
12. August 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Novartis stützte den SMI
Dank des Schwergewichts Novartis schloss der Leitindex SMI nicht im Minus. Im Fokus stehen heute die Halbjahreszahlen des Laborausrüsters Tecan.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.03%, SPI: +0.01%, SMIM: -0.01%
Nach einem klar positiven Start büsste der Schweizer Aktienmarkt seine Gewinne im Tagesverlauf ein und notierte zum Handelsschluss nahezu unverändert. Der SMI schloss mit einem hauchdünnen Plus von 0.03%. Dank dem Schwergewicht Novartis (+2.1%) konnte sich der SMI über der Nulllinie halten. Der Pharmakonzern vermeldete gestern positive Studiendaten seines Medikaments Ianalumab. Damit erreichte Novartis die gesteckten Ziele in der Behandlung des Sjögren-Syndroms, einer schweren, fortschreitenden und systemischen Autoimmunerkrankung. Insgesamt hielten sich die Anleger aber vor den heute anstehenden US-Inflationsdaten zurück. Aufgrund der US-Importzölle wird ein Anstieg der Teuerungsrate erwartet. Bei den aktuell 21 Titeln im SMI verloren 15 an Wert und 6 verzeichneten Gewinne. Während Novartis Bewegung in den Markt brachte, blieben Nestlé (+0.03%) und Roche (-0.04%) praktisch unverändert. In der Gewinnzone notierten Swisscom (+1.0%), Swiss Re und Amrize (je +0.7%) und Swiss Life (+0.5%). Der Telekomkonzern profitierte von positiven Analystenkommentaren und Swiss Re gelang nach dem starken Kursrückgang vom Freitag eine Gegenbewegung. Der Rückversicherer wird am kommenden Donnerstag die Halbjahreszahlen veröffentlichen. Zu den Schlusslichtern zählten konjunktursensible Titel wie Sika (-1.5%), Richemont (-1.4%), Holcim und Kühne+Nagel (beide -1.2%) sowie Logitech (-1.0%). Am breiten Markt fiel Aryzta auf, welcher gestern die Halbjahreszahlen publizierte. Der Backwarenhersteller steigerte im 1. Halbjahr 2025 den Umsatz, verzeichnete jedoch aufgrund höherer Rohstoffpreise einen leichten Rückgang der Profitabilität. An den Jahreszielen wird unverändert festgehalten. Nach einem Auf und Ab schloss die Aktie mit einem Minus von 0.4%.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.30%, DAX: -0.34%
Die europäischen Aktienmärkte starten mit angezogener Handbremse in die neue Börsenwoche. Nach fünf positiven Tagen legte der EuroStoxx50 (-0.3%) eine Verschnaufpause ein. Auch der französische CAC40 (-0.6%) sowie der deutsche DAX (-0.3%) gaben nach. Leichte Gewinne verzeichneten hingegen der britische FTSE 100 (+0.4%) und der spanische IBEX35 (+0.2%). Die Marktteilnehmer hielten sich vor den heute anstehenden US-Inflationsdaten zurück. Diese dürften weitere Hinweise liefern, ob die Notenbank Fed im September den Leitzins senken wird. Es wird erwartet, dass die Inflation aufgrund der Zölle ansteigen wird. Ausserdem wird US-Präsident Donald Trump am Freitag den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska zu Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg empfangen. Auf Sektorenebene konnten sich die Bereiche Kommunikationsdienste, Finanzen, Gesundheit und Basiskonsum positiv in Szene setzen. Unterdurchschnittlich zeigten sich hingegen die Bereiche Zyklischer Konsum, Grundstoffe und Industrie. Aufgefallen ist gestern der dänische Energiekonzern Orsted (-29.7%). Das Unternehmen geriet durch die Entscheidung von US-Präsident Trump zur Limitierung des Offshore-Windkraftausbaus in finanzielle Schwierigkeiten und stoppte den geplanten Teilverkauf des US-Windprojekts «Sunrise» vor der Küste New Yorks. Die entstandene Finanzierungslücke will Orsted nun durch eine Kapitalerhöhung von bis zu DKK 60 Mrd. schliessen.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: -0.45%, S&P 500: -0.25%, Nasdaq: -0.30%
Die amerikanischen Aktienmärkte schlossen zum Wochenauftakt schwächer. Die Investoren hielten sich vor den wichtigen US-Inflationsdaten sowie dem am Freitag stattfindenden Treffen zwischen US-Präsident Trump und dem russischen Präsidenten Putin zurück. Der DowJones gab bei Handelsende 0.5% nach, der marktbreite S&P500 und der Tech-Index Nasdaq verloren um je 0.3% an Wert. Im Fokus standen einmal mehr die US-amerikanischen Chiphersteller. Die US-Regierung wird bei Verkäufen von KI-Chips der amerikanischen Konzerne Nvidia und AMD nach China einen Anteil von 15% kassieren. Die Aktien gaben darauf hin nur leicht nach – Nvidia verlor 0.4% und AMD 0.3%. Der Chiphersteller Micron (+4.1%) erhöhte gestern die Prognosen für den bereinigten Umsatz sowie den Gewinn im 4. Geschäftsquartal, was gemäss dem Unternehmen auf bessere Preise für Schlüsselprodukte zurückzuführen ist. Aus Branchensicht konnten lediglich die Bereiche Basiskonsum, Zyklischer Konsum und Gesundheit zulegen. Unter deutlichen Abgaben litten die Sektoren Energie, Immobilien und Technologie.
Unternehmensberichte
Tecan verzeichnet im 1. Halbjahr 2025 einen Umsatzrückgang von 5.9% im Vergleich zur Vorjahresperiode auf CHF 439.5 Mio. In Lokalwährungen sank der Umsatz um 3.7%. Der Bereich Life Science verzeichnete ohne Fremdwährungseinflüsse einen Umsatzanstieg von 1.6%, während der Bereich Partnering Business einen Rückgang von 7.1% verzeichnete. In Schweizer Franken musste Tecan aber auch im Segment Life Science einen Rückgang von 1.0% hinnehmen. Im Segment Partnering Business betrug der Rückgang in Schweizer Franken 9.2%. Der bereinigte operative Gewinn auf Stufe EBITDA betrug CHF 65.7 Mio., was einem Rückgang von 3.2% entsprach. Die entsprechende Marge konnte im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 um 50 Basispunkte auf 15.0% gesteigert werden. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von CHF 17.9 Mio. In der Vorjahresperiode erzielte Tecan noch einen Reingewinn von CHF 22.5 Mio. Tecan bestätigte die Zielsetzung für das gesamte Geschäftsjahr 2025. Das Management erwartet einen Umsatz in Lokalwährungen in einer Bandbreite von einem Umsatzrückgang im niedrigen einstelligen Prozentbereich bis hin zu einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Die bereinigte EBITDA-Marge soll zwischen 17.5% und 18.5% zu liegen kommen. Auch die mittelfristige Zielsetzung bestätigt Tecan, wobei ein durchschnittliches organische Wachstum im mittleren bis einstelligen Prozentbereich sowie einer Verbesserung der Profitabilität angepeilt wird. Zudem kündigte Tecan ein Aktienrückkaufprogramm an, mit welchem eigene Namenaktien im Wert von bis zu CHF 120 Mio. zurückgekauft werden soll. Der Rückkauf soll bereits morgen am 13. August beginnen und spätestens am 12. August 2027 abgeschlossen sein. Mit den präsentierten Zahlen verfehlte Tecan mit Ausnahme des Umsatzes die Markterwartungen.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.28%; DE: 2.70%; CH: 0.27%
An den Kapitalmärkten fehlten gestern mangels wichtiger Konjunkturdaten die Impulse für grössere Bewegungen. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe und jene der deutschen Bundesanleihe stiegen zum Wochenstart marginal an. Die Rendite des Schweizer Eidgenoss mit gleicher Laufzeit sank um drei Basispunkte. Für mehr Bewegung könnten die neusten Inflationszahlen aus den USA sorgen, die heute Nachmittag veröffentlicht werden.
Währungen
Euro in Franken: 0.9420
US-Dollar in Franken: 0.8110
Euro in US-Dollar: 1.1616
Der US-Dollar startete mit Gewinnen gegenüber den meisten wichtigen Währungen in die Woche. Der Schweizer Franken war hingegen gestern nicht gesucht und büsste gegenüber fast allen grossen Währungen an Terrain ein. Das EUR/CHF-Währungspaar stieg gestern Abend auf den höchsten Stand seit April.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 64.23 pro Fass<
Goldpreis: USD 3'351.01 pro Unze
Der Ölpreis der US-Sorte WTI pendelte gestern wie auch schon am Freitag um die Marke von 64 US-Dollar pro Fass. Der Fokus am Ölmarkt richtet sich diese Woche auf das für Freitag geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.
Gold war zum Wochenstart nicht gesucht und büsste um 1.6% an Wert ein. Nachdem zuletzt Unsicherheit über mögliche US-Zölle auf das gelbe Edelmetall herrschte, stellte Trump gestern Abend klar, dass Gold nicht mit Einfuhrzöllen belegt wird.
Wirtschaft und Konjunktur
Es wurden gestern keine neuen Konjunkturdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht. Heute stehen die US-Inflationsdaten auf der Agenda.
Anja Felder

8021 Zürich

Céline Koster

8021 Zürich

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