
10. September 2025, Meine Anlagewelt | Tägliche Marktsicht
Erneut leichte Abgaben im SMI
Der Schweizer Aktienmarkt verlor nach der tieferen Wocheneröffnung erneut leicht an Boden. Heute steht Baloise mit dem Halbjahresergebnis 2025 im Fokus.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -0.26%, SPI: -0.20%, SMIM: +0.10%
Der Schweizer Aktienmarkt ging nach der negativen Wocheneröffnung und einem richtungslosen Verlauf erneut tiefer aus dem Handel. Der SMI gab 0.3% nach. Vor den mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen, welche am Donnerstag veröffentlicht werden, hielten sich die Investoren zurück. Von den 21 Aktien SMI schlossen sieben mit positivem Vorzeichen und 14 mit Abgaben. Angeführt wurde der Leitindex von Richemont (+2.7%), Givaudan (+0.9%) und Swisscom (+0.8%). Der Luxusgüterkonzern setzte damit den Mitte August gestarteten Aufwärtstrend fort, und Givaudan profitierte von einer Brokerhochstufung. Ausgebremst wurde der SMI vor allem von den Index-Schwergewichten Nestlé (-1.6%), Novartis (-0.3%) und Roche (-0.2%). Tagesverlierer waren neben Nestlé die Aktien von Kühne+Nagel (-1.2%) und Sika (-0.8%). Ebenfalls unter Abgabedruck stand die Aktie von UBS (-1.0%). Sie litt darunter, dass der Nationalrat am Vorabend einen Vorstoss, welcher die geplanten Kapitalmassnahmen weiter verzögert hätte, ablehnte. Nach Börsenschluss wurde bekannt gegeben, dass bei Logitech (-0.4%) Guy Gecht als VR-Präsident-Nachfolger von Wendy Becker gewählt wurde. Im breiten Markt fielen Ascom (-6.7%) und Burckhardt Compression (-6.0%) mit Verlusten auf. Leicht zulegen konnte Sandoz (+0.9%) nach der Beilegung des Patentstreits mit dem US-Konzern Regeneron. Stark nach oben ging es für die Aktie von Idorsia (+10.1%). Am Vorabend wurden positive Daten aus einer Vergleichsstudie zu Schlafmitteln der Kategorie Dora gemeldet. Leicht erholen konnte sich erneut die Aktie von Temenos (+2.1%), welche am vergangenen Freitag nach dem Abgang des CEO aber um 15.9% nachgab.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: +0.11%, DAX: -0.37%
Die europäischen Aktienmärkte entwickelten sich gestern uneinheitlich. Während der länderübergreifende EuroStoxx50 um 0.1% und der französische CAC40 um 0.2% zulegten, gab der deutsche DAX um 0.4% nach. Der Rücktritt des französischen Premierministers war vom Markt erwartet worden und hatte entsprechend keinen erneuten Kurseinfluss. Aus Branchensicht waren die Sektoren Energie, Kommunikationsdienste, Finanzen und Technologie gefragt. Unter Abgabedruck standen hingegen die Bereiche nichtzyklischer Konsum, Industrie und Versorger.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.43%, S&P 500: +0.27%, Nasdaq: +0.37%
Die amerikanischen Aktienmärkte knüpften an den positiven Wochenauftakt an. Für Unterstützung sorgte die zunehmende Zuversicht, dass die US-Notenbank bald weitere Zinssenkungen vornehmen wird. Der Leitindex Dow Jones schloss 0.4% höher und der marktbreite S&P500 gewann 0.3%. Der technologielastige Nasdaq legte um 0.4% zu. Bei den Unternehmen stand der geplante Zusammenschluss der Rohstoffkonzerne Anglo American (+9.4%) und Teck Resources (+11.6%) im Fokus. Die Aktie von Apple gab 1.1% nach. Der Techkonzern stellte neue Produkte vor, unter anderem ein dünneres iPhone und ein neues Apple-Watch-Modell. Aus Branchensicht waren die Bereiche Kommunikationsdienste, Versorger und Gesundheit gefragt. Am schwächsten zeigten sich die Sektoren Grundstoffe, Industrie und Immobilien.
Unternehmen
Der Versicherer Baloise legte als letztes grösseres kotiertes Schweizer Unternehmen heute Morgen die Halbjahreszahlen 2025 vor. Der Gewinn konnte um rund einen Viertel auf CHF 275.9 Mio. gesteigert werden. Der operative Gewinn auf Stufe EBIT stieg um rund einen Drittel auf CHF 358.5 Mio. Grund für den Gewinnsprung war vor allem die tiefere Schadenlast und das verbesserte Finanzergebnis. Das Geschäftsvolumen sank um 1.1% auf CHF 5.24 Mrd. Im Nichtlebengeschäft konnte der EBIT um 86% auf CHF 228.7 gesteigert werden. Der Schaden-Kosten-Satz verbesserte sich um 260 Basispunkte auf 90.6%. Der Felssturz in Blatten verursachte dabei Schäden in Höhe von brutto CHF 46.5 Mio. Der EBIT im Lebensversicherungsgeschäft ging um 1.2% auf CHF 143 Mio. zurück und das Asset Management erhöhte den EBIT um 18% auf CHF 49.5 Mio. Die angestrebte Fusion mit Helvetia verläuft zudem planmässig.
Kapitalmärkte
Rendite 10 Jahre
USA: 4.09%; DE: 2.66%; CH: 0.24%
Nach dem jüngsten Renditerückgang folgte gestern eine leichte Gegenbewegung. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe legte um 5 Basispunkte zu, bleibt aber nahe dem Fünfmonatstief. Revidierte US-Arbeitsmarktdaten stützten die Erwartung, dass die Fed nächste Woche die Zinsen senken wird. Das Beschäftigungswachstum fiel in den zwölf Monaten bis März 2025 um rund 911’000 tiefer aus als bisher gemeldet. Heute und morgen werden die neuesten Produzenten- und Inflationsdaten veröffentlicht, die weitere Hinweise auf die Folgen der US-Zollpolitik liefern könnten. Die EZB ist im Zinssenkungszyklus bereits weiter: Seit 2024 hat sie den Leitzins um insgesamt 2 Prozentpunkte reduziert. Für den morgigen Entscheid erwarten die Märkte mehrheitlich keine Leitzinssenkung in der Eurozone.
Währungen
Euro in Franken: 0.9334
US-Dollar in Franken: 0.7968
Euro in US-Dollar: 1.1715
Der US-Dollar gewann im Zuge neuer Spannungen im Nahen Osten leicht an Stärke und stoppte damit die Kursschwäche der Vortage. Gegenüber dem Franken löste er sich von der Marke von 0.79, ein Anstieg über 0.80 blieb jedoch aus. Der verlorene Vertrauensantrag des französischen Premierministers im Parlament war an den Märkten bereits erwartet worden und belastete die Devisenkurse kaum. Am Abend ernannte Präsident Emmanuel Macron den bisherigen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu zum neuen Regierungschef.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 63.25 pro Fass
Goldpreis: USD 3'643.30 pro Unze
Nach dem israelischen Luftangriff auf Hamas-Führer in Doha (Katar) legte der Ölpreis gestern Nachmittag zunächst zu. Zum Handelsschluss notierten Brent und WTI jedoch nur rund 0.5% höher als am Vortag. Im Unterschied zum Angriff Israels auf den Iran im Juni gilt die Versorgungssicherheit in der strategisch wichtigen Strasse von Hormus derzeit nicht als gefährdet.
Der Goldpreis in US-Dollar ist seit Monatsbeginn um rund 6% gestiegen und hat damit den zuvor viermonatigen Seitwärtstrend durchbrochen. Neben den geopolitischen Risiken stützen auch die Erwartungen sinkender US-Zinsen die Nachfrage nach dem Edelmetall.
Wirtschaft und Konjunktur
Es wurden gestern keine Wirtschaftsdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht.
Tobias Kistler

8021 Zürich

Daniel Wachter

8021 Zürich

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