21. November 2023, Tägliche Marktsicht

Zurückhaltender Auftakt in die neue Handelswoche

Der SMI startet mit einem marginalen Plus in die neue Handelswoche.

 Aktienmarkt Schweiz

SMI: +0.03%, SPI: -0.07%, SMIM: -0.50%

Der Start in die neue Handelswoche fiel am Schweizer Aktienmarkt verhalten aus. Der Leitindex SMI notierte über weite Strecken leicht in der Verlustzone und konnte sich bei Börsenschluss mit 0.03% marginal ins Plus hieven. Nach dem bisher positiven Kursverlauf seit Beginn des Monates legen die Marktteilnehmer nun eine Verschnaufpause ein. Zudem fehlten von Unternehmensseite grössere Impuls und auch die Berichtssaison zum abgelaufenen Quartal nähert sich dem Ende. Von den 20 SMI-Titeln schlossen 13 höher, während sieben tiefer schlossen. Die Verliererliste führte Swiss Life mit einem Rückgang von 1.1% an. Der Versicherer stand im Sog von Julius Bär (-12.0%), der gestern unter massivem Druck stand. Der Vermögensverwalter publizierte gestern den Zwischenbericht zum Geschäftsverlauf nach zehn Monaten, welcher tiefer als erwartet ausfiel. Die Privatbank musste die Rückstellungen für Kredite erhöhen, weshalb sich das Management gezwungen sah, die Gewinnprognose für das Gesamtjahr zu reduzieren. Als Bremsklotz erwies sich auch das Schwergewicht Nestlé (-0.7%), gefolgt von zyklischen Werten ABB und Partners Group (je -0.4%) sowie Zurich Insurance und Roche, die je um 0.2% nachgaben. An der Tabellenspitze stand der Luxusgüterhersteller Richemont (+1.1%), der an den Aufwärtstrend vom letzten Freitag anknüpfen konnte. Gefragt waren auch der Rückversicherer Swiss Re (+1.0%), Alcon (+0.8%), Sonova (+0.7%) sowie Lonza (+0.6%). Von den drei Schwergewichten konnte lediglich Novartis mit 0.2% leicht zulegen. Auf dem breiten Markt standen die Aktien von ams-OSRAM (-4.9%) im Fokus. Der Sensorenhersteller veröffentlichte die Details zur Bezugsrechtemission, mit welchen er die Marktteilnehmer verärgerte. ams-OSRAM will über 724 Mio. neue Stammaktien emittieren.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: +0.04%, DAX: +0.18%

Die europäischen Aktienmärkte zeigten sich gestern von der zurückhaltenden Seite und die wichtigsten Indizes notierten nur leicht verändert. Der länderübergreifende EuroStoxx50 schloss mit einem marginalen Plus von 0.04%. Der französische CAC40 stieg um 0.2%, während der britische FTSE 100 sowie der deutsche DAX je um 0.1% nachgab. Aus Branchensicht hielten sich die Verlierer und Gewinner ungefähr die Waage. Die grössten Gewinne verzeichneten der Energiesektor, gefolgt von Immobilien, Zyklischer Konsum sowie Technologie. Unter Abgaben litten hingegen die Branchen Basiskonsum, Gesundheit sowie Industrie. Aufgefallen ist gestern Bayer, der einen Kurseinbruch von 17.7% hinnehmen musste. Der Pharma- und Agrarkonzern wurde von einem Gericht in den USA in einem Glyphosat-Prozess zu einer Zahlung von mehr als USD 1.5 Mrd. verurteilt. Zudem brach das Unternehmen überraschend eine klinische Studie mit einem Gerinnungshemmer ab.

Aktienmärkte USA

Dow Jones: +0.58%, S&P500: +0.74% Nasdaq: +1.13%

Die amerikanischen Aktienmärkte starteten mit Schwung in die, aufgrund des Feiertages «Thanksgiving» am kommenden Donnerstag, verkürzte Handelswoche und knüpften damit an den Aufwärtstrend an. Der Leitindex Dow Jones verzeichnete einen Gewinn von 0.6%, während der marktbreite S&P500 um 0.7% anstieg. Die grössten Gewinne verzeichnete der Technologie-Index Nasdaq, welcher um 1.1% avancierte. Aus Branchensicht musste lediglich der Versorgersektor Federn lassen, während der Basiskonsum unverändert schloss. Die Gewinnerliste wurde angeführt von der zinssensitiven Technologiebranche, gefolgt von Kommunikationsdienste, Immobilien und Gesundheit.

Unternehmensberichte

Heute Morgen publizierte Sonova die Zahlen zum ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24, welches Ende September endete. Der Hörgerätehersteller musste einen um 5.1% tieferen Umsatz von CHF 1.75 Mrd. hinnehmen. In Lokalwährungen konnte hingegen ein Anstieg von 1.6% erzielt werden. Die Entwicklung wurde, wie vom Unternehmen erwartet, durch die Nichtverlängerung eines grossen Vertrags gebremst. Der bereinigte Betriebsgewinn vor akquisitionsbedingten Amortisationen (EBITA) stieg um 2.5% in Lokalwährungen auf CHF 350.0 Mio. Auch hier belastete die Währungsentwicklung das Ergebnis deutlich. In Schweizer Franken sank der bereinigte EBITA um 12.1%. Die entsprechende Marge kam bei 20.0% zu liegen, nachdem diese in der Vorjahresperiode bei 21.6% lag. Unter dem Strich blieb ein um 15.7% tieferer Reingewinn von CHF 249.6 Mio. Das Management bestätigte die Umsatzprognose für das Gesamtjahr, in welchem zu konstanten Wechselkursen ein Umsatzwachstum zwischen 3% und 7% erzielt werden soll. Gemäss dem Unternehmen soll die starke Entwicklung im Audiological-Care-Geschäft, die weitere Erholung des Hörgerätemarktes und der verbesserte Geschäftsverlauf im Hörgerätegeschäft eine solide Grundlage für eine deutliche Beschleunigung des Umsatzwachstums im zweiten Halbjahr bilden. Das Ziel für den Betriebsgewinn (bereinigter EBITA) unter Annahme von konstanten Wechselkursen wird aufgrund von höheren Investitionen, welche gemäss dem Management die positive Entwicklung aufrechterhalten soll, hingegen gesenkt. Sonova will neu einen Anstieg zwischen 4% und 8% erreichen. Bis anhin lag die Zielsetzung zwischen 6% und 10%. Die publizierten Zahlen liegen im Rahmen der Analystenerwartungen.

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 4.395%; DE: 2.609%; CH: 0.912%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe gab am Montag erneut nach. Anfang November notierte die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihe noch bei 4.9%. Seither sind die Renditen in den USA deutlich unter Druck geraten. Grund dafür ist die rückläufige Inflation, welche eine weitere Zinserhöhung der US-Notenbank unwahrscheinlicher macht und Spekulationen auf eine erste Zinssenkung befeuert hat.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8835
Euro in US-Dollar: 1.0954
Euro in Franken: 0.9680

Der Euro legte gestern sowohl gegenüber dem Schweizer Franken als auch gegenüber den US-Dollar zu. Zum US-Dollar stieg die Gemeinschaftswährung auf den höchsten Stand seit Mitte August. Dabei profitierte der Euro in den vergangenen Tagen von einem schwächeren US-Dollar. Die US-Währung wird von Spekulationen über eine erste Zinssenkung belastet.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 77.25 pro Fass
Goldpreis: USD 1'990.92 pro Unze

Der Erdölpreis hat zum Wochenauftakt zugelegt und damit an die Erholung vom Freitag angeknüpft. In den Wochen zuvor stand der Ölpreis aufgrund von konjunkturellen Sorgen in den wichtigen Erdölnachfrageländer, USA und China, sowie in Europa unter Druck. Diese Woche rückt ein Treffen des Förderbundes OPEC+, welches kommendes Wochenende stattfindet, in den Fokus des Ölmarktes.

Wirtschaft und Konjunktur

Es wurden gestern keine relevanten Wirtschaftsdaten veröffentlicht.

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Anja Felder

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich