Aktienmärkte bewegen sich am Tag vor den US-Inflationsdaten verhalten

Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.33%, SPI: +0.17%, SMIM: -0.56%

Der Schweizer Aktienmarkt schloss am Montag leicht höher als am letzten Freitag. Der Leitindex SMI gewann 0.3% hinzu und wies während des Tagesverlaufes nur kleine Bewegungen auf. Nach der guten Vorwoche, in welcher der Index am Freitag ein neues Jahreshoch erreichte, zeigte sich der Handel am Montag impulsarm. Die Zurückhaltung war unter anderem auf die heute Dienstag bevorstehenden Publikation der US-Konsumentenpreise zurückzuführen, die neue Hinweise auf die Zinspolitik von der US-Notenbank Fed liefern könnte. In der Schlussabrechnung vom Montagabend präsentierte der SMI neun Bluechip-Werte in der Gewinnzone. Die Titel von Pharmaunternehmen Roche avancierten am stärksten und legten 1.6% zu. Positive Analystenkommentare wirkten unterstützend auf die Kursentwicklung. Die bereits in der Vorwoche stark angestiegene Aktie von Givaudan gesellte sich auch zu Wochenbeginn zu den Gewinnern. Der Duft- und Aromahersteller verzeichnete einen Kurszuwachs von 0.9%. Die Versicherungstitel Zurich (+0.9%) und SwissRe (+0.8%) wiesen ebenfalls Gewinne vor. Auch das Indexschwergewicht Novartis verspürte einen Rückenwind und legte 0.8% zu. Auf der Verliererseite reihten sich die Werte von Sika (-1.3%) und Lonza (-1.4%) ein. Der letzte Platz nahm der Hörgerätspezialist Sonova ein und wies Verluste von 1.8% aus. Am breiten Markt setzten die Kursverluste der US-Chip-Titel von letzten Freitag VAT zu. Der Hersteller von Vakuumventilen verlor 1.9%. Grössere Einbussen mussten ebenfalls Werte wie Comet (-2.1%), U-Blox (-2.9%) und Evolva (-8.1%) hinnehmen.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -0.62%, DAX: -0.38%

Die europäischen Aktienmärkte schlossen am Montag mit Kursverlusten. Der länderübergreifende Index EuroStoxx50 verlor 0.6%, ebenso gehörten der deutsche DAX (-0.4%) und der französische CAC40 (-0.1%) zu den Verlierern. Der spanische IBEX35 (+0.2%) und der britische FTSE100 (+0.1%) konnten leicht zulegen. Bei den Einzeltiteln bewegten sich die Halbleiterunternehmen ins Negative. Das niederländische Unternehmen ASML büsste am Montag deutlich ein und verlor 4.2%. Dieser Umstand lässt sich auch in der Sektorenbetrachtung wiederfinden. Die Sektoren Immobilien und Gesundheit legten zu während Technologie klare Abgaben vorweisen musste. 

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.12%, S&P500: -0.11%; Nasdaq: -0.41%

Die amerikanischen Aktienmärkte gaben sich am Montag richtungslos. Ausschlaggebend dafür waren die mit Spannung erwarteten Inflationsdaten von heute Dienstag. Der DowJones gewann leicht mit 0.1% dazu, während der S&P500 um 0.1% nachgab. Beim technologielastigen Nasdaq schlug ein Tagesminus von 0.4% zu Buche. Ein erneuter Zwischenfall mit einem Flugzeug Boeing 787 liess die entsprechende Aktie um 3.1% fallen. In der Sektorenbetrachtung legten Grundstoffe und Energie zu, während zyklische Konsumwerte und Industrie Verluste ausweisen mussten.

Unternehmensberichte

BKW präsentierte heute Morgen die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr 2023. Die Berner Kraftwerke erleiden einen Rückgang des Umsatzes von 12% auf CHF 4.6 Mrd. Der operative Gewinn auf Stufe EBIT ging im Vergleich zum vor Jahr 40% zurück und betrug CHF 620 Mio. Auch der Jahresgewinn fiel tiefer aus und ist mit CHF 488 Mio. um 15% tiefer als der Vorjahreswert. In Aussicht gestellt hatte BKW zuvor einen Gewinn in der Bandbreite von CHF 550 Mio. bis 600 Mio. Diesen Entwicklungen zum Trotz sollen die Aktionäre eine Dividende von CHF 3.40 pro Aktie erhalten, was einer Steigerung von CHF 60 Rappen pro Aktie zum Vorjahr entspricht (ohne Jubiläumsdividende). BKW plant ein Zwei-Jahres-Programm, um die Ertragskraft im Dienstleistungsgeschäft zu stärken. Im Dienstleistungsgeschäft mussten Wertberichtigungen und andere Wertminderungen von insgesamt CHF 90 Mio. vorgenommen werden. Dieser Umstand führte zu einem operativen Verlust von CHF 40 Mio. Für das laufende Geschäftsjahr 2024 erwartet das Unternehmen einen EBIT von CHF 650 Mio. bis 750 Mio. Mit den Ergebnissen wurden die Markterwartungen bei Umsatz und EBIT verfehlt, während sich der Reingewinn im Analystenkonsensus befindet.

Galenica schloss das Geschäftsjahr 2023 innerhalb der Erwartungen ab, wobei Sondereffekte die Gewinnentwicklung beeinträchtigten. Das Unternehmen verzeichnet ein Umsatzplus von 4.4% und erzielte einen konsolidierten Nettoumsatz von CHF 3'646 Mio. Bereinigt um ausserordentliche Verkäufe im Zusammenhang mit Covid-19 belief sich das Wachstum auf 5%. Das bereinigte operative Ergebnis lag bei CHF 191.3 Mio., ungefähr auf dem Vorjahresniveau. Die Sondereffekte, darunter eine Busse der Wettbewerbskommission (Weko) und ausserordentliche Wertberichtigungen, drückten auf den operativen Gewinn. Der Jahresgewinn betrug CHF 161.6 Mio. und lag damit 2.8% höher als der Vorjahreswert. Den Aktionären wird eine unveränderte Dividende von CHF 2.20 pro Aktie vorgeschlagen. Für das Jahr 2024 sieht das Unternehmen ein Umsatzwachstum zwischen 3% und 5% sowie einen Anstieg des adjustierten EBIT um 8% bis 11% vor.

Tecan legte heute Morgen die Geschäftszahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2023 vor. Für das Gesamtjahr verzeichnete das Unternehmen einen Auftragseingang von CHF 1.03 Mrd., was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 9.3% bzw. 4.6% in Lokalwährungen darstellt. Der Umsatz, unter Ausschluss von Effekten aus niedrigeren Covid-bezogenen Umsätzen, stieg um 6.3% in Lokalwährungen auf 1.07 Mrd. Trotz dieses Anstiegs verminderte sich der Umsatz in CHF um 6.1%. Der bereinigte EBITDA lag für das Geschäftsjahr 2023 bei CHF 220.6 Mio. und damit leicht unter dem Vorjahresniveau. Die entsprechende Marge konnte jedoch auf 20.5% verbessert werden. Der bereinigte Reingewinn 2023 stieg auf CHF 164.4 Mio., im Vergleich zu CHF 154.4 Mio. im Vorjahr. Unterstützung erhielt der bereinigte Reingewinn von positiven Effekten aus der Schweizer Steuerreform. Für das Jahr 2024 sieht das Unternehmen eine Steigerung des wechselkursbereinigten Umsatzes im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Tecan bestätigt den mittelfristigen Ausblick mit jährlichen wechselkursbereinigten Wachstumsraten im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Für das Geschäftsjahr 2023 wird eine Dividendenerhöhung von CHF 2.90 auf CHF 3.00 pro Aktie vorgeschlagen. Die vorgeschlagene Dividende wird in zwei Teilen ausgeschüttet, wobei CHF 1.50 pro Aktie aus der Kapitaleinlagereserve gezahlt werden und somit nicht der Verrechnungssteuer unterliegen.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.100% DE: 2.301% CH: 0.598%

Die Rendite des richtungsweisenden 10-jährigen US-Treasury ist zum Wochenstart leicht gestiegen. Heute werden in den USA Inflationszahlen für den Februar veröffentlicht. Davon erhoffen sich Marktteilnehmende weitere Hinweise über den Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung. Der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell hat zuletzt betont, dass die Fed für einen Zinsschritt mehr Zuversicht brauche, dass die Inflation nachhaltig zurückgehe.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8768
Euro in US-Dollar: 1.0938
Euro in Franken: 0.9591

An den Devisenmärkten verlief der Wochenstart ruhig. Der Franken bewegte sich sowohl zum Euro als auch zum US-Dollar nur wenig. Der japanische Yen hat gestern zu allen G10-Währungen zugelegt. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus Japan bestätigen die Erwartung, dass sich Japan bald von den Negativzinsen abkehren könnte. Die Wirtschaft in Japan ist zwar im vierten Quartal nur schwach gewachsen, sie konnte aber einer Rezession knapp entgehen.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 78.17 pro Fass
Goldpreis: USD 2'175.47 pro Unze

Der Ölpreis hat gestern leicht nachgelassen. Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage aufgrund der schwachen Konjunktur belasten das schwarze Gold. Die jüngsten Daten aus Japan haben diese Sorgen verstärkt. Denn die viertgrösste Volkswirtschaft ist ein wichtiger Nachfrager von Rohöl. Der Goldpreis hat seinen Aufwärtstrend derweil fortgesetzt und ist gestern um 3.8% gestiegen.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine relevanten Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Heute stehen der neusten Daten zur US-Inflation im auf der Agenda. Es wird erwartet, dass die Gesamtinflation bei 3.1% verharrt und die Kerninflation leicht zurückkommt auf 3.7%.