
08. Oktober 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Goldpreis erstmals über 4000 US-Dollar
Der Goldpreis kletterte heute Morgen erstmals über die Marke von 4'000 US-Dollar je Unze. Damit hat das Edelmetall in den vergangenen sieben Wochen um rund 20% und seit Jahresanfang um über 50% zugelegt.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -0.24%, SPI: -0.16%, SMIM: +0.21%
Der Schweizer Aktienmarkt gab gestern gegen Handelsende die Tagesgewinne wieder preis und schloss nach sieben Handelstagen mit Gewinnen erstmals wieder negativ. Im Fokus standen auf der negativen Seite die politische Situation in Frankreich und der Regierungsstillstand in den USA. Positiv wirkt hingegen nach wie vor der Hype um das Thema Künstliche Intelligenz. Der Leitindex SMI verlor gestern 0.2%. Bei den grosskapitalisierten Werten standen sieben Gewinner-Aktien, 13 Verlierer-Titeln gegenüber. Angeführt wurde das Tableau von Givaudan (+2.2%), Richemont (+1.6%) und Swisscom (+0.8%). Positive Impulse kamen bei Givaudan vom in den USA abgehaltenen Kapitalmarkttag. Am stärksten unter Abgabedruck litten Lonza (-3.1%), Amrize (-2.4%) und Partners Group (-1.6%). Der Zementkonzern Amrize wurde dabei von negativen Brokerkommentaren, im Speziellen zum sich abschwächenden Ausblick für die US-Baukonjunktur, belastet. Bei den Index-Schwergewichten konnten sich Nestlé (+0.2%) und Roche (GS +0.03%) knapp im Plus halten, während Novartis (-0.6%) leicht nachgab. Im breiten Markt verlor der Halbleiterzulieferer VAT trotz einer Brokeraufstufung 1.8%. Seit Anfang September hat sich die Aktie aber immer noch um über 40% aufgewertet. Sprünge nach oben zeigten die Aktien von Cicor (+11.5%), Idorsia (+7.5%) und R&S (+4.9%).
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -0.27%, DAX: +0.03%
Die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich gestern uneinheitlich. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx50 gab leicht um 0.3% nach. Der deutsche DAX (+0.03%) und der französische CAC40 (+0.04%) konnten sich knapp im Plus halten. Weiterhin belastet die Regierungskrise in Frankreich. Bei den Einzelwerten fielen die Luxusgüteraktien LVMH (+3.6%) und Kering (+5.7%) auf, welche von einer Broker-Aufstufung profitierten. Auf Sektorenebene waren die Branchen Nichtzyklischer Konsum, Zyklischer Konsum und Energie gefragt. Unter Abgabedruck stand die Bereiche Technologie, Gesundheit und Finanzen.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: -0.20 %, S&P500: -0.38%, Nasdaq: -0.67%
Die US-Aktienmärkte legten gestern eine Verschnaufpause ein, vom immer schneller drehenden Karussell um das Thema Künstliche Intelligenz. Der Leitindex DowJones verlor 0.2%. Der breiter gefasste S&P500 gab um 0.4% nach und der technologielastige Nasdaq korrigierte um 0.7%. Bei den Einzelwerten stand Oracle (-2.2%) im Fokus. Ein Medienbericht legte Recherchen offen, dass die Gewinnmargen die Oracle im Bereich Cloud Computing erzielt, wohl gering sind. Nach oben ging es für IBM (+1.8%). Der Konzern will ein Sprachmodell von KI-Anbieter Anthropic in bestimmte Software-Produkte integrieren. Ebenfalls zulegen konnten die Aktien von Dell (+3.8%). Der Computerhersteller erhöhte seine Umsatz- und Gewinnprognose für die kommenden zwei Jahre. Der Chipkonzern liefert künftig KI-Prozessoren an OpenAI und rechnet mit hohen Zusatzerlösen. Im Sog von AMD legten Lam Research (+2.3%) und Applied Materials (+2.9%) zu, während Nvidia über 1% verlor.
Unternehmen
Vor Börseneröffnung gab der Technologiekonzern ABB bekannt, dass die Robotiksparte für USD 5.375 Mrd. an die japanische Softbank verkauft wird und nicht wie ursprünglich geplant via Spinn-off an die Börse kommt. ABB erwartet einen Buchgewinn von rund USD 2.4 Mrd. und einen Barerlös von rund USD 5.3 Mrd. nach Transaktionskosten. Das Geschäft soll Mitte bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Das Backwarenunternehmen Aryzta gab heute Morgen bekannt, dass CEO Michael Schai per sofort zurücktritt und interimistisch durch den vormaligen CEO und heutigen VR-Präsident Urs Jordi abgelöst wird. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2025 wird auf Umsatzstufe bestätigt. Es wird ein organischen Umsatzwachstum im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich und ein vergleichbarer EBITDA von mindestens EUR 300 Mio. erwartet.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.12%; DE: 2.71%; CH: 0.27%
Wichtige Konjunkturdaten standen gestern nicht auf der Agenda oder wurden aufgrund des Regierungsstillstands («Shutdown») in den USA nicht veröffentlicht. Die politische Blockade in Frankreich liess den Renditeaufschlag 10-jähriger französischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen in den letzten Tagen auf 85 Basispunkte ansteigen. Damit liegt der Renditeaufschlag Frankreichs inzwischen über jenem von Italien.
Währungen
Euro in Franken: 0.9305
US-Dollar in Franken: 0.8010
Euro in US-Dollar: 1.1617
Die angespannte politische Situation im hochverschuldeten Nachbarland Frankreich behalten die Finanzmärkte weiter im Blick, doch die Kursreaktion beim Euro hält sich bisher in Grenzen. Der Euro hat zum Franken innert Wochenfrist rund 0.5% verloren. Auch das USD/CHF-Paar handelt seit dem vor einer Woche in Kraft getretenen «Government Shutdown» nahe der Marke von 0.80 Franken je Dollar.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 62.21 pro Fass
Goldpreis: USD 4’028.40 pro Unze
Der Goldpreis kletterte heute Morgen erstmals über die Marke von 4'000 US-Dollar je Unze. Die Aktienmärkte erreichten zuletzt teils neue Rekordstände, getragen von der weltweiten KI-Euphorie. Gleichzeitig bleibt die Attraktivität von Gold angesichts politischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten ungebrochen. In den vergangenen sieben Wochen legte der Preis um 20% zu.
Die an der Rohstoffbörse in New York gehandelten Kakaopreise liegen mittlerweile 50% unter ihrem im Jahr 2024 erreichten Allzeithoch und nähern sich mit rund 6’000 US-Dollar pro Tonne einem Zweijahrestief. Der Preisrückgang dürfte vor allem die Schokoladenhersteller freuen, die unter den hohen Rohwarenkosten gelitten haben. Dennoch liegen die Preise weiterhin deutlich über dem 20-Jahres-Durchschnitt von weniger als 2’700 US-Dollar pro Tonne.
Wirtschaft und Konjunktur
Es wurden gestern keine neuen Konjunkturdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht. Die US-Handelsbilanzdaten für den Monat August wurden aufgrund des seit dem 1. Oktober andauernden «Government-Shutdowns» nicht publiziert.
Tobias Kistler

8021 Zürich

Daniel Wachter

8021 Zürich

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