
03. Oktober 2025, Meine Anlagewelt | Rohstoffe
Gold schaltet einen Gang höher
Die Aktienmärkte haben nach der Sommerpause teilweise neue Höchststände erreicht. Gleichzeitig bleibt die Attraktivität von Gold ungebrochen.
Der Börsenmonat September hat nach der Sommerpause frischen Schwung gebracht. Die Aktienmärkte haben teilweise neue Höchststände erreicht, getrieben von der weltweiten KI-Euphorie. Gleichzeitig bleibt die Attraktivität von Gold angesichts politischer und wirtschaftlicher Unsicherheit ungebrochen. Anfang September hat das Edelmetall seine mehrmonatige Handelsspanne durchbrochen und zu Monatsende erstmals 3'800 USD pro Unze markiert – ein Plus von rund 48% seit Jahresbeginn. Allein in den vergangenen fünf Wochen hat Gold um 15% zugelegt.
Zentralbanken und Investoren als Haupttreiber
Zentralbanken und Investoren bleiben die treibenden Kräfte hinter dem Preisanstieg – getragen vom Bedürfnis nach Diversifikation und Absicherung, trotz des hohen Preisniveaus. Setzt sich der Trend bei den Zentralbanken fort, könnten deren Goldkäufe 2025 das vierte Jahr in Folge 1’000 Tonnen und mehr erreichen. Zuvor lagen die jährlichen Käufe im Schnitt bei 400 bis 500 Tonnen. Deutlich wird dies in China, wo die Goldreserven im August zum zehnten Mal in Folge gestiegen sind. Zugleich treibt Peking seine Rolle im globalen Goldhandel gezielt voran. Die People’s Bank of China wirbt neu bei befreundeten Ländern darum, ihr Gold in China zu lagern. Ob diese Strategie Erfolg haben wird, bleibt offen.
Gold-ETF-Anlagevolumen auf Zwei-Jahres-Hoch
Die kotierten Gold-ETF verzeichnen 2025 eine Trendwende. Zwischen Januar und September sind ihre Bestände gemäss Bloomberg um mehr als 400 Tonnen auf 3’000 Tonnen gestiegen (+16%). Vergleichbar hohe Zuflüsse gab es zuletzt 2020 (+29%), ehe vier Jahre lang Abflüsse dominierten. Damit trägt diese Anlegergruppe wieder spürbar zur breiten Goldnachfrage bei – auch vor dem Hintergrund potenzieller Störfaktoren, die zuletzt stärker ins Bewusstsein rückten. Dazu zählen die Angriffe auf die Unabhängigkeit des Fed oder Misstöne zwischen Russland und der Nato.
Andere Edelmetalle mit deutlichen Zugewinnen
Parallel zum Gold haben die anderen Edelmetalle ihre Bilanz zuletzt deutlich aufgebessert, nachdem sie im April inmitten der unruhigen Börsenlage weit hinter den Goldpreis zurückgefallen sind. Seit Mitte April haben Platin (+63%), Silber (+45%) und Palladium (+28%) kräftig zugelegt. Silber ist am 1. Oktober erstmals seit 14 Jahren über 47 USD pro Unze geklettert. Das Hoch von 50 USD rückt in Reichweite, angefacht durch das voraussichtlich fünfte jährliche Angebotsdefizit in Folge und verstärkte spekulative Käufe. Grössere Preisschwankungen sind bei Silber jedoch häufiger, da – im Unterschied zu Gold – die Marktstrukturen deutlich kleiner sind und die stützende Wirkung durch Zentralbankkäufe fehlt.
Preisentwicklung im Quervergleich
Investorennachfrage: Börsenkotierte Gold-ETFs
Daniel Wachter

8021 Zürich

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