
03. Oktober 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Künstliche Intelligenz sorgt für Rekordjagd an Börsen
Die US-Aktienmärkte setzten auch gestern ihren Aufwärtstrend fort, angetrieben vom KI-Boom. Im Zuge dessen erhielten auch die hiesigen KI-nahen Unternehmen teils deutlich Auftrieb.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +0.54%, SPI: +0.64%, SMIM: +1.18%
Auch gestern konnte der Schweizer Aktienmarkt weitere Kursgewinne verzeichnen und schloss damit zum fünften Mal in Folge höher. Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen der US-Notenbank Fed sorgten für Schub, nachdem am Mittwoch schwächer als erwartete Zahlen vom US-Arbeitsmarktzahlen bekannt geworden waren. Aufgrund des weiterhin laufenden Shutdowns in den USA werden vorläufig allerdings keine weiteren Wirtschaftsdaten publiziert. Der Schweizer Leitindex SMI gewann 0.5% hinzu, während der marktbreite SPI 0.6% zulegte. Am stärksten avancierte der klein- und mittelkapitalisierte SMIM (+1.2%). Von den 20 Blue Chips im SMI notierten 14 Werte im Plus, fünf Werte verzeichneten Verluste. An der Tabellenspitze standen wirtschaftssensitive Werte wie der Computerzubehörhersteller Logitech (+3.4%), gefolgt von Richemont (+1.6%) und Kühne + Nagel (+1.5%). Unter Abgabedruck standen hingegen die Grossbank UBS (-0.7%), Holcim (-0.5%) und Swiss Life (-0.3%). Laut Berichten soll ein UBS-Anlagefonds am insolventen US-Autoteilehersteller First Brands beteiligt gewesen sein, weshalb nun ein Wertverlust von 10% bis 20% drohe. Nach dem deutlichen Kursanstieg am Vortag, wo Hoffnungen auf einen Pharmadeal beflügelten, zeigten sich Pharmawerte gestern verhaltener. Roche avancierte noch um 0.7%, während Novartis (+0.0%) unverändert auf Vortagesniveau notierte. Roche profitierte von einem positiven Analystenkommentar. Nestlé gewann 1.0%, nachdem die Beteiligungsgesellschaft PAI für ihren 50%-Anteil am Glace-Joint-Venture Froneri neue Investoren ins Spiel brachte. Die stärksten Kursgewinne im SLI verzeichnete gestern der Ostschweizer Vakuumventilhersteller VAT. Im Zuge positiver US-Vorgaben aufgrund der anhaltend hohen Investitionen in KI wurden auch die hiesigen Chiphersteller nach oben gezogen. VAT sprang um 9.8% nach oben, während Inficon (+7.1%), Comet (+5.6%) und ams-Osram (+2.8%) ebenfalls deutlich anzogen. Die Aktien von Mobilezone gingen 1.8% höher aus dem Handel, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen laut einem Medienbericht in Verhandlungen über den Verkauf seines Deutschlandgeschäfts an den deutschen Telekomanbieter Freenet steht.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +1.16%, DAX: +1.28%
Die europäischen Aktienmärkte präsentierten sich gestern von der uneinheitlichen Seite. Während der deutsche DAX (+1.3%), der länderübergreifende EuroStoxx50 (+1.2%) und der französische CAC40 (+1.1%) deutlich zulegten, gaben der spanische IBEX35 (-0.3%) und der britische FTSE100 (-0.2%) leicht nach. Der EuroStoxx50 setzte damit seine Rekordjagd fort, angetrieben von der Erwartung an weitere US-Leitzinssenkungen aufgrund schwächer als erwarteter US-Wirtschaftsdaten. Auf Sektorenebene gehörten die Technologiewerte ebenfalls zu den stärksten Werten. Dahinter folgten die Sektoren Zyklischer Konsum und Industrie. Unterdurchschnittlich schnitten hingegen die Sektoren Energie sowie die defensiven Sektoren Immobilien und Versorger ab. Auf Einzeltitelebene gehörten dann auch Technologiekonzerne wie Adyen (+6.4%) und ASML (+4.3%) zu den Tagesgewinnern.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.17%, S&P500: +0.06%, Nasdaq: +0.39%
Die US-Aktienmärkte verzeichneten gestern weitere Kursgewinne. Insbesondere der technologielastige Nasdaq gewann 0.4% hinzu und setzte damit seinen Höhenflug fort, angetrieben vom Trendthema Künstliche Intelligenz. OpenAI wird nach einer Platzierung von Belegschaftsanteilen auf rund eine halbe Billion US-Dollar bewertet und ist damit das bislang wertvollste globale Start-up. Vor rund sechs Monaten lag die Bewertung noch bei rund 300 Milliarden US-Dollar. Dies beflügelte insbesondere KI-nahe Unternehmen wie Nvidia (+0.9%), AMD (+3.5%) und Lam Research (+2.9%). AMD profitierte zusätzlich von der Meldung, dass der Chiphersteller Intel (+3.8%) sich in Kooperationsgesprächen mit AMD befindet.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.09%; DE: 2.70%; CH: 0.24%
Die Rendite auf 10-jährige US-Staatsanleihen ist gestern um zwei Basispunkte gesunken. Auch in Europa und der Schweiz bewegten sich die Zinsen nur wenig. Sowohl die Rendite der 10-jährigen Schweizer Eidgenossenanleihe als auch jene seines Pendants aus Deutschland schlossen einen Basispunkt tiefer. Heute würde die Publikation des monatlichen Arbeitsmarktberichts in den USA anstehen. Von diesem Bericht erhofften sich die Marktteilnehmenden neue Hinweise zum Zustand des US-Arbeitsmarkts und damit zum Zinspfad der US-Notenbank. Die Publikation dürfte sich aber aufgrund des Shutdowns verzögern.
Währungen
Euro in Franken: 0.9350
US-Dollar in Franken: 0.7980
Euro in US-Dollar: 1.1717
Der US-Dollar legte gestern sowohl gegenüber dem Schweizer Franken als auch gegenüber dem Euro leicht an Wert zu. Mangels wichtiger Konjunkturdaten fehlten allerdings die Impulse für grössere Bewegungen. Das EUR/CHF-Währungspaar bewegte sich ohne klare Richtung seitwärts.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 60.98 pro Fass
Goldpreis: USD 3'854.03 pro Unze
Der Ölpreis setzte seine Abwärtsbewegung auch gestern fort. Seit Wochenbeginn ist der Preis der US-Sorte WTI um über 4 US-Dollar pro Fass gesunken und erreicht damit den tiefsten Stand seit Mai. Grund dafür sind Spekulationen um eine weitere Angebotsausweitung durch das Ölkartell OPEC+. Zusätzlich befeuert werden die Sorgen vor einem Überangebot durch die zuletzt gestiegenen Rohölbestände in den USA. Der Goldpreis setzte seinen Aufwärtstrend gestern nicht fort und gab leicht nach.
Wirtschaft und Konjunktur
Schweiz: Inflationsrate YoY (September)
letzte: 0.2%; erwartet: 0.3%; aktuell: 0.2%
Die Konsumentenpreise in der Schweiz haben auch im September nur leicht zugenommen. Die Jahresrate verharrte bei +0.2% und bleibt damit innerhalb des SNB-Zielbands von 0–2%, nachdem sie im Mai kurzzeitig negativ war. Inlandgüter waren 0.6% teurer als vor einem Jahr, während sich Importgüter im selben Zeitraum auch aufgrund des starken Frankens um 0.9% verbilligten. Die Kerninflation ohne die Preise für frische und saisonale Produkte sowie Energie bleibt bei +0.7%.
Angela Truniger

8021 Zürich

Céline Koster

8021 Zürich

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