
25. Juni 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Nahost-Einigung sorgt für steigende Kurse
Die globalen Aktienmärkte avancierten infolge der Waffenruhe zwischen Israel und Iran und den deswegen fallenden Ölpreisen.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +1.13%, SPI: +0.91%, SMIM: -0.08%
Der Schweizer Aktienmarkt avancierte gestern infolge der Waffenruhe im Iran-Israel-Konflikt und dem in der Folge stark gesunkenen Ölpreis. Der Leitindex SMI legte um 1.2% zu, blieb aber knapp unter der Marke von 12'000 Punkten. Bei den 21 grosskapitalisierten Werten gab es 20 Gewinneraktien und nur einen Tagesverlierer. Angeführt wurde das Tableau klar von Holcim (+6.8%) und dem davon am Montag abgespaltenen Nordamerikageschäft Amrize (+7.4%). Beide Titel wurden von zahlreichen positiven Brokereinstufungen angetrieben. Ebenfalls avancieren konnten die Zykliker Sika (+3.7%) und UBS (+3.1%). Die defensiven Werte Swisscom (+0.1%) und Givaudan (-0.1%) waren gestern hingegen weniger gefragt. Im breiten Markt gab Lindt&Sprüngli (-2.8%) aufgrund einer Broker Abstufung nach. Weiter erholen konnte sich hingegen die Aktie von Orior (+4.3%), welche von einem positiven Analystenkommentar profitierte. Heute Morgen gab der Reisedetailhändler Avolta (+1.5%) bekannt, einen Fünfjahresvertrag für fünf Gastronomiebetriebe mit dem Flughafen Kopenhagen abgeschlossen zu haben.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +1.44%, DAX: +1.60%
Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich gestern ebenfalls vom Waffenstillstand beflügelt. Dazu kam, dass die vom Ifo-Institut gemessene Unternehmensstimmung in Deutschland den höchsten Stand seit über einem Jahr erreichte. Der länderübergreifende Leitindex EuroStoxx50 legte um 1.4% zu. Der deutsche DAX gewann 1.6% sowie der französische CAC40 1.0%. Auf Sektorenebene verbuchten Rüstungswerte und Ölaktien Abgaben, wohingegen Aktien aus dem Reisebereich gesucht waren. Angeführt wurde das Tableau von den Bereichen Technologie, Finanzen und Grundstoffe. Schwächer entwickelten sich hingegen die Sektoren Energie und Immobilien.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +1.19%, S&P 500: +1.11%, Nasdaq: +1.43%
Die amerikanischen Aktienmärkte reagierten positiv auf die tieferen Ölpreise im Zuge des Waffenstillstandes zwischen Israel und dem Iran. Wenig Einfluss hatte das eingetrübte US-Verbrauchervertrauen für den Juni. Der Konsumindikator fiel um 5.4 Punkte auf 93.0 Punkte. Leicht positiv wurde der Auftritt des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell vor dem Repräsentantenhaus aufgenommen. Dieser bestätigte, dass die Leitzinsen auch schneller gesenkt werden können, falls die Inflationsdaten sinken oder sich der Arbeitsmarkt verschlechtern würde. Der Leitindex DowJones stieg um 1.2%, der breiter gefasste S&P500 legte um 1.1% zu und der Nasdaq gewann 1.4%. Auf Sektorenebene gaben die Bereiche Energie und nichtzyklischer Konsum nach. Besonders gefragt waren die Sektoren Technologie, Finanzen und Kommunikationsdienste.
Audio-Podcast der SGKB
Was bewegt aktuell über 60 Schweizer Unternehmen? Angela Truniger, Senior Aktienanalystin bei der St.Galler Kantonalbank, redet mit Fondsmanager Matthias Müller über seine Eindrücke von der Aktienkonferenz im Berner Oberland. Was waren die Highlights und wo gab es Überraschungen? Wie behaupten sich die Firmen in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld?
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.30%; DE: 2.54%; CH: 0.39%
Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe liegt mit 4.30% um fünf Basispunkte niedriger als zu Wochenbeginn. Der gesunkene Ölpreis dämpft Inflationsrisiken und verschafft den Notenbanken zusätzlichen Spielraum für mögliche Leitzinssenkungen. US-Notenbankchef Jerome Powell bestätigte gestern vor einem Kongressausschuss seine vorsichtige Linie. Man sei gut positioniert, um vor einer geldpolitischen Anpassung mehr über den weiteren Verlauf der US-Wirtschaft zu erfahren, so Powell. Bis zum Jahresende sind in den Erwartungen derzeit zwei US-Zinssenkungen eingepreist.
Währungen
Euro in Franken: 0.9351
US-Dollar in Franken: 0.8053
Euro in US-Dollar: 1.1612
Gegenwind für den US-Dollar kam gestern vom eingetrübten Verbrauchervertrauen. Damit gehörte der Greenback zu den schwächsten G10-Währungen. Mit Blick auf das zu Ende gehende zweite Quartal 2025 geht der Schweizer Franken gestärkt hervor und legt zu den wichtigsten Währungen zwischen 2 und 9 Prozent zu.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 65.18 pro Fass
Goldpreis: USD 3'330.40 pro Unze
Mit der De-Eskalation im Nahen Osten beruhigte sich der Erdölmarkt. Die US-Sorte WTI notiert rund 15% tiefer als zu Wochenbeginn und liegt wieder unter dem Stand vom 12. Juni – dem Tag vor Israels Angriff auf den Iran. Der Rückgang signalisiert, dass die Finanzmärkte keine Versorgungsengpässe erwarten. Die Region liefert rund ein Drittel des globalen Rohöls und über die Strasse von Hormus läuft etwa ein Fünftel des weltweiten Handels. Gold stand im gestrigen Marktumfeld ebenfalls nicht im Fokus der Anleger, dürfte das zweite Quartal jedoch mit einem Plus abschliessen.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: Conference Board Konsumentenstimmung (Juni)
letzter: 98.4; erwartet: 99.8; aktuell: 93.0
In der neusten Umfrage des Conference Board ist der Index nach der Aufhellung im Vormonat erneut gesunken. Die Ergebnisse zeigen, dass das Zollthema die US-Haushalte weiterhin beschäftigt. Anfang Juli endet die 90-tägige Zollpause – bislang sind kaum Fortschritte auf Länderebene erkennbar. Das Konsumentenvertrauen reagiert weiterhin empfindlich auf Schlagzeilen zu Zöllen. Bestimmte Güter – insbesondere solche mit hoher Abhängigkeit von China – dürften im Sommer unter zollbedingtem Preisdruck stehen.
Deutschland: ifo Geschäftsklima (Juni)
letzter: 87.5; erwartet: 88.0; aktuell: 88.4
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich laut ifo-Umfrage leicht verbessert. Der Index stützt sich auf rund 9’000 monatliche Rückmeldungen von Unternehmen. Besonders die Erwartungen hellten sich auf. Im Verarbeitenden Gewerbe bleiben die Unternehmen jedoch mit dem Auftragsbestand unzufrieden. Deutlich verbessert hat sich der Index im Dienstleistungssektor. Die Erwartungen wurden spürbar angehoben – insbesondere bei Dienstleistern, die andere Unternehmen mit spezialisierten Services unterstützen.
Daniel Wachter

8021 Zürich

Tobias Kistler

8021 Zürich

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