Symbolbild für Kurse an der Börse: Zahlen auf einer Anzeige

19. November 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

Märkte im Korrekturmodus

Die weltweite Aktienmarktkorrektur setzte sich gestern fort. Der Schweizer Leitindex SMI büsste dank seinen defensiven Qualitäten nur 0.9% ein.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.92%, SPI: -1.01%, SMIM: -1.37%

Der Schweizer Aktienmarkt gab gestern im Handelsverlauf immer stärker nach. Die schwindende Wahrscheinlichkeit einer US-Zinssenkung im Dezember und negative US-Vorgaben belasteten die Märkte. Ausserdem herrschte Zurückhaltung vor den für das Thema künstliche Intelligenz wegweisenden Zahlen von Nvidia von heute Abend und den US-Arbeitsmarktzahlen von Morgen. Der Leitindex SMI verlor dank seiner defensiven Qualitäten nur 0.9%. Von den 20 grosskapitalisierten Werten schloss nur Roche (+6.8%) mit positivem Vorzeichen. Beim Pharmamulti hat sich das Brustkrebsmittel Giredestrant in einer Studie als sehr wirksam für Patientinnen mit frühem Brustkrebs erwiesen. Nur leicht schwächer schlossen die defensiven Aktien von Swisscom (-0.4%), Givaudan (-0.7%) und Nestlé (-0.8%). Am stärksten unter Verkaufsdruck litten Richemont (-4.5%), ABB (-4.1%) und Novartis (-3.6%). Beim Industriekonzern ABB wurden die am Kapitalmarkttag vorgestellten höheren Mittelfristziele weitgehend erwartet. Gewisse Marktteilnehmer gingen aber von einer Erhöhung der Wachstumsziele aus, was ausblieb. Auch bei Zurich Insurance (-1.8%) blieben am Kapitalmarkttag die positiven Überraschungen aus. Im breiten Markt litten die Aktien von ams Osram (-16.0%) unter Abgaben. Der Ausblick für das laufende 4. Quartal enttäuschte die Marktteilnehmer. Kräftig avancieren konnten die Titel von Cicor (+8.7%), nachdem das Unternehmen das Übernahmeangebot für die britische TT Electronics nach oben revidiert hatte und sich so die Unterstützung des dortigen Verwaltungsrats sichern konnte.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -1.88%, DAX: -1.74%

Die europäischen Aktienmärkte setzten gestern die Verluste der Wocheneröffnung fort. Der länderübergreifende EuroStoxx50 verlor 1.9%. Der deutsche DAX gab um 1.7% und der französische CAC40 um 1.9% nach. Auf Sektorenstufe gab es nur Verlierer. Am besten halten konnten sich die defensiven Branchen Immobilien, Gesundheit, Versorger und Nichtzyklischer Konsum. Die grössten Verluste gab es in den Bereichen Zyklischer Konsum, Finanzen und Grundstoffe.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: -1.07%, S&P500: -0.83%, Nasdaq: -1.21%

Die amerikanischen Aktienmärkte litten gestern weiter unter Sorgen um die Wirtschaft und die Geldpolitik. Der Leitindex Dow Jones verlor 1.1% und der breiter gefasste S&P500 gab um 0.8% nach. Damit fiel der S&P500 auf den Stand von Mitte Oktober zurück. Der technologielastige Nasdaq stand mit einem Minus von 1.2% ebenfalls unter Abgabedruck. Bei den Einzelwerten spürte die Baumarktkette Home Depot die Zurückhaltung der Konsumenten im 3. Quartal 2025 und kürzte den Ausblick für das Gesamtjahr. Die Aktie gab 5.5% nach. Zu den Tagesgewinnern gehörten die Aktien von Merck & Co (+4.4%) aufgrund von positiven Studiendaten zu einem Medikament gegen Bluthochdruck. Auf Sektorenlevel waren die Bereiche Energie, Gesundheit und Immobilien die Tagesgewinner. Am schwächsten schnitten die Sektoren Zyklischer Konsum, Technologie und Industrie ab.    

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.11%; DE: 2.71%; CH: 0.17%

Im Vorfeld neuer US-Daten, darunter das heute erwartete Fed-Protokoll sowie morgen der nachträglich veröffentlichte Arbeitsmarktbericht, zeigte sich an den Kapitalmärkten keine klare Tendenz. Für die nächste Fed-Sitzung am 10. Dezember wird an den Future-Märkten derzeit eine weitere Zinssenkung mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 45% eingepreist. Diese Wahrscheinlichkeit wurde zuletzt deutlich nach unten revidiert. Auslöser dafür waren Aussagen mehrerer Fed-Vertreter. Aufgrund des Doppelmandats der US-Notenbank (stabile Preise und Vollbeschäftigung) steht die Fed zwischen beiden Zielgrössen vor einer anspruchsvollen Abwägung.

Währungen

Euro in Franken: 0.9264
US-Dollar in Franken: 0.7994
Euro in US-Dollar: 1.1589

Vor wichtigen US-Daten, die erstmals seit dem Ende des teilweisen Regierungsstillstands veröffentlicht werden, herrscht Zurückhaltung. Gegenüber dem Franken konnten der Euro und der US-Dollar gestern etwas zulegen. Seit Monatsbeginn liegt der Schweizer Franken jedoch gegenüber allen G10-Währungen im Plus.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 60.69 pro Fass
Goldpreis: USD 4'095.50 pro Unze

Der Ölpreis steht weiterhin im Spannungsfeld zwischen einem möglichen Überangebot und geopolitischen Risiken, die das Angebot beeinträchtigen könnten. Die US-Sorte WTI schwankt dabei um die Marke von 60 Dollar.

Der Goldpreis rutschte gestern kurzzeitig unter 4'000 Dollar pro Unze, zeigte im Tagesverlauf jedoch eine Gegenbewegung und notiert heute Morgen rund 2.5% über dem gestrigen Tief. Das Edelmetall bleibt im aktuellen Marktumfeld gefragt, trotz eines Preisanstiegs seit Jahresbeginn von etwa 55%.

Wirtschaft und Konjunktur

Die US-Notenbank Fed veröffentlicht heute Abend das Protokoll ihrer Zinssitzung vom 29. Oktober. Am Donnerstag folgt in den USA der nachträgliche Arbeitsmarktbericht für den September. Davon erhoffen sich die Marktteilnehmer Hinweise auf den künftigen geldpolitischen Kurs.

Daniel Wachter

Portraitfoto von Daniel Wachter, Senior Strategieanalyst bei der St.Galler Kantonalbank
Senior Strategieanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Tobias Kistler

Portraitfoto von Tobias Kistler, Senior Finanzanalyst bei der St.Galler Kantonalbank
Senior Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Ihr nächster Schritt

Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.