
26. Mai 2025, Meine Anlagewelt | Rohstoffe
Gold mit starker Jahresbilanz
Nach dem starken Jahresauftakt befindet sich Gold in einer Konsolidierungsphase. Auf Zwölfmonatssicht liegt Gold mit einem Plus von 40% klar vorne. Silber (8%) und Platin (3%) folgen mit Abstand.
Nach dem Allzeithoch von 3’500 US-Dollar pro Unze und einem Rücksetzer auf unter 3'200 US-Dollar Mitte Mai pendelt der Goldpreis derzeit zwischen diesen Marken. Nach dem starken Jahresauftakt mit einem Kursplus von über 25% ist Gold nun in einer Konsolidierungsphase. Dass es zuletzt zu Umschichtungen zwischen den Anlageklassen gekommen ist, zeigen die Goldfonds. Zwischen Februar und April haben sie starke Zuflüsse in Europa, den USA und China verzeichnet, getrieben durch Marktunsicherheit. Nach der Entspannung im Handelskonflikt zwischen China und den USA und dem kräftigen Preisanstieg flossen innerhalb eines Monats 31 Tonnen aus den mit Goldbarren besicherten ETF ab, wie Bloomberg-Daten zeigen. Parallel dazu hat der MSCI-World Aktienindex 12% zugelegt.
Gold: Zentralbanken und Investoren treiben die Nachfrage
Trotz der jüngsten Höchststände bleiben die Argumente für Gold bestehen, wie die vergangenen Tage zeigen. Geopolitische Spannungen im Nahen Osten stützen den Status des Edelmetalls als sicheren Hafen ebenso wie die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch Moody’s, die die Tragfähigkeit der US-Staatsfinanzen erneut in den Fokus gerückt hat. Zudem läuft die 90-tägige Frist für den US-Zollaufschub noch bis Anfang Juli. Auf die vorläufigen Abkommen mit China und Grossbritannien könnten weitere folgen. Die Visibilität bleibt jedoch gering, Entspannungszeichen im Handelsstreit können rasch wieder verpuffen. Auch die Zentralbanken der Schwellenländer bleiben verlässliche Käufer. Sie kompensieren den Nachfragerückgang aus der Schmuckindustrie. Im 1. Quartal kauften sie 244 Tonnen Gold – weniger als im Vorquartal, aber deutlich über dem mehrjährigen Durchschnitt. China setzte den Trend im April fort und erhöhte die Goldreserven zum sechsten Mal in Folge. Das unterstreicht die strategische Bedeutung des Edelmetalls.
Platin klettert auf ein Zweijahreshoch
Während Zentralbankkäufe Gold stützen, sind sie kein Faktor im Platinmarkt. Der deutlich kleinere Markt begünstigt kurzfristig starke Preisbewegungen und macht das Metall anfällig für Spekulation, wie die vergangene Woche gezeigt hat. Platin legte nach langer Schwäche wieder zu und notierte am Freitag bei knapp 1'100 US-Dollar, rund 100 USD über dem Niveau zu Wochenbeginn. Unterstützend wirkte ein Bericht, der ein sich weiter vertiefendes Angebotsdefizit prognostiziert. Doch beim wichtigsten Nachfrager, der Automobilindustrie, bleibt der Ausblick verhalten, da der Wandel hin zu Elektroautos den Platinbedarf mindert.
Preisentwicklung im Quervergleich
Daniel Wachter

8021 Zürich

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