
06. August 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Leichte Gewinne für Schweizer Leitindex
Der Schweizer Leitindex SMI konnte gestern 0.3% zulegen. Heute stehen die Halbjahreszahlen von u-blox und Ascom im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.34%, SPI: +0.27%, SMIM: -0.04%
Der Schweizer Aktienmarkt baute im Verlauf des Tages die Gewinne aus, gab dies aber am späteren Nachmittag mehrheitlich wieder preis. Für Unterstützung sorgte die Hoffnung auf schnellere Zinssenkungen der US-Notenbank aufgrund des schwachen US-Arbeitsmarktberichts vom Freitag. Ebenfalls Gesprächsthema waren die weiterlaufenden Zollverhandlungen mit den USA. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin haben sich am Dienstag für Gespräche mit den US-Behörden auf den Weg nach Washington gemacht. Der Leitindex SMI schloss 0.3% höher. Bei den grosskapitalisierten Werten standen elf Gewinner zehn Verlierer gegenüber. Angeführt wurde das Tableau von Logitech (+3.1%), SwissRe (+1.1%), Nestlé (+1.0%), Novartis (+0.9%) und Swiss Life (+0.9%). Logitech profitierte dabei von einer Brokeraufstufung. Tagesverlierer waren Lonza (-1.4%) und Amrize (-1.0%). Leicht negativ notierte auch Alcon (-0.6%), nach Bekanntgabe der Übernahme des auf implantierbare Linsen spezialisierten Unternehmens Staar für USD 1.5 Mrd. Im breiten Markt gab Adecco nach einem volatilen Verlauf um 2.7% nach, obwohl der um 1% tiefere Umsatz und die 0.5% tiefere Bruttomarge im 2. Quartal über den Markterwartungen lagen. Noch schwächer entwickelte sich OC Oerlikon (-8.7%) nach den Halbjahreszahlen und der Senkung des Jahresausblicks. Avancieren konnten hingegen die Aktien von Kardex (+7.3%), Interroll (+6.7%), u-blox (+4.3%) und ALSO (+2.2%) nach positiven Brokeraufstufungen.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.14%, DAX: +0.37%
Die europäischen Aktienmärkte hielten sich mehrheitlich knapp im Plus. Gegen Handelsende drückten zunehmende Wirtschaftssorgen in den USA auf die Stimmung. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 gewann 0.1% an Wert. Der deutsche DAX legte um 0.4% zu, während der der französische CAC40 um 0.1% nachgab. Bei den Einzelwerten standen nach den Quartalszahlen Diageo (+5.0%) und BP (+2.9%) im Fokus. Auf Branchenebene entwickelten sich die Bereiche Energie, Nichtzyklischer Konsum und Grundstoffe am stärksten. Abgaben verbuchten die Branchen Versorger und Kommunikationsdienste.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: -0.14%, S&P 500: -0.49%, Nasdaq: -0.65%
Die amerikanischen Aktienmärkte legten nach dem negativen Freitag gestern erneut den Rückwärtsgang ein. Für Gegenwind sorgte der ISM-Einkaufsmanagerindex im Dienstleistungssektor. Dieser sank im Vergleich zum Vormonat um 0.7 Punkte auf 50.1 und zeigte eine unerwartete Eintrübung der Stimmung. Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed sorgten für keine positiven Impulse. Der Leitindex DowJones büsste 0.2% ein. Der marktbreite S&P 500 verlor 0.5% und der technologielastige Nasdaq 0.7%. Bei den Einzelwerten zog Pfizer um 5.1% an. Der Pharmakonzern hob den Ausblick für das Gesamtjahr an. Ebenfalls klar höher aus dem Handel ging Palantir (+7.7%), nachdem der Umsatz im 2. Quartal um 48% anzog. Nur knapp im Plus halten konnte sich Caterpillar nach den Halbjahreszahlen (+0.12%).
Unternehmensberichte
u-blox steigerte im 1. Halbjahr 2025 den Umsatz um einen Drittel auf CHF 123.4 Mio. Das Segment «Locate» wuchs um 33% und das Segment Short-range um 24%. Ausgeklammert im Ergebnis ist das im Juni verkaufte Mobilfunkgeschäft. Der bereinige Cash-EBIT stieg nach einem Minus von CHF 26 Mio. in der Vorjahresperiode auf CHF 2.9 Mio. Die entsprechende EBIT-Marge liegt bei 2.4%. Unter dem Strich resultierte aber nach wie vor ein Verlust von CHF 7.0 Mio. gegenüber CHF -15.2 Mio. im Vorjahr. Für das laufende 3. Quartal wird ein Umsatz von CHF 60 bis 70 Mio. und eine Cash-EBIT-Marge von 0% bis 10% erwartet. Die Zahlen lagen beim Umsatz unter und bei den Gewinnzahlen innerhalb den Analystenerwartungen.
Ascom erzielte im 1. Halbjahr 2025 einen um 0.2% höheren Umsatz von CHF 140 Mio. Währungsbereinigt resultierte ein Umsatzrückgang von CHF 1.5%. Der Auftragseingang nahm um 5.7% auf CHF 156.6 Mio. ab. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich um 15.2% auf CHF 12.1 Mio. Die entsprechende EBITDA-Marge verbesserte sich um 120 Basispunkte auf 8.6%. Der Gewinn sank von CHF 2.9 Mio. in der Vorjahresperiode auf CHF 2.2 Mio. Für das Gesamtjahr wurde der Ausblick bestätigt. Mit den Zahlen wurden die Analystenerwartungen beim Umsatz und Auftragseingang verfehlt und beim EBITDA übertroffen.
AMD legte gestern nach Börsenschluss die 2. Quartalszahlen vor. Der Umsatz legte um 32% auf USD 7.7 Mrd. zu. Die Bruttomarge sank von 49% auf 40%. Der operative Gewinn sank nach USD 269 Mio. in der Vorjahresperiode auf einen Verlust von USD 134 Mio. Unter dem Strich resultierte durch Steuergutschriften ein 238% höherer Gewinn je Aktie von USD 0.54. Das Ergebnis wurde belastet durch USD 800 Mio. Abschreibungen auf dem Warenlager aufgrund von US-Exportrestriktionen. Für das laufende 3. Quartal wird ein Umsatz von USD 8.7 Mrd. erwartet.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.22%; DE: 2.62%; CH: 0.32%
Die gestern publizierten Konjunkturdaten zum US-Dienstleistungssektor und insbesondere die sich eintrübenden Beschäftigungsaussichten haben die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank gestärkt. Gleichzeitig signalisiert die Umfrage jedoch eine zunehmende Preisdynamik im Dienstleistungssektor, was diese Hoffnungen dämpft. Die richtungsweisende Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen stieg gestern schlussendlich um zwei Basispunkte. Auch in Europa hielten sich die Bewegungen in engen Grenzen. Die Renditen des zehnjährigen Schweizer «Eidgenossen» und der deutschen Bundesanleihe bewegten sich seitwärts.
Währungen
Euro in Franken: 0.9345
US-Dollar in Franken: 0.8071
Euro in US-Dollar: 1.1578
Neue Konjunkturdaten verstärken das Bild einer sich abkühlenden US-Wirtschaft, nähren aber zugleich Inflationssorgen. Der US-Dollar legte zunächst sowohl gegenüber dem Euro als auch gegenüber dem Schweizer Franken zu, gab im Tagesverlauf jedoch im Zuge der enttäuschenden Konjunkturdaten wieder nach. Gegenüber dem Franken schloss er letztlich leicht schwächer, während er zum Euro nahezu unverändert aus dem Handel ging.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 65.48 pro Fass
Goldpreis: USD 3'374.20 pro Unze
Die US-Sorte WTI gab gestern um 1.7% nach und setzte damit die Abwärtsbewegung des Vortages fort. Belastend wirkt weiterhin die am Sonntag beschlossene Förderausweitung der OPEC+. Hinzu kommen Sorgen über eine konjunkturelle Abschwächung in den USA. Der Goldpreis profitiert von der Erwartung baldiger Zinssenkungen angesichts der sich abschwächenden US-Wirtschaft und legte leicht zu.
Wirtschaft und Konjunktur
USA: ISM Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor (Juli)
letzter: 50.8; erwartet: 51.5; aktuell: 50.1
Die Stimmung im US-Dienstleistungssektor hat sich im Juli unerwartet eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex des «Institute for Supply Management» (ISM) fiel auf 50.1 Punkte und liegt damit nur noch knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Unterindikator für neue Aufträge sank und signalisiert nur noch ein geringes Auftragswachstum. Der Beschäftigungsindikator hat ebenfalls nachgegeben und deutet auf einen Beschäftigungsabbau hin. Von hohem Niveau weiter angestiegen ist hingegen der Indikator für die bezahlten Preise, was auf einen zunehmenden Inflationsdruck im Dienstleistungssektor hindeutet.
Céline Koster

8021 Zürich

Tobias Kistler

8021 Zürich

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