19. März 2024, Tägliche Marktsicht

Schwacher Wochenauftakt

Der Schweizer Aktienmarkt startete verhalten in die neue Woche. Heute stehen in der Schweiz die Zahlenkränze von Partners Group und Georg Fischer im Fokus.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.45%, SPI: -0.45%, SMIM: -0.47%

Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Abgaben in die neue Woche gestartet. Der Leitindex SMI schloss 0.5% im Minus. Im Fokus stehen diese Woche die Notenbankenentscheide des Fed am Mittwoch und der SNB am Donnerstag. Von den 20 Blue Chips notierten lediglich fünf im positiven Bereich. Die Indexschwergewichte schlossen derweil allesamt im Minus. Nestlé gab um 0.6% nach, während Roche 0.5% und Novartis 0.1% tiefer schlossen. An der Tabellenspitze stand ohne nennenswerte Neuigkeiten Givaudan (+1.2%). Dahinter folgte Lonza (+0.8%), welche von einem positiven Analystenkommentar Auftrieb erhielt. Unter Abgabedruck stand der Computer-Zubehörhersteller Logitech (-6.8%). Grund dafür war die Meldung, wonach der aktuelle CFO Charles Boynton bereits im Mai das Unternehmen wieder verlassen werde. Auch der Luxusgüterkonzern Richemont (-2.6%) musste Federn lassen. Eine Ratingrückstufung eines Brokers sorgte für Druck. Der Telekomkonzern Swisscom (-0.3%), welcher am Freitag noch die Übernahme von Vodafone Italia ankündigte, konsolidierte zum Wochenanfang leicht. Am breiten Markt setzen die Aktien des Solaranlagenbauers Meyer Burger ihre Talfahrt von vergangener Woche fort. Die Kapitalerhöhung in Höhe von CHF 200 Mio. zu einem Ausgabepreis von 1 Rappen je Aktie wurde gestern Abend an einer ausserordentlichen Generalversammlung abgesegnet. Die Aktie verlor gestern 28%.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.07%, DAX: -0.02%

Der Start in die neue Handelswoche fiel an den europäischen Aktienmärkten verhalten aus und negative Vorzeichen dominierten mehrheitlich. Einzig der deutsche DAX, der spanische IBEX 35 und der italienische FTSE MIB gingen unverändert aus dem Handel. Der französische CAC40 verlor mit 0.2% am stärksten. Auf Sektorenebene schwangen die Bereiche Immobilien, Technologie und Energie obenauf. Unterdurchschnittlich notierten die Bereiche Kommunikationsdienste, Nichtzyklischer Konsum und Versorger.

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.20%, S&P500: +0.63%; Nasdaq: +0.82%

Die amerikanischen Aktienmärkte konnten zum Wochenanfang Kursgewinne verzeichnen. Insbesondere der technologielastige Nasdaq (+0.8%) zog deutlich an, während der marktbreite S&P500 (+0.6%) und der US-Leitindex DowJones (+0.2%) etwas gemächlicher starteten. Im Fokus steht der Fed-Zinsentscheid am Mittwochabend, wovon sich die Marktteilnehmer weitere Hinweise über den weiteren Zinspfad erhoffen. Gefragt waren die Bereiche Kommunikationsdienste, Nichtzyklischer Konsum und Zyklischer Konsum. Unter Abgabedruck litten hingegen die Bereiche Gesundheit und Immobilien. Alphabet fiel mit einem Kursanstieg von 4.6% positiv auf. Gerüchten zufolge befinde sich Alphabet in Gesprächen mit Apple (+0.6%), wonach die beiden Unternehmen eine Partnerschaft im Bereich der Künstlichen Intelligenz anstreben. Alphabets KI-Technologie könnte folglich auch bei Apple Produkten Anwendung finden.

Unternehmensberichte

Partners Group wies 2023 einen 4% höheren Umsatz von CHF 1.95 Mrd. aus. Die Management-Gebühren nahmen um 2% auf CHF 1.575 Mrd. ab, was vor allem auf negative Währungseffekte zurückzuführen war. Die Performance-Gebühren nahmen um 37% auf CHF 369 Mio. zu. Der EBIT erhöhte sich um 5% auf CHF 1.193 Mrd., was einer 80 Basispunkte höheren EBIT-Marge von 61.3% entspricht. Unter dem Strich verharrte der Reingewinn auf Vorjahresniveau bei CHF 1.0 Mrd., was vor allem höheren Steuerabgaben zuzuschreiben war. Die Dividende wird CHF 2 höher bei CHF 39 je Aktie vorgeschlagen. Die Performance Gebühren sollen in den nächsten ein bis zwei Jahren wieder einen Anteil von 20% bis 30% vom Gesamtumsatzes erreichen (2023: 19%). Längerfristig rechnet der Konzern sogar mit einer Bandbreite von 25% bis 40%. Für das Geschäftsjahr 2024 werden Kapitalzusagen zwischen USD 20 bis 25 Mrd. erwartet. Partners Group verfehlt die Markterwartungen, einzig auf Stufe Dividende lag der Konsens tiefer.

Georg Fischer konnte 2023 einen 0.7% höheren Umsatz von CHF 4.03 Mrd. ausweisen, welcher auch die Akquisitionen von Uponor und Corys Piping Systems einbezieht. Ohne Uponor hätte der Umsatz 3.4% tiefer bei CHF 3.9 Mrd. gelegen, was vor allem negativen Währungseffekten zu verdanken war. Das organische Wachstum betrug 3.7%. Der EBIT kam 6.6% tiefer bei CHF 365 Mio. zu liegen, was einer 70 Basispunkte tieferen EBIT-Marge von 9.1% entspricht. Unter dem Strich blieb ein 14.9% tieferer Reingewinn von CHF 235 Mio. Die im letzten Jahr angehobene Mittelfristzielsetzung bis 2025 wurde bestätigt. Den Aktionären  wird eine unveränderte Dividende von CHF 1.30 je Aktie vorgeschlagen. Mit dem vorliegenden Zahlenset erfüllt Georg Fischer die Markterwartungen.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.318% DE: 2.457% CH: 0.717%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe stieg gestern leicht. Die Marktteilnehmenden hielten sich aber vor den diese Woche anstehenden Notenbankentscheiden zurück. Am Mittwoch steht der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed auf der Agenda. Die SNB folgt dann am Donnerstag. Von beiden Notenbanken wird kein Zinsschritt erwartet. Die japanische Zentralbank verkündete ihren Zinsentscheid bereits heute Morgen. Mit der ersten Zinserhöhung seit 17 Jahren beendet sie die Ära der Negativzinsen.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8892
Euro in US-Dollar: 1.0865
Euro in Franken: 0.9662

Der Schweizer Franken hat am Montag sowohl zum Euro als auch zum US-Dollar leicht nachgegeben. Im Vorfeld der zahlreichen Notenbanksitzungen diese Woche zeigten sich die Marktteilnehmenden allerdings zurückhaltend. Entsprechend fehlten die Impulse für grössere Bewegungen an den Devisenmärkten.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 82.56 pro Fass
Goldpreis: USD 2'155.63 pro Unze

Positive Wirtschaftsdaten aus China gaben dem Ölpreis zum Wochenbeginn Auftrieb. In der zweitgrössten Volkswirtschaft ist die Industrieproduktion überraschend stark gewachsen, was auf eine höhere Nachfrage nach Rohöl hindeutet. Der Preis für die US-Sorte WTI ist daraufhin gestern um 2.1% angestiegen.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine relevanten Wirtschaftsdaten veröffentlicht.

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Angela Truniger

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich