24. November 2025, CIO-Sicht | Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Gold ist und bleibt die eine Sicherheitsanlage
Der Goldpreis hat seit seinem Höchststand auch verloren, 8% sind es. In den letzten Tagen, als die Warnungen vor einem KI-Kollaps zur stetigen Begleitung der Finanzmärkte wurden, hielt er sich jedoch im Bereich von 4'000 US-Dollar pro Unze stabil. Das im Unterschied zum neu proklamierten Gold, dem Bitcoin.
Im Fokus
Der Goldpreis hat seit seinem Höchststand auch verloren, 8% sind es. In den letzten Tagen, als die Warnungen vor einem KI-Kollaps zur stetigen Begleitung der Finanzmärkte wurden, hielt er sich jedoch im Bereich von 4'000 US-Dollar pro Unze stabil. Das im Unterschied zum neu proklamierten Gold, dem Bitcoin. Dieser hat den Sicherheitstest nicht bestanden. Schon im April nach der Verkündung der US-Zölle hat er zusammen mit den Aktien an Wert verloren. Der Goldpreis hat damals sogar zugelegt. Das Gold ist immer noch 55% teurer als zu Jahresbeginn. Der Anstieg in diesem Jahr war sehr stark und schnell, weshalb sich trotz dem Mythos des Goldes als sichere Anlage die Frage stellen muss, ob dieser Kurssprung nachhaltig sein kann.
Stabiles Angebot an Gold
Die Produktion der Goldminen ist eine vorhersehbare Grösse. Eine Ausweitung der Produktion ist kurzfristig schwierig. Eine weitere Quelle an Gold ist das Recycling bestehender Goldbestände, beispielsweise durch das Einschmelzen von Goldschmuck. Bei einem hohen Goldpreis nimmt der Anreiz zu, solche Goldbestände zu verkaufen. Das Angebot an rezykliertem Gold ist seit 2023 von 270 Tonnen pro Quartal auf zuletzt 340 Tonnen gestiegen. Diese Zunahme konnte die höhere Nachfrage nach Gold aber nicht decken. Es kann sein, dass die Besitzer von Gold zuwarten, da sie von einem weiter steigenden Preis ausgehen. Das gleiche gilt für die Investoren. Das Volumen der Gold-ETF hat zuletzt stagniert. Grössere Verkäufe sind aber nicht zu erkennen. Insgesamt kann festgehalten werden, dass das Angebot an Gold trotz dem Höchstpreis nur wenig zugenommen hat.
Nachfrage nach Gold ist ungebrochen
Auf der Nachfrageseite sticht die Schmuckindustrie hervor. Da Goldschmuck aufgrund des hohen Preises weniger erschwinglich ist, dürfte die Nachfrage abnehmen. Ob und in welchem Ausmass dies geschehen wird, ist offen. Goldschmuck kann auch als Anlageüberlegungen gekauft werden. Eine wichtige Nachfragegruppe sind die Zentralbanken, die ihre Goldkäufe seit der Sperrung der Devisenguthaben der russischen Zentralbank ausgeweitet haben. Seither verharren sie auf dem erhöhten Niveau. Solange das Vertrauen in die Zuverlässigkeit der amerikanischen Politik angekratzt bleibt, werden die Diversifikationsbemühungen vieler Zentralbanken aus dem US-Dollar in andere Anlagen, unter anderem Gold, anhalten. Die privaten Investoren werden dem Gold auch treu bleiben, solange die politische und wirtschaftliche Unsicherheit nicht abnimmt. Die Nachfrage nach Gold wird nicht einbrechen, was dem Goldpreis eine solide Basis gibt.
Gold aus Sicherheitsüberlegungen zu halten bleibt attraktiv
Hinter dem Gold-Rally steckte auch eine Portion Spekulation. Diese Investoren dürften ihre Positionen zum Teil aufgelöst haben, nachdem der Kurs gefallen ist. Dennoch ist es möglich, dass weitere Gewinnmitnahmen den Preis belasten können. Für diejenige, die Gold schon haben, macht es auch Sinn, einen Teil der Gewinne abzuschöpfen, damit der Goldanteil im Portfolio nicht zu gross wird. Am Gold als Sicherheitsposition sollte jedoch festgehalten werden. Das gilt auch für Anlegerinnen und Anleger, die bisher noch kein Gold haben. Gold neu zu kaufen, braucht auf dem aktuellen Niveau des Preises Mut. Wir empfehlen deshalb, den angestrebten Anteil an Gold in verschiedenen Tranchen über die nächsten sechs bis zwölf Monate aufzubauen.
Audio-Podcast der SGKB
Das Tiefzinsumfeld in der Schweiz ist zurück. Die Renditen bleiben voraussichtlich noch längere Zeit tief. Wie Anlegerinnen und Anleger ihre Erträge in diesem Umfeld optimieren können und welche Risiken es dabei zu beachten gilt, erklärt unser Senior Zinsspezialist Patrick Häfeli in seinem Podcast.
Aktienmärkte
US-Aktienmärkte
Dow Jones: +1.08%, S&P500: +0.98%, Nasdaq: +0.88%
Europäische Aktienmärkte
EuroStoxx50: -0.98%, DAX: -0.80%, SMI: +0.71%
Asiatische Märkte
Nikkei 225: geschlossen, HangSeng: +2.12%, S&P/ASX 200: +1.29%
Das gute Quartalsergebnis von Nvidia konnte die Skeptiker des KI-Booms nur kurz besänftigen. Als neue Quelle der Gefahr wurde der Einbruch der Kryptowährungen gefunden, wobei der Zusammenhang zum KI-Boom nicht offensichtlich ist. Der S&P 500 verlor letzte Woche 1.95%. Die europäischen Aktien sanken 3.14%, während der Swiss Performance Index die Woche mit einem Minus von 0.28% abschloss.
An den Aktienmärkten haben die Schwankungen zugenommen. Die Finanzmärkte beurteilen die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember zurückhaltender, was die Stimmung belastet. Zusätzlich sorgen Schlagzeilen über eine mögliche Blasenbildung bei KI-Werten für Verunsicherung. Die zunehmenden Verflechtungen grosser Technologiekonzerne sowie der verstärkte Einsatz von Zweckgesellschaften zur Finanzierung von Investitionen bleiben Risikofaktoren, die es zu beobachten gilt. Trotz hoher Bewertungen bleibt die Gewinndynamik im Technologiesektor intakt. Die Auswirkungen des Government Shutdowns dürften das Wachstum in den USA im vierten Quartal leicht bremsen. Der US-Arbeitsmarkt zeigt sich aber nach wie vor robust, auch wenn Anzeichen einer Abschwächung sichtbar sind. Der Konsum und die Investitionen im Technologiebereich stützen das US-Wachstum, was für eine solide Allokation in den Aktien spricht.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J: USA: 4.063%; DE: 2.703%; CH: 0.162%
Ob die Fed Mitte Dezember den Leitzins senkt oder nicht, bestimmt momentan das Geschehen an den Kapitalmärkten. Je nach Veränderung der Erwartungen steigen oder fallen die Renditen der Obligationen. Dabei ist der Termin im Dezember nur einer von vielen für eine mögliche Zinssenkung der Fed. Bereits Ende Januar folgt der Nächste.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8083
Euro in US-Dollar: 1.1524
Euro in Franken: 0.9315
Die Bewegungen bei den Wechselkursen hielten sich zuletzt in Grenzen. Die Ausnahme unter den grösseren Währungen ist der Yen, der seinen Abwärtstrend nicht stoppen kann. Seit dem August hat er zum Franken 8% an Wert eingebüsst. Die hartnäckig hohe Inflation in Japan und die Fiskalpläne der neuen Ministerpräsidentin belasten den Yen.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 58.21 pro Fass
Goldpreis: USD 4'049.97 pro Unze
Der Erdölpreis bröckelt weiter ab. Für ein Fass Erdöl muss fast 20% weniger bezahlt werden als vor einem Jahr. Das ist ein klares Zeichen, dass das Überangebot an Öl trotz den ausgeweiteten Sanktionen gegen die russische Ölindustrie bestehen bleibt.
Wirtschaft
USA: Composite PMI (November)
letztes: 54.6; erwartet: 54.4; aktuell: 54.8
Mangels verlässlicher öffentlicher Zahlen durch den Shutdown nimmt die Beachtung privater Datenreihen zu. Viele fallen dabei negativ aus. Ein Kontrapunkt bildet der von S&P ermittelte Einkaufsmanagerindex. Dieser befindet sich dank einem sehr soliden Dienstleistungssektor weiterhin auf einem hohen Niveau. Sich bezüglich der US-Wirtschaft ein konsistentes Bild zu machen, ist aktuell nicht einfach.
Thomas Stucki
8021 Zürich
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