
19. September 2023, Tägliche Marktsicht
Verhaltener Wochenstart
Der Schweizer Aktienmarkt startete mit Verlusten in die neue Handelswoche.
Aktienmarkt Schweiz
SMI: -0.94%, SPI: -0.86%, SMIM: -0.93%
Der Schweizer Aktienmarkt startete verhalten in die neue Handelswoche und musste Kursverluste hinnehmen. Vor den Zinsentscheiden der Fed morgen Abend und der SNB am Donnerstagvormittag zeigten sich die Anleger von der zurückhaltenden Seite. Von den 20 Blue Chips im SMI notierten lediglich sieben Werte mit positiven Vorzeichen. An der Tabellenspitze stand der Industriekonzern ABB zusammen mit dem Logistiker Kühne + Nagel, die beide je 0.8% höher schlossen. Dahinter folgte der Nahrungsmittelhersteller Nestlé (+0.3%), vor Logitech (+0.2%), Swisscom (+0.2%) und Zurich Insurance (+0.1%). Die Grossbank UBS schloss mit einem minimen Plus von 0.04% nahezu unverändert. Der Pharmazulieferer Lonza verlor gestern 14.7% an Wert und fiel damit auf einen Aktienkurs, der zuletzt im Mai 2022 erreicht wurde. Grund dafür war der überraschende CEO-Abgang. Ad Interim übernimmt der momentane Verwaltungsratspräsident Albert Baehny den CEO-Posten. Der Abgang von CEO Pierre-Alain Ruffieux ist nun bereits der dritte CEO-Wechsel innert 4 Jahren. Die Kommunikationspolitik unter ihm, bzw. allgemein von Lonza, war bislang sehr schwach. So wurden beispielsweise die Jahresziele und mittelfristige Guidance im Mai noch bestätigt, dann aber im Juli mit den Halbjahreszahlen gekürzt. Im Fokus steht nun der Kapitalmarkttag Mitte Oktober. Weitere Pharmazulieferer wie Bachem (-4.2%) und Siegfried (-3.0%) wurden davon ebenfalls belastet. Die Indexschwergewichte Roche (-1.3%) und Novartis (-0.3%) waren im gestrigen Umfeld ebenfalls nicht gefragt. Der Hörgerätespezialist Sonova (-2.4%) und der Augenheilkundekonzern Alcon (-1.8%) verloren ebenfalls an Boden.
Aktienmärkte Europa
EuroStoxx50: -1.14%, DAX: -1.05%
Die europäischen Aktienmärkte haben einen schwachen Börsenstart in die neue Woche hingelegt und verloren insgesamt an Boden. Dass der hohe Erdölpreis wieder die Inflation befeuern und die Leitzinsen länger als erwartet auf dem hohen Niveau bleiben könnten, belastete die Marktstimmung. Der französische CAC40 verlor mit einem Minus von 1.4% am stärksten, gefolgt vom länderübergreifenden EuroStoxx50 (-1.1%). Auf Sektorenebene notierten denn auch nur die Telekommunikationswerte leicht im Plus, während vor allem die Immobilienwerte und Konsumgüterwerte unter Druck standen.
Aktienmärkte USA
Dow Jones: +0.02%, S&P500: +0.07%, Nasdaq: +0.01%
Die US-Aktienmärkte traten vor dem anstehenden US-Leitzinsentscheid auf der Stelle. Der marktbreite S&P500 gewann 0.1% hinzu, während der US-Leitindex DowJones und der technologielastige Nasdaq unverändert aus dem Handel gingen. Mit den ansteigenden Ölpreisen keimten wieder Inflationssorgen auf. Auf Sektorenebene schwangen die Bereiche Energie, Technologie und Finanzen obenauf. Unterdurchschnittlich entwickelten sich hingegen die Sektoren zyklischer Konsum, Immobilien und Grundstoffe. An der Tabellenspitze des DowJones Index stand der iPhone-Hersteller Apple mit einem Plus von 1.7%, nachdem die Vorbestellungen des neuen iPhones 15 Analystenberichten zufolge besser als erhofft sein dürften.
Kapitalmärkte
Renditen 10 Jahre
USA: 4.309%; DE: 2.703%; CH: 1.038%
Gestern wurden keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht. Folglich fehlten an den Kapitalmärkten die Impulse für grössere Bewegungen. Im weiteren Wochenverlauf richtet sich der Blick auf die Geldpolitik. Am Mittwoch steht der Zinsentscheid der US-Notenbank an. Es wird keine weitere Zinserhöhung erwartet. Allerdings erhoffen sich die Marktteilnehmenden Hinweise über das weitere Vorgehen der Fed. Am Donnerstag steht der Zinsentscheid der SNB an. Dort erwarten wir einen weiteren, letzten Zinsschritt um 0.25% auf 2%.
Währungen
US-Dollar in Franken: 0.8974
Euro in US-Dollar: 1.0680
Euro in Franken: 0.9586
Der Euro hat sich gestern weiter stabilisiert, nachdem er vergangene Woche in Folge des Zinsentscheids der europäischen Zentralbank unter Druck geraten war. Die Gemeinschaftswährung konnte sowohl gegenüber dem US-Dollar als auch gegenüber dem Schweizer Franken leicht zulegen. Die Bewegungen hielten sich aber in engen Grenzen.
Rohwarenmärkte
Ölpreis WTI: USD 92.51 pro Fass
Goldpreis: USD 1'931.30 pro Unze
Der Ölpreis hat zu Wochenbeginn erneut zugelegt und erreichte den höchsten Stand seit zehn Monaten. Die Förderkürzungen von wichtigen Öllieferanten, wie zum Beispiel Saudi-Arabien, treiben den Preis bereits seit mehreren Wochen nach oben. Die Entwicklung der Ölpreise dürfte von den Zentralbanken genau beobachtet werden, denn steigt der Preis des schwarzen Goldes, birgt dies ein zusätzliches Inflationsrisiko.
Wirtschaft und Konjunktur
Es wurden gestern keine relevanten Wirtschaftsdaten veröffentlicht. Diese Woche im Fokus stehen die Zinsentscheide der US-Notenbank am Mittwoch und der Schweizerischen Nationalbank am Donnerstag.
Céline Koster

8021 Zürich

Angela Truniger

8021 Zürich
