19. August 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht

Fehlende Impulse sorgen für ruhigen Handel

Die wichtigsten globalen Aktienindizes traten zum Wochenauftakt auf der Stelle. Heute stehen die Halbjahreszahlen von PSP Swiss Property und Huber+Suhner im Fokus.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.02%, SPI: +0.01%, SMIM: -0.02%

Der Schweizer Aktienmarkt beendete den gestrigen Handelstag nahezu unverändert. Der Leitindex SMI schloss mit einem Rückgang von 0.02% leicht im Minus und beendete damit seine Serie von sieben Gewinntagen. Die Unsicherheit über den Gipfel in Washington zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sowie fehlende frische Impulse sorgten am Montag für Zurückhaltung. Im weiteren Wochenverlauf rücken die US-Leitzinsen in den Fokus, wenn die Notenbanker am Donnerstag in Jackson Hole zusammentreffen. Die Marktteilnehmer erhoffen sich von Fed-Chef Jerome Powell Signale für eine mögliche Leitzinssenkung im September. Unter den 21 SMI-Titeln überwogen die Verlierer knapp: 10 Aktien gaben nach, 9 legten zu. Richemont und Roche schlossen unverändert. An der Tabellenspitze stand der Augenheilkundespezialist Alcon (+1.4%). Es folgten weitere defensive Werte wie Novartis, Swisscom (beide +0.7%) und Sonova (+0.6%). Im Verliererfeld dominierten vor allem zyklische Werte aus dem Bau- bzw. Baustoffsektor. Amrize verlor 1.9%, gefolgt von Geberit (-1.4%) und Sika (-0.5%). Der Sanitärtechniker publiziert morgen Mittwoch seine Halbjahreszahlen. Auch der Logistiker Kühne + Nagel (-1.3%) musste gestern Federn lassen. Am breiten Markt rückten die Aktien von Swatch (-3.0%) negativ in den Fokus. Der Uhrenhersteller zog eine missglückte Werbekampagne nach Rassismusvorwürfen in China zurück. Zwar entschuldigte sich das Unternehmen schnell, dennoch litt die Aktie unter dem entstandenen Imageschaden. Die Aktien von u-Blox fielen gestern um 2.0%, nachdem sie am letzten Freitag nach Spekulationen über eine Übernahme um über 24% gestiegen war. Zum Wochenbeginn wurden aus den Spekulationen Fakten. Das US-Unternehmen Advent International bietet CHF 135 je Aktie für den Anbieter von Funk- und Positionierungshalbleitern. Nach Abschluss der Transaktion wäre ein Delisting der u-Blox-Aktie vorgesehen. Der Verwaltungsrat von u-Blox rät zur Annahme des Angebots.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.26%, DAX: -0.18%

Nach den Gewinnen der vergangenen Woche legten die europäischen Aktienmärkte gestern eine Pause ein. Die stärksten Abgaben verzeichnete der französische CAC 40 (-0.5%), gefolgt vom länderübergreifenden EuroStoxx50 (-0.3%), dem deutschen DAX sowie dem spanischen IBEX 35 (je -0.2%). Der britische FTSE 100 gewann hingegen 0.2% an Wert, nachdem dieser am letzten Freitag etwas geschwächelt hatte. Vor dem gestrigen Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj herrschte Zurückhaltung. Aus Branchensicht konnten lediglich die Bereiche Gesundheit, Kommunikationsdienste und Basiskonsum Gewinne verzeichnen. Unter Abgabedruck standen hingegen die Sektoren Grundstoffe, Versorger, Immobilien und Finanzen. Mit einem Kurssprung von 15.1% fiel gestern der dänische Windturbinenhersteller Vestas auf. Die US-Regierungsbehörden veröffentlichten Richtlinien, die lang erwartete Klarheit darüber schaffen, wie sich saubere Energieprojekte für Steuervergünstigungen qualifizieren können.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: -0.08%, S&P 500: -0.18%, Nasdaq: +0.03%

Nach dem jüngsten Rekordlauf zeigten sich die US-amerikanischen Aktienmärkte gestern wenig verändert. Das Gespräch zwischen US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sowie das am Donnerstag beginnende dreitägige Notenbankentreffen in Jackson Hole sorgten für Zurückhaltung am Markt. Der Dow Jones, der S&P 500 und der Nasdaq schlossen alle nahezu unverändert. Auf Sektorenebene verzeichneten die Bereiche Industrie, Basiskonsum und Technologie Gewinne. Unterdurchschnittlich schnitten hingegen die Sektoren Immobilien, Kommunikationsdienstleistungen und Grundstoffe ab. Spitzenreiter im Dow Jones war erneut UnitedHealth. Nach einem Kurssprung von 12% am letzten Freitag stieg die Aktie gestern weitere 3.2%, nachdem die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway (+0.3%) grössere Anteile gekauft hatte.

Unternehmensberichte

PSP Swiss Property musste im 1. Halbjahr 2025 einen rückläufigen Liegenschaftsertrag von 1.3% auf CHF 173.9 Mio. hinnehmen. Der Betriebsgewinn (EBITDA ohne Liegenschaftserfolg) betrug CHF 148.8 Mio., was einem Rückgang von 2.3% entspricht. Das operative Ergebnis, definiert als der Gewinn ohne Liegenschaftserfolge, verringerte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 5.9% auf CHF 106.9 Mio. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von CHF 194.3 Mio., nachdem dieser in der Vorjahresperiode bei CHF 156.3 Mio. gelegen hatte. Die Zunahme um 24.3% im Vergleich zur Vorjahresperiode erklärt sich insbesondere durch Portfolioaufwertungen in Höhe von CHF 113.4 Mio. im 1. Halbjahr 2025. Ende Juni lag die durchschnittliche Leerstandsquote bei 4.0%, nach 3.2% Ende 2024. Für das laufende Geschäftsjahr geht PSP Swiss Property von einer positiven Entwicklung auf dem Schweizer Immobilienmarkt aus. Vor diesem Hintergrund bestätigt das Management die Zielsetzung. Es wird mit einem EBITDA ohne Liegenschaftserfolg von rund CHF 300 Mio. gerechnet. Im Vorjahr erzielte PSP einen Erfolg von CHF 304.69 Mio. Beim Leerstand erwartet der Immobilienkonzern weiterhin einen Wert von 3.5%. Auf Stufe Reingewinn konnte PSP die Markterwartungen übertreffen, während die übrigen Ergebnisse im Rahmen der Erwartungen ausfielen.

Huber+Suhner verzeichnete im 1. Halbjahr 2025 einen Umsatzanstieg von 3.6% auf CHF 445.9 Mio., wesentlich unterstützt durch die positive Entwicklung in den Bereichen Luft-, Raumfahrt und Wehrtechnik, Rechenzentren sowie Kommunikationslösungen für den Schienenverkehr. Die Region EMEA trug 54% zum Umsatz bei, während auf APAC und Amerika jeweils 23% entfielen. Damit hat sich im Vergleich zum Vorjahressemester eine leichte Umsatzverlagerung aus Asien nach Amerika ergeben. Bereinigt um Währungs-, Kupferpreis- und Portfolioeffekte betrug das Umsatzplus 6.2%. Der Auftragseingang sank leicht um 0.8% auf CHF 516.6 Mio. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT kam bei CHF 45.0 Mio. zu liegen, nach CHF 41.5 Mio. in der Vorjahresperiode. Die entsprechende Marge stieg um 50 Basispunkte auf 10.1%. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von CHF 36.6 Mio., was im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 einem Anstieg von 5.3% entspricht. Der Spezialist für elektrische und optische Verbindungstechnik zeigt sich mit einer Book-to-Bill Rate von 1.16 und einem Auftragsbestand per Ende Juni 2025 von CHF 342.1 Mio. für das 2. Halbjahr 2025 zuversichtlich und bestätigte die Zielsetzung für das Geschäftsjahr 2025. Angestrebt wird weiterhin ein Umsatz auf Vorjahresniveau sowie eine Betriebsergebnismarge innerhalb des mittelfristigen Zielbands von 9% bis 12% an. Huber+Suhner übertrifft mit den publizierten Zahlen auf allen Ebenen die Markterwartungen.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.34%; DE: 2.76%; CH: 0.34%

An den Kapitalmärkten fehlten gestern Impulse für grössere Bewegungen. Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe stieg um 2 Basispunkte. Dieser Bewegung schlossen sich die europäischen Kapitalmärkte nicht an. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe sank um 3 Basispunkte. Diejenige der Eidgenossenanleihe mit gleicher Laufzeit gab zunächst um fast 6 Basispunkte nach, bevor sie am Nachmittag eine Gegenbewegung zeigte und schlussendlich unverändert schloss. Neue Impulse für die Kapitalmärkte dürfte diese Woche das Notenbanker-Treffen in Jackson Hole bringen. Insbesondere die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell wird mit Spannung erwartet.

Währungen

Euro in Franken: 0.9409
US-Dollar in Franken: 0.8072
Euro in US-Dollar: 1.1655

Der US-Dollar war zum Wochenstart gesucht und gewann gegenüber den meisten wichtigen Währungen leicht an Terrain. Weniger gefragt war hingegen der Euro, der sowohl gegenüber dem Franken als auch den US-Dollar an Wert einbüsste. Allerdings hielten sich die Bewegungen zum Wochenstart in Grenzen. Der Fokus der Devisenmärkte richtet sich bereits auf das jährliche Notenbanker-Treffen in Jackson Hole, das am Donnerstag beginnt.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 62.87 pro Fass
Goldpreis: USD 3'337.61 pro Unze

Im Vorfeld des Treffens zwischen dem US-Präsident Trump und dem ukrainischen Präsident Selenskyj legte der Ölpreis gestern leicht zu. Russland ist ein bedeutendes Ölförderland. Folglich sind insbesondere Anpassungen bei den Sanktionen, die das Ölangebot beeinflussen, von Bedeutung für die Ölmärkte.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine Wirtschaftsdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht. Diese Woche stehen diverse vorlaufende Indikatoren im Fokus, unter anderem die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone und der USA.

Anja Felder

Portraitfoto von Anja Felder, Senior Finanzanalystin bei der St.Galler Kantonalbank
Senior Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Céline Koster

Portraitfoto von Céline Koster, Strategieanalystin bei der St.Galler Kantonalbank
Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

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