Deutschland und der Schweiz zogen die Zinsen leicht an.

Währungen

Euro in Franken: 0.9308
US-Dollar in Franken: 0.7964
Euro in US-Dollar: 1.1687

Der Euro geriet gestern unter Druck, nachdem der französische Premierminister Lecornu überraschend seinen Rücktritt angekündigt hat. Noch stärker verlor zu Wochenbeginn der japanische Yen. Grund dafür war die überraschende Wahl von Sanae Takaichi zur Vorsitzenden der Regierungspartei. Sie gilt als Verfechterin einer expansiven Fiskalpolitik. Damit dürften die Schulden im bereits stark verschuldeten Japan weiter steigen.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 61.91 pro Fass
Goldpreis: USD 3'962.40 pro Unze

Der Goldpreis näherte sich der Marke von 4'000 US-Dollar pro Unze an. Das gelbe Edelmetall ist unter anderem wegen Sorgen um die hohe und wachsende Staatsverschuldung vieler Länder gesucht. Der Ölpreis legte nach dem Treffen der OPEC+ vom Wochenende zu. Das Ölkartell entschied sich für eine geringere Förderausweitung als am Markt erwartet worden war.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine neuen Konjunkturdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht.

Anja Felder

Portraitfoto von Anja Felder, Senior Finanzanalystin bei der St.Galler Kantonalbank
Senior Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Céline Koster

Portraitfoto von Céline Koster, Strategieanalystin bei der St.Galler Kantonalbank
Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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