15. August 2023, Währungen

Schweizer Franken mit starker Jahresbilanz

Zum Start in die zweite Jahreshälfte zeigt sich der Schweizer Franken weiterhin von seiner starken Seite.

Zum Start in die zweite Jahreshälfte 2023 haben mit einer Ausnahme sämtliche G10-Währungen zum Franken an Wert eingebüsst. Die norwegische Krone zeigte im Juli eine Gegenbewegung, bleibt zusammen mit dem japanischen Yen aber weiterhin das Schlusslicht unter den G10-Währungen. 

Parität zum Franken rückt wieder aus der Sichtweite

Der Euro handelt zum Franken seit seinem Zwischenhoch von 1.11 im Frühjahr 2021 mehr als 10% tiefer bei 0.96 Franken. Die sich abkühlende Wirtschaft setzt dem Euro Grenzen. Während der zyklische Euro von der Konjunkturdynamik und der Risikobereitschaft der Anleger getrieben bleibt, reagiert der US-Dollar weiterhin stark auf Veränderungen bei den Zinserwartungen. Die Spekulation um den weiteren Zinspfad der US-Notenbank, insbesondere die Aussicht auf sinkende US-Leitzinsen, belasten den Greenback. Der US-Dollar ist mit 0.86 Franken zwischenzeitlich auf ein Mehrjahrestief abgesackt. Mit dem Ende der Sommerpause rücken nun die nächsten geldpolitischen Beschlüsse auf die Agenda. Im September entscheidet die EZB am 14., die Fed am 20. und die SNB am 21. September.

SNB hat weitere Fremdwährungen verkauft

Die Schweizerische Nationalbank ist einer der Hauptfaktoren, wenn es um den Franken geht. Die SNB hat im letzten Herbst damit begonnen, grössere Beträge an Fremdwährungen am Markt zu verkaufen. Das hilft ihr, über tiefere Importpreise die Inflation in der Schweiz zu dämpfen. Zudem kann sie die Devisenreserven etwas abbauen und ihre Bilanz verkleinern. Die Nationalbank dürfte in den letzten Monaten weiterhin als Franken-Käuferin aufgetreten sein. Ihre Devisenreserven haben um rund 27 Mrd. Franken abgenommen und sind im Juli unter 700 Mrd. Franken gefallen (Höchstwert Januar 2022: 947 Mrd.). Sofern es die Marktbedingungen erlauben, wird die SNB damit weiterfahren, Franken zurückzukaufen und so für eine stetige Nachfrage nach Franken sorgen. Eine deutliche Abschwächung des Frankens ist unter diesen Voraussetzungen nicht zu erwarten. Wahrscheinlicher scheint uns, dass die Kurse für Euro und US-Dollar langsam nach unten sinken werden.

G10-Währungen werten zum Franken ab

Quelle: Bloomberg

Daniel Wachter

Senior Strategieanalyst
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8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich