
20. August 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Freundliche europäische Aktienmärkte
Europas Indizes standen gestern im Plus. Heute stehen in der Schweiz die Halbjahreszahlen von Alcon, Geberit, Emmi, Gurit, Implenia und Sensirion im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: +1.16%, SPI: +1.11%, SMIM: +1.23%
Der Schweizer Aktienmarkt zeigte sich gestern freundlich. Der Leitindex SMI legte im Handelsverlauf weiter zu und schloss 1.2% höher. Heute Abend steht an den Märkten das Protokoll der letzten US-Notenbank-Sitzung im Fokus und am Freitag die Rede des US-Notenbank-Präsidenten Jerome Powell am Treffen der Notenbanker in Jackson Hole. Die Marktteilnehmer erhoffen sich daraus Erkenntnisse über die künftige Zinspolitik. Alle 21 grosskapitalisierten Werte gingen mit positivem Vorzeichen aus dem Handel. Angeführt wurde das Tableau von den konjunktursensitiven Werten Richemont (+3.0%), Kühne+Nagel (+2.7%) und Sika (+2.1%). Unterdurchschnittlich entwickelten sich hingegen UBS (+0.1%), Zurich Insurance (+0.1%) und Amrize (+0.2%). Bei Amrize belastete die Kurszielsenkung eines Brokers. Im breiten Markt standen die Aktien von Huber+Suhner im Fokus. Nach Halbjahreszahlen, die insbesondere beim Auftragseingang über den Erwartungen lagen, legte die Aktie um 2.0% zu. Nach stark negativer Eröffnung konnten sich die Aktien von Skan im Handelsverlauf erholen und schlossen 0.5% höher. Projektverschiebungen führten zu einem deutlichen Umsatz- und Gewinnrückgang in den ersten 6 Monaten 2025. Der Auftragseingang lag hingegen 20% höher und der Ausblick für das laufende Jahr wurde bestätigt. Nach unten ging es für das Immobilienunternehmen SPS (-3.4%), dass die Markterwartungen mit den Halbjahreszahlen leicht verfehlte. Stärker unter Druck stand die Versandapotheke DocMorris (-11.6%). Mit einem Verlust von CHF 62 Mio. lagen die Halbjahreszahlen unter den Analystenerwartungen.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.89%, DAX: +0.45%
Nach der schwachen Wocheneröffnung zeigten sich die europäischen Aktienmärkte gestern freundlich. Der länderübergreifende EuroStoxx50 (+0.9%), der deutsche DAX (+0.5%) sowie der französische CAC40 (+1.2%) legten alle zu. Aus Branchensicht notierte nur der Bereich Immobilien schwächer. Am stärksten zulegen konnten die Sektoren zyklischer Konsum, Grundstoffe, Nichtzyklischer Konsum und Energie.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.02%, S&P 500: -0.59%, Nasdaq: -1.46%
Nach dem jüngsten Rekordlauf legte der breite US-Aktienmarkt gestern den Rückwärtsgang ein, während der DowJones (+0.02%) im frühen Handel ein neues Rekordhoch erreichte. Belastend wirkten vor allem einige Technologie-Schwergewichte wie Nvidia (-3.5%) und Broadcom (-3.6%). Vor der heutigen Veröffentlichung des Fed-Protokolls und der Rede von Jerome Powell am Freitag in Jackson Hole war gleichzeitig die Zurückhaltung der Marktteilnehmer zu spüren. Der breit gefasste S&P 500 büsste 0.6% ein und der technologielastige Nasdaq verlor 1.5%. Bei den Einzelwerten stand Intel (+7.0%) im Fokus. Die US-Regierung bestätigte nach tagelangen Medienberichten, dass die Regierung eine Beteilung von rund 10% am Unternehmen anstrebt. Gleichzeitig wurde der Einstieg des japanischen Technologiekonzerns Softbank bekannt. Auf Sektorenebene verzeichneten die Bereiche Immobilien, Nichtzyklischer Konsum und Versorger die stärksten Gewinne. Unter Abgabedruck standen die Sektoren Technologie, Kommunikationsdienste und Zyklischer Konsum.
Unternehmensberichte
Der Augenheilmittel-Konzern Alcon steigerte im 2. Quartal 2025 den Umsatz um knapp 4% auf USD 2.58 Mrd. In Lokalwährung lag das Wachstum bei 3%. Die Kernmarge ging von 19.8% in der Vorjahresperiode auf 19.1% zurück. Unter dem Strich resultierte ein Kerngewinn je Aktien von USD 0.76 nach USD 0.74 im Vorjahr. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde leicht nach unten angepasst. Neu wird ein Umsatz von USD 10.3 bis 10.4 Mrd. erwartet (zuvor: 10.4 bis 10.5 Mrd.) Die Kernmarge soll bei 19.5% bis 20.5% zu liegen kommen (zuvor: 20% bis 21%). Mit den Zahlen lag Alcon beim Umsatz unter den Analystenerwartungen und bei der Kernmarge und dem Gewinn darüber.
Der Sanitärtechnikkonzern Geberit erzielte in den ersten 6 Monaten 2025 einen 1.7% höheren Umsatz von CHF 1'665 Mio. In Lokalwährung lag das Wachstum bei 3.9%. Die Dynamik im 2. Quartal (+2.5% in LW) im Vergleich zum 1. Quartal (+5.3% in LW) hat sich verlangsamt. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA lag 0.7% tiefer bei CHF 514 Mio. Die entsprechende Marge ging von 31.6% auf 30.9% zurück. Unter dem Strich resultierte ein 3.3% geringerer Reingewinn von CHF 339 Mio. Für das Gesamtjahr 2025 wird ein Umsatzwachstum in Lokalwährung von 4% und eine EBITDA-Marge von rund 29% erwartet. Mit dem Zahlenset und dem veröffentlichten Ausblick lag Geberit unter den Analystenerwartungen.
Der Nahrungsmittelhersteller Emmi erzielte im 1. Halbjahr 2025 ein Umsatzwachstum von 12.7% auf CHF 2'272 Mio. 11.8% Wachstum kamen aus Übernahmen, insbesondere von Mademoiselle Desserts. Organisch lag das Wachstum bei 4.4%. Auf Stufe EBITDA stieg der operative Gewinn von CHF 198 Mio. auf CHF 223 Mio. Die EBITDA-Marge lag unverändert bei 9.8%. Die EBIT-Marge ging von 7.0% auf 6.4% zurück (EBIT: CHF 145.4 Mio.). Der Reingewinn lag 6.9% tiefer bei CHF 97.2 Mio. Für das Gesamtjahr wurde der Ausblick erhöht. Neu wird ein organisches Umsatzwachstum von 2.0 bis 3.0% erwartet (zuvor: 1.5% bis 2.5%). Der EBIT wird unverändert bei CHF 330 bis 350 Mio. und die Reingewinnmarge zwischen 4.8% bis 5.3% erwartet. Mit den Zahlen lag Emmi leicht über den Analystenerwartungen.
Der Sensorenhersteller Sensirion erzielte im 1. Halbjahr 2025 einen 44.2% höheren Umsatz von CHF 184.5 Mio. In Lokalwährung lag das Wachstum bei 45.5%. Das Wachstum wurde wesentlich durch die A2L-Gaslecksensoren für Klimaanlagen in den USA sowie durch die erhöhte Nachfrage nach Umweltsensoren aus China getrieben. Die Bruttomarge liegt mit 51.5% deutlich über dem Vorjahreswert von 47.5%. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich von CHF 5.9 Mio. auf CHF 36.5 Mio. was einem Anstieg der EBITDA-Marge von 4.6% auf 19.8% entspricht. Unter dem Strich nahm der Gewinn von CHF -2.6 Mio. auf CHF 10.4 Mio. zu. Der Jahresausblick wurde bestätigt und präzisiert. Es wird ein Umsatz von CHF 320 bis 340 Mio. erwartet (zuvor: CHF 310 bis 350 Mio.). Mit dem Zahlenset wurden die Analystenerwartungen klar übertroffen.
Gurit erzielte in den ersten 6 Monaten 2025 einen Umsatz von CHF 164.7 Mio., was einem Umsatzrückgang von 22.9% entspricht. In Lokalwährung lag der Rückgang bei 20.1%. Der adjustierte operative Gewinn lag 20% tiefer bei CHF 9.3 Mio. Die entsprechende Marge erhöhte sich von 5.4% auf 5.7%. Nach rapportierten Zahlen lag ein operativer Verlust von CHF 58.4 Mio. nach einem Gewinn von CHF 9.9 Mio. in der Vorjahresperiode vor. Dies aufgrund eines Goodwillabschreibers von CHF 64.2 Mio. für die Schliessung des Karbonfasergeschäfts. Für das Gesamtjahr erwartet Gurit einen Umsatz von rund CHF 300 Mio. und einen adjustierten operativen Gewinn ähnlich 2024.
Der Baukonzern Implenia steigerte den Umsatz im 1. Halbjahr 2025 um 6.6% auf CHF 1.86 Mrd. Der Auftragsbestand nahm um 9.8% auf CHF 7.8 Mrd. zu. Der operative Gewinn auf Stufe EBIT legte um 12.9% auf CHF 57.0 Mio. zu. Die entsprechende Marge stieg von 2.9% auf 3.1%. Unter dem Strich resultierte ein über einen Viertel höherer Reingewinn von CHF 33.3 Mio. Mit dem Zahlenset wurden die Analystenerwartungen bei Umsatz und EBIT übertroffen und beim Reingewinn leicht verfehlt. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.31%; DE: 2.75%; CH: 0.32%
In der ersten Wochenhälfte fehlten mangels Wirtschaftsdaten die Impulse für die Kapitalmärkte. Geldpolitische Einblicke liefert heute Abend das Protokoll der Fed-Sitzung vom 30. Juli. Fed-Chef Powell wird zudem am Freitag beim jährlichen Notenbanktreffen im US-Bundesstaat Wyoming zum Thema «Wirtschaftslage und Überprüfung des geldpolitischen Rahmens» sprechen. Im Fokus stehen mögliche Hinweise auf die Zinsentscheidung der FOMC-Sitzung vom 17. September. Die neuen Informationen dürften sich jedoch, wie bereits in den Vorjahren, in Grenzen halten.
Währungen
Euro in Franken: 0.9405
US-Dollar in Franken: 0.8083
Euro in US-Dollar: 1.1637
Der Euro und der US-Dollar traten gestern gegenüber dem Franken mehr oder weniger auf der Stelle. Unter den G10-Währungen steht heute Morgen der Neuseeländische Dollar etwas unter Druck, nachdem die Zentralbank die Zinsen auf ein Drei-Jahres-Tief gesenkt und weitere Lockerungsschritte signalisiert hat. Die neuen Prognosen der RBNZ deuten trotz höherer Inflationsaussichten auf zwei weitere Zinssenkungen um 25 Basispunkte hin.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 62.55 pro Fass
Goldpreis: USD 3'319.07 pro Unze
Der Ölpreis zeigt sich im bisherigen Wochenverlauf ohne klare Richtung. Zu Wochenbeginn fanden im Weissen Haus Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und europäischen Vertretern statt. Der Weg zu einer Friedenslösung mit Russland hat jedoch noch einige wichtige Hürden zu nehmen. Ein Abkommen könnte die Beschränkungen für russische Rohölexporte lockern – auch wenn Moskau bislang weitgehend ungehindert Öl geliefert hat.
Wirtschaft und Konjunktur
Es wurden gestern keine Wirtschaftsdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht.
Tobias Kistler

8021 Zürich

Daniel Wachter

8021 Zürich

Ihr nächster Schritt
Möchten Sie unsere Research-Berichte als Newsletter erhalten? Abonnieren Sie die Themen-Newsletter unseres Investment Centers oder verschaffen Sie sich mit unserem kompakten Anlagemagazin /sicht einen Gesamtüberblick.