20. März 2024, Tägliche Marktsicht

Konsolidierung am Schweizer Aktienmarkt setzt sich fort

Der Schweizer Aktienmarkt setzte seine Konsolidierung der letzten Tage fort. Vor den Notenbankentscheiden herrschte Zurückhaltung.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.39%, SPI: -0.39%, SMIM: -0.44%

Der Schweizer Aktienmarkt setzte die Konsolidierung der letzten Handelstage fort. Der Leitindex SMI baute die Kursverluste bis am Mittag aus. Trotz einer leichten Erholung am Nachmittag resultierte ein Minus von 0.4%. Nach dem gestrigen Zinsentscheid der japanischen Notenbank, welche die Leitzinsen erstmals seit 17 Jahren erhöhte, stehen diese Woche auch die Zinsentscheide der Notenbanken aus den USA, der Schweiz und Grossbritannien an. Dies führt dazu, dass sich die Marktteilnehmer momentan mit dem Eingehen neuer Positionen zurückhalten. Von den 20 Blue Chips schlossen elf mit positivem Vorzeichen. Am stärksten avancierten die Aktien von Logitech (+1.6%), welche am Vortag unter dem Abgang des CFO und einer Verkaufsempfehlung litten. Am stärksten unter Druck stand Partner Group (-3.1%) nach Gewinnmitnahmen infolge der detaillierten Jahreszahlen. Auf die Stimmung der Investoren drückte das schwache Verkaufsumfeld bei den Privatmarktanlagen. Die performanceabhängigen Einnahmen brachen im 2. Halbjahr 2023 ein und machten im Gesamtjahr 2023 nur 19% der Gesamteinnahmen aus. Ebenfalls unter Abgabedruck stand Richemont (-1.6%) und im breiten Markt Swatch (-2.8%). Die Schweizer Uhrenexportzahlen für den Februar drückten auf die Kurse. Diese stagnierten und zeigten für China sowie Hongkong einen Einbruch. Am breiten Markt zogen die Aktien von Georg Fischer nach den Jahreszahlen um 2.6% an. Aufgrund der Uponor-Übernahme erhöhte das Unternehmen die mittelfristigen Ziele.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.47%, DAX: +0.31%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich gestern von der freundlichen Seite. Der länderübergreifende EuroStoxx50 legte um 0.5% und der zyklischere deutsche DAX um 0.3% zu. Auf Sektorenebene schwangen die Bereiche Energie, Finanzen und Immobilien obenauf. Unterdurchschnittlich entwickelten sich die Bereiche Gesundheit, Versorger und Technologie.

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.83%, S&P500: +0.56%; Nasdaq: +0.39%

Die amerikanischen Aktienmärkte konnten an die positiven Vorgaben des Vortages anknüpfen. Der Leitindex DowJones legte um 0.8% zu und der breiter gefasste S&P500 um 0.6%. Der technologielastige Nasdaq gewann 0.4% hinzu. Die Zurückhaltung vor dem heutigen Fed-Zinsentscheid war zu spüren. Die Marktteilnehmer erhoffen sich neue Hinweise betreffend dem weiteren Zinspfad. Bei den Einzelwerten fiel Nvidia auf. Nach einem Kursverlust von 4% im frühen Handel konnte die Aktie 1.1% höher schliessen. Die am Vorabend auf einer Entwicklerkonferenz vorgestellten Lösungen entsprachen mehrheitlich der Markterwartung. Auf Sektorenstufe waren Energie, Versorger und zyklischer Konsum gefragt. Unter Abgabedruck stand nur der Sektor Kommunikationsdienste.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.293% DE: 2.448% CH: 0.687%

Im Vorfeld des heutigen Zinsbeschlusses der US-Notenbank Fed tendierte die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe seitwärts. Es wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank ihren Leitzins heute weiterhin unverändert belässt, da sich die US-Wirtschaft zuletzt trotz des hohen Zinsniveaus robust präsentierte und die Inflation weiterhin über dem 2%-Ziel der Fed liegt. An der anschliessenden Pressekonferenz von Fed-Chef Powell werden seine Worte zur geldpolitischen Lagebeurteilung aber umso mehr auf die Goldwaage gelegt werden.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8893
Euro in US-Dollar: 1.0867
Euro in Franken: 0.9664

Der Euro und der US-Dollar gingen zum Schweizer Franken kaum verändert aus dem gestrigen Handel. Die Devise lautet: Alle Augen auf die Federal Reserve Bank. Richtungsweisend für den US-Dollar wird sein, wie dezidiert sich die Fed heute Abend zum weiteren US-Zinspfad äussern wird. 

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 83.21 pro Fass
Goldpreis: USD 2'157.75 pro Unze

In der laufenden Handelswoche kann sich der Ölpreis oberhalb der 80-Dollarmarke festsetzen. Dazu trägt auch die Förderpolitik wichtiger Erdölstaaten bei, die im Verbund Opec+ zusammengeschlossen sind. Diese beschlossen jüngst, ihre im letzten Jahr beschlossene Förderkürzung bis Mitte des Jahres zu verlängern.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine Wirtschaftsdaten aus der ersten Reihe veröffentlicht.

Tobias Kistler

Senior Finanzanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Daniel Wachter

Senior Strategieanalyst
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich