26. März 2024, Tägliche Marktsicht

Leichte Abgaben zum Wochenauftakt

Verhaltener Start in die durch die Osterfeiertage verkürzte Börsenwoche. Im Fokus steht heute nach Publikation der Jahreszahlen der Versicherer Baloise.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.13%, SPI: +0.06%, SMIM: -0.20%

Der Schweizer Aktienmarkt startete mit Abgaben in die verkürzte Handelswoche. Der Leitindex SMI erreichte zur Mittagszeit den Tiefpunkt, konnte allerdings die Verluste bis zum Handelsschluss wieder eindämmen und schloss schlussendlich 0.1% tiefer. Der marktbreite SPI, der nahezu alle kotierten Schweizer Unternehmen umfasst, konnte sich mit einem Plus von 0.1% sogar in die Gewinnzone hieven. Bei den 20 SMI-Werten standen sich 11 Kursverlierer und 9 Gewinner gegenüber. Unter Druck standen die Finanzunternehmen Swiss Life (-2.6%), Partners Group (-1.7%) sowie Swiss Re (-0.2%). Bei den ersten beiden Unternehmen sorgten die vorsichtigen Äusserungen eines Brokers für Abgabedruck. Auch ABB (-2.3%) sowie Givaudan (-1.0%) notierten in der Verlustzone. Allerdings bezahlten beide Unternehmen gestern ihre Dividende aus, welche sich beim Industriekonzern auf CHF 0.87 pro Aktie und beim Aromen- und Duftstoffhersteller auf CHF 68 je Aktie belaufen. Ebenfalls deutliche Abgaben musste der Hörgerätehersteller Sonova (-2.1%) hinnehmen. Der Titel leidet aktuell unter verschiedenen negativen Brokeräusserungen. An der Tabellenspitze notierte die Grossbank UBS (+1.4%), gefolgt von Logitech (+0.6%), Swisscom (+0.5%) sowie Nestlé (+0.4%). Die Pharmaschwergewichte zeigten sich uneinheitlich. Novartis schloss um 0.1% tiefer, während Roche um 0.1% höher notierte. Am breiten Markt fielen die Titel von Swiss Steel (-11.8%) auf, nachdem die beiden Vertreter des Grossaktionärs Peter Spuhler per sofort aus dem Verwaltungsrat zurückgetreten sind. Die Rücktritte stehen im Zusammenhang mit dem Entscheid Spuhlers, nicht an der Kapitalerhöhung teilzunehmen, sowie einem möglichen Ausstieg aus dem Unternehmen. Der Börsenneuling Galderma (-0.02%) zeigte sich an seinem zweiten Handelstag praktisch unverändert, nachdem er am letzten Freitag um rund 20% in die Höhe geschossen war.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.26%, DAX: +0.30%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten einen uneinheitlichen Start in die neue Handelswoche. Der EuroStoxx50 sowie der deutsche DAX schlossen je 0.3% höher, während der französische CAC40 unverändert blieb und der britische FTSE100 Abgaben von 0.2% verzeichnete. Aus Branchensicht mussten einzig die Sektoren Industrie und Basiskonsum leichte Verluste hinnehmen. An der Tabellenspitze notierte die Energiebranche, gefolgt von Immobilien, Versorger und Zyklischer Konsum.

Aktienmärkte USA

DowJones: -0.41%, S&P500: -0.31%; Nasdaq: -0.27%

Nachdem die amerikanischen Aktienmärkte bereits am letzten Freitag kleine Verluste hinnehmen mussten, schlossen sie auch gestern etwas tiefer. Der Leitindex DowJones schloss 0.4% tiefer, während der marktbreite S&P500 sowie der technologielastige Nasdaq um je 0.3% tiefer aus dem Handel gingen. Der Fokus der Marktteilnehmer geht bereits in Richtung Karfreitag, an dem zwar die Börsen geschlossen sind, aber das Inflationsmass PCE veröffentlicht wird. Auf Einzeltitelebene fielen die Aktien von Boeing (+1.4%) auf. Der kriselnde Flugzeugbauer kündigte gestern einen Chefwechsel an. Der CEO wird seinen Platz per Ende Jahr räumen.

Unternehmensberichte

Baloise publizierte heute Morgen die Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr. Das Geschäftsvolumen sank leicht um 0.9% auf CHF 8.6 Mrd. Dies lag am tieferen Prämienvolumen im traditionellen Lebengeschäft sowie an nachteiligen Währungseffekten. In Originalwährungen konnte hingegen ein leichtes Wachstum von 0.8% erzielt werden. Das Prämienvolumen der Nichtlebenversicherungen stieg in Originalwährung um 5.4% auf CHF 4.08 Mrd. In Schweizer Franken betrug das Wachstum 3.1%. Im Lebengeschäft sanken die Bruttoprämien um 5.2% auf CHF 3.6 Mrd. Der Betriebsgewinn (EBIT) nahm um 6.0% auf CHF 344.4 Mio. ab. Insbesondere die Nichtlebensparte konnte einen deutlichen Anstieg des Betriebsgewinns auf CHF 134.0 Mio. (2022: CHF 99.0 Mio.) erzielen. Im Lebengeschäft ging dieser jedoch um über 30% auf CHF 178.5 Mio. deutlich zurück. Der Aktionärsgewinn betrug CHF 239.6 Mio., was einem Rückgang von 3.3% im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022 entspricht. Der Schaden-Kosten-Satz von Baloise liegt bei 92.0%, nachdem dieser im Jahr 2022 bei 92.9% lag. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine um 30 Rappen höhere Dividende von CHF 7.70 pro Aktie vor. Zudem kündigte Baloise an, die Investitionen in den Aufbau von Ökosystemen zu stoppen und sich auf das Kerngeschäft zu fokussieren. Diese neuen Pläne wird Baloise am 12. September 2024 im Rahmen eines Investorenupdates präsentieren. Mit dem Zahlenset verfehlt Baloise den Analystenkonsens.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.241% DE: 2.370% CH: 0.591%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe stieg gestern leicht an. Da gestern jedoch keine wichtigen Konjunkturdaten auf der Agenda standen, fehlten Impulse für grössere Bewegungen. Im Verlauf der Woche richtet sich der Fokus auf den PCE Deflator. Das von der US-Notenbank bevorzugte Inflationsmass wird am Karfreitag veröffentlicht.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8998
Euro in US-Dollar: 1.0851
Euro in Franken: 0.9763

Der Schweizer Franken hat gestern sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber dem Euro nachgelassen. Der Schweizer Franken geriet vergangenen Donnerstag nach der Zinssenkung der SNB unter Druck und schwächte sich gestern erneut gegenüber allen G10-Währungen ab. Der US-Dollar wurde gestern von schwächer als erwartet ausgefallenen Daten zum US-Immobilienmarkt belastet.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 81.89 pro Fass
Goldpreis: USD 2'171.85 pro Unze

Der Ölpreis hat zum Wochenstart leicht zugelegt. Grund dafür ist unter anderem der Terroranschlag in Russland. Dieser könnte die geopolitischen Spannungen weiter verschärfen. Bereits vergangene Woche sollen gemäss Berichten russische Raffinerien von ukrainischen Drohnen beschädigt worden sein. Es wird befürchtet, dass dadurch eine weitere Angebotsverknappung droht. 

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine wichtigen Wirtschaftsdaten veröffentlicht.

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Anja Felder

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich