
22. September 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Gold und US-Aktien auf Höchstständen
Nach dem Zinsentscheid der Fed setzten die US-Aktienmärkte ihre Rallye am Donnerstag und Freitag fort. Gleichzeitig war auch Gold in der vergangenen Woche so teuer wie noch nie.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte
Dow Jones: +0.37%, S&P500: +0.49%, Nasdaq: +0.72%
Europäische Aktienmärkte
EuroStoxx50: +0.03 %, DAX: -0.15%, SMI: +0.50%
Asiatische Märkte
Nikkei 225: +1.16%, HangSeng: -0.86%, S&P/ASX 200: +0.41%
Für die weltweiten Aktienmärkte stand vergangene Woche der Zinsentscheid der US-Notenbank im Fokus. Die Fed senkte am Mittwoch den Leitzins, wie von den Märkten erwartet, um 0.25 Prozentpunkte. Es war die erste Leitzinssenkung in diesem Jahr und wurde mit den Risiken am Arbeitsmarkt begründet. Im Nachgang an den Fed-Entscheid entwickelten sich die US-Aktienmärkte leicht rückläufig, setzten ihre Rallye aber dann am Donnerstag und Freitag fort. Der S&P 500 und der technologielastige Nasdaq erklommen damit neue Höchststände. Der S&P 500 und im speziellen der Nasdaq profitierte zudem stark von der angekündigten Zusammenarbeit des Index-Schwergewichts Nvidia (rund 7% Gewicht im S&P 500) und Intel. Die Nachricht sorgte für Auftrieb im ganzen Halbleitersektor. Der S&P 500 legte auf Wochensicht 0.5% zu. Die europäischen Aktien konnten um 0.03% zulegen, während der Swiss Performance Index die Woche mit einem Plus von 0.4% abschloss.
Die Aktienmärkte zeigen sich im bisherigen Jahresverlauf als sehr widerstandsfähig. Haupttreiber sind in den USA die anhaltend hohen Investitionen im Zuge des weltweiten KI-Booms. Die zehn grössten Unternehmen im S&P500 machen unterdessen mehr als 40% des Index aus. Neben der Grossbank JPMorgan und dem Warren Buffet Konzern Berkshire Hathaway bestehen diese Index-Schwergewichte ausschliesslich aus Technologie- und Technologieverwandten-Aktien. In Europa wirken geplante Infrastruktur- und Rüstungsinvestitionen auf die Märkte stabilisierend. Der Schweizer Aktienmarkt wird hingegen nach wie vor vom schwachen US-Dollar/Schweizer Franken-Kurs gebremst. Die gestiegenen Bewertungen sowie die Abkühlung des US-Arbeitsmarktes zusammen mit dem anhaltend hohen US-Inflationsdruck erhöhen das Risiko von Korrekturen. Umso wichtiger bleibt in diesem Umfeld ein breit diversifiziertes Portfolio.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.14%; DE: 2.75%; CH: 0.22%
Auch an den Kapitalmärkten war die vergangene Woche geprägt vom Zinsentscheid der US-Notenbank. In Erwartung der Zinssenkung war die Rendite der massgebenden 10-jährigen US-Staatsanleihe seit Anfang Monat um 0.25 Prozentpunkte gesunken und bewegte sich am Mittwoch knapp oberhalb der Marke von 4%. Nach dem Entscheid der Fed setzte dann eine Gegenbewegung ein und die Rendite stieg bis am Freitag wieder in den Bereich von 4.15%. Die Märkte reagierten damit unter anderem auf die Zinsprognosen der Mitglieder des Fed-Offenmarktausschusses («Dotplot»), welche keinen eindeutigen Konsens hinsichtlich der zukünftigen Zinsentwicklung zeigten. Im Median werden bis Ende 2025 zwei weitere Zinssenkungen erwartet. Innerhalb des Gremiums gibt es aber auch eine wesentliche Zahl an Mitgliedern, welche bis Ende Jahr von einem konstanten Leitzins ausgehen. An den Future-Märkten wird bis Ende Jahr ebenfalls mit zwei weiteren Zinssenkungen gerechnet.
Währungen
Euro in Franken: 0.9350
US-Dollar in Franken: 0.7964
Euro in US-Dollar: 1.1741
Auch der US-Dollar stand letzte Woche im Bann des Fed-Zinsentscheids. Anfang der Woche verlor die US-Währung an Wert, machte die Verluste nach der Sitzung der Notenbank aber grösstenteils wieder gut. In der Summe resultiert sowohl gegenüber dem Euro als auch dem Schweizer Franken ein Minus von rund 0.1%. Mittelfristig betrachtet bleibt der US-Dollar aber historisch schwach. In der Entwicklung gegenüber allen wichtigen Währungen ist seit Anfang Jahr ein Minus von rund 10% zu verzeichnen.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 63.16 pro Fass
Goldpreis: USD 3'698.88 pro Unze
Zum Abschluss einer von neuen Höchstständen geprägten Woche bewegte sich der Goldpreis am Freitag wieder knapp unterhalb der Marke von 3'700 US-Dollar pro Unze. Getrieben von der Aussicht auf tiefere Zinsen und erhöhten globalen Risiken erlebt das gelbe Edelmetall seit Anfang September einen erneuten Boom und hat nochmals rund 6% an Wert gewonnen. Beim Ölpreis ging es letzte Woche auf und ab. Vor dem Hintergrund der Angriffe der Ukraine auf die russische Ölindustrie und Spekulationen um neue EU-Sanktionen ist der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI bis Mitte Woche vorübergehend bis auf 64.5 US-Dollar angestiegen. Danach setzte aber eine Trendwende ein, welche sich auch am Freitag fortsetzte und die Zugewinne wieder auffrass. Mit einem Preis von aktuell leicht mehr als 63 US-Dollar resultiert seit Monatsanfang ein Minus von rund 1.3%.
Wirtschaft und Konjunktur
Es wurden am Freitag keine neuen Wirtschaftsdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht. Diese Woche werden am Dienstag erste Schätzungen verschiedener Einkaufsmanagerindizes publiziert. Diese geben erste Hinweise auf die Entwicklung der Geschäftstätigkeiten im laufenden Monat September.
Tobias Kistler

8021 Zürich

Roman Elbel

8021 Zürich

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