Freundlicher Start in die neue Börsenwoche

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.78%, SPI: +0.69%, SMIM: +0.36%

Der Schweizer Aktienmarkt startete praktisch unverändert in die neue Handelswoche, konnte jedoch mit Unterstützung der Index-Schwergewichte im Laufe des Tages stetig zulegen und schloss klar höher. Aufgrund eines Feiertages an den US-Börsen sowie spärlichen Neuigkeiten vonseiten Konjunktur und Unternehmen verlief der Handel in relativ ruhigen Bahnen. Der Leitindex SMI notierte bei Börsenschluss um 0.8% höher. Von den 20 SMI-Titeln schlossen 13 höher, während 7 an Wert einbüssten. An der Spitze standen die beiden Index-Schwergewichte Roche (+1.7%) und Nestlé (+1.5%), aber auch Novartis zeigte sich mit einem Anstieg von 1.3% von der freundlichen Seite. Alle drei haben in den letzten Wochen einen holprigen Kursverlauf verzeichnet und zeigten sich oft als Bremsklötze für den Schweizer Aktienmarkt. Mit Swisscom (+1.4%) und Givaudan (+1.0%) konnten sich zwei weitere defensive Titel positiv in Szene setzen. Aber auch Zykliker wie Sika (+1.5%), Holcim (+1.0%) oder Partners Group (+0.9%) verzeichneten Kursgewinne. Am Tabellenende standen ohne nennenswerte Neuigkeiten der Luxusgüterkonzern Richemont (-0.8%) und Swiss Re (-0.8%). Der Rückversicherer musste vergangenen Freitag nach Zahlenvorlage bereits Abgaben hinnehmen. Ebenfalls unter Abgaben litten Geberit, Lonza, Zurich Insurance sowie Alcon, die zwischen 0.1% und 0.6% an Wert verloren. Am breiten Markt standen die Aktien von Temenos (+8.8%) vor der Zahlenvorlage nach Börsenschluss erneut im Fokus. Der aktivistische Aktionär Petrus Advisers forderte ebenfalls wie Hindenburg Research, dass Interimschef Andreas Andreades mit sofortiger Wirkung entlassen wird. Aufgefallen sind auch die Aktien von Kudelski (+22.5%), die bereits letzten Freitag über 13% nach oben kletterten. Der Verschlüsselungsspezialist wird am kommenden Donnerstag die Zahlen publizieren.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.05%, DAX: -0.15%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich zum Wochenauftakt von der uneinheitlichen Seite. Da die Impulse aus den USA fehlten, hielten sich die Kursschwankungen wie auch die Handelsvolumen in Grenzen. Der länderübergreifende EuroStoxx50 schloss 0.1% tiefer und auch der deutsche DAX sowie der italienische FTSE MIB gaben je 0.2% nach. Gewinne verzeichneten hingegen der britische FTSE100 (+0.2%) und der spanische IBEX35 (+0.6%). Unverändert zeigte sich der französische CAC40. Positiv aufgefallen ist gestern Astrazeneca (+3.2%). Das Pharmaunternehmen vermeldete positive Studiendaten zu einem Medikament zur Behandlung von Lungenkrebs. Kurz vor Börsenschluss vermeldete Bayer (+1.0%), dass die Dividende für die kommenden drei Jahre auf das gesetzlich geforderte Minimum gekürzt wird. Der Pharma- und Agrarchemiekonzern leidet unter dem finanziellen Druck von milliardenschweren US-Rechtsstreitigkeiten. Zudem belasten die hohe Verschuldung, die gestiegenen Zinsen sowie die angespannte Situation beim freien Geldfluss das Unternehmen. Für das Geschäftsjahr 2023 will Bayer nun eine Dividende von EUR 0.11 pro Aktie ausschütten. Der angekündigte Schritt kommt nicht ganz überraschend.

Aktienmärkte USA

DowJones: geschlossen, S&P500: geschlossen, Nasdaq: geschlossen

Die amerikanischen Aktienmärkte blieben gestern aufgrund des Feiertags «President’s Day» geschlossen.

Unternehmensberichte

Temenos konnte 2023, wie bereits vor einem Monat kommuniziert, ein Umsatzwachstum von 5% auf USD 1.0 Mrd. erwirtschaften. Im Schlussquartal erzielte der Bankensoftware-Spezialist ein Umsatz von USD 298.0 Mio., was im Vergleich zur Vorjahresperiode einem Anstieg von 7% entspricht. Der wiederkehrende Umsatz (ARR) kam bei USD 730 Mio. (+17%) zu liegen. Der bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBIT stieg um 8% auf USD 101.3 Mio. Für das ganze Geschäftsjahr lag der EBIT bei USD 313.0 Mio., was einem Anstieg von 15% entspricht. Die entsprechende Marge kam bei 31.3% zu liegen. Unter dem Strich verblieb ein bereinigter Gewinn pro Aktie von USD 3.19, was einem Anstieg von 13% entspricht. Den Aktionären soll eine um CHF 0.10 höhere Dividende von CHF 1.20 je Aktie ausbezahlt werden. Temenos gab zudem eine Prognose für das laufende Geschäftsjahr ab. Die wiederkehrenden Umsätze (ARR) sollen um rund 15% ansteigen. Der EBIT soll zwischen 7% und 9% anstiegen, während der Gewinn pro Aktie um 6% bis 8% zulegen soll. Der freie Cashflow soll mindestens 16% ansteigen. Die Mittelfristziele von wiederkehrenden Umsätzen (ARR) von über USD 1.3 Mrd., einem EBIT von über USD 570 Mio. sowie einem freien Cashflow von mehr als USD 700 Mio. bestätige Temenos. Ein neuer CEO wurde bisher noch nicht gefunden. Das präsentierte Zahlenset fiel innerhalb der Erwartungen aus. Temenos weist die von Hindenburg Research erhobenen Vorwürfe erneut zurück. Das amerikanische Investment-Unternehmen beschuldigte Temenos ihre Gewinne zu manipulieren und wies auf starke Unregelmässigkeiten in der Rechnungslegung hin. Der Verwaltungsrat von Temenos bestätigte, die Vorwürfe gründlich zu prüfen und leitet eine externe Untersuchung ein. Temenos wird zudem heute seinen Kapitalmarkttag abhalten.

Heute Morgen präsentierte OC Oerlikon die Zahlen zum Geschäftsjahr 2023. Der Industriekonzern verzeichnete einen Bestellungseingang von CHF 2.46 Mrd., was einem Rückgang zum Vorjahr von 17.8% entspricht. Auch beim Umsatz musste OC Oerlikon einen um 7.4% tieferen Umsatz von CHF 2.69 Mrd. hinnehmen. Für den Rückgang zeigte sich die Sparte Processing Solutions verantwortlich. Diese verzeichnete einen 23.1% tiefer Umsatz von CHF 1.17 Mrd. Die Division Surface Solutions entwickelte sich hingegen positiv und steigerte den Umsatz von CHF 1.38 Mrd. im Jahr 2022 auf CHF 1.52 Mrd., was einem Anstieg von 7% entspricht. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA lag bei CHF 444 Mio., nach CHF 513 Mio. im Vorjahr. Die entsprechende Marge sank um 110 Basispunkte auf 16.5% zu liegen. Unter dem Strich verblieb ein um 74.9% tieferer Reingewinn von CHF 23 Mio. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividende von CHF 0.20 pro Aktie vor. Für das Geschäftsjahr 2022 schüttet OC Oerlikon noch eine Dividende in der Höhe von CHF 0.35 pro Aktie aus. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen einen währungsbereinigten organischen Umsatzrückgang im hohen einstelligen Prozentbereich sowie eine operative EBITDA-Marge zwischen 15.0% bis 15.5%. Während der Analystenkonsens beim Auftragseingang sowie beim Reingewinn mit einem besseren Ergebnis gerechnet hat, kann OC Oerlikon die Erwartungen beim Umsatz sowie beim EBITDA übertreffen.

Der Bergbaukonzern BHP Group publizierte gestern die Zahlen zum verschobenen ersten Halbjahr 2024 per Ende Dezember 2023. Der Umsatz konnte im Vergleich zum 1. Halbjahr 2023 um 6% auf USD 27.2 Mrd. erhöht werden. Der operative Gewinn (EBITDA) stieg um 5% auf USD 13.9 Mrd. Die entsprechende Marge kam bei 53.3% zu liegen. In der Vorjahresperiode lag diese mit 53.5% minimal höher. Unter dem Strich verblieb ein Gewinn von USD 927 Mio., was einem Rückgang von 86% entspricht. Insbesondere Abschreibungen auf Nickelanlagen sowie Rückstellungen belasteten das Ergebnis. BHP will den Aktionären eine Zwischendividende von USD 0.72 pro Aktie ausschütten, verglichen mit USD 0.90 im Vorjahr. Mit dem Zahlenset trifft BHP in etwa die Markterwartungen.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.299% DE 2.408% CH: 0.828%

Aufgrund eines Feiertages blieb der Kapitalmarkt in den USA zu Wochenbeginn geschlossen. Ausserdem wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Folglich fehlten gestern Impulse für grössere Bewegungen an den Kapitalmärkten.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8827
Euro in US-Dollar: 1.0771
Euro in Franken: 0.9508

Auch am Devisenmarkt verlief der Handel in ruhigen Bahnen. Der Schweizer Franken stand gegenüber allen G10-Währungen unter Druck. Da keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht wurden, hielten sich die Bewegungen aber in engen Grenzen.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 79.49 pro Fass
Goldpreis: USD 2'019.68 pro Unze

Der Ölpreis stieg zu Wochenbeginn erneut an und schloss damit an die Entwicklung der letzten Woche an. Die Spannungen im roten Meer sowie die Angst vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten überwiegen zurzeit die Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine relevanten Wirtschaftsdaten publiziert.