01. Oktober 2024, Tägliche Marktsicht

Schweizer Aktienmarkt schwächelt

Der Schweizer Aktienmarkt hat den letzten Handelstag des dritten Quartals im Minus abgeschlossen. Der SMI verlor 0.5%.

Aktienmarkt Schweiz

SMI: -0.53%, SPI -0.50%, SMIM: -0.45%

Der Schweizer Aktienmarkt startete negativ in die neue Woche. Der Schweizer Leitindex SMI bewegte sich am letzten Handelstag im September in einer engen Bandbreite zwischen 12'180 und 12’200 Punkten in einem ansonsten impulslosen Handel und verlor schlussendlich 0.5%. Nach den positiven Vorgaben in der Vorwoche folgte nun eine Konsolidierung zum Quartalsende. Von den 20 Blue Chips im SMI standen vier Gewinnern 15 Verlierer gegenüber, während Swisscom unverändert schloss. Der Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan (+0.7%) führte die Rangliste an, gefolgt vom Computerzubehörhersteller Logitech (+0.6%), dem Hörgerätehersteller Sonova (+0.3%) und dem Private Equity-Spezialisten Partners Group (+0.1%). Das Schlusslicht bildet der Sanitärtechniker Geberit mit einem Minus von 1.7%. Ebenfalls unter Abgabedruck stand Novartis (-0.8%), sowie ABB (-0.8%). Die Indexschwergewichte erwiesen sich für einmal nicht als defensive Stütze. Nestlé gab mit einem Minus von 0.3% etwas moderater nach, während Roche 0.6% tiefer schloss. Die Luxusgüterkonzerne, die in der letzten Woche von Chinahoffnungen deutlich gesucht waren, notierten gestern uneinheitlich. Während Richemont Kursverluste verzeichnete, gewann Konkurrentin Swatch 0.6% hinzu. Am breiten Markt stand die Aktie des Solarbauers Meyer Burger unter Abgabedruck, nachdem das Unternehmen die Publikation der geprüften Halbjahreszahlen 2024 nochmals verschob. Die Aktie verlor 6.9%.

Aktienmärkte Europa

EuroStoxx50: -1.32%, DAX: -0.76%

Auch die europäischen Aktienmärkte schlossen den letzten Handelstag im 3. Quartal mit Kursverlusten ab. Gewinnwarnungen aus dem Automobilsektor drückten auf die Stimmung. Die stärksten Verluste wies der französische CAC40 aus, der 2.0% tiefer schloss, gefolgt vom italienischen FTSE MIB, der 1.7% nachgab. Auf Sektorebene gehörten die Sektoren Zyklischer Konsum, Technologie und Industrie zu den grössten Verlierern. Der Energiesektor schwang hingegen als einziger Sektor obenauf. Die Automobilaktien belasteten den Zyklischen Konsumsektor. Grund dafür waren Gewinnwarnungen von Volkswagen, Stellantis und Aston Martin. Stellantis gab um 14.7% nach, nachdem das Unternehmen den Gewinnausblick wegen der schwachen Nachfrage und weiterer Probleme im wichtigen US-Markt kappen musste. Der Konzern musste knapp 200'000 Plug-in Hybrid Jeeps weltweit zurückrufen. Volkswagen (-2.0%) senkte am Freitagabend bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr den Ausblick aufgrund der schwachen Nachfrage. So wird vom Konzern noch eine operative Marge von 5.6% erwartet, nachdem diese bereits im Juli auf 7.0% gesenkt wurde. Im DAX verloren die übrigen Autozulieferer und -hersteller im Zuge der Gewinnwarnungen ebenfalls deutlich. Porsche Automobil (-2.9%), Continental (-2.8%), Mercedes-Benz (-2.4%) und BMW (-2.4%) gaben überdurchschnittlich nach.

Aktienmärkte USA

DowJones: +0.04%%, S&P500: +0.42%, Nasdaq: +0.38%

Die amerikanischen Aktienmärkte haben den letzten Handelstag im September mit leichten Kursgewinnen abgeschlossen. Während der marktbreite S&P500 und der technologielastige Nasdaq je um 0.4% avancierten, schloss der US-Leitindex DowJones unverändert. Auf Sektorenstufe gehörten die Bereiche Energie, Kommunikationsdienste und Immobilien zu den Gewinnern. Unterdurchschnittlich schnitten hingegen die Bereiche Grundstoffe und Zyklischer Konsum ab. Im DowJones waren neben dem iPhone Hersteller Apple (+2.3%) auch Home Depot (+1.4%) und Chevron (+1.2%) gefragt. Ein positiver Analystenkommentar sorgte für Unterstützung bei Apple. Der Flugzeugbauer Boeing verlor 2.7% und stand damit am Tabellenende des DowJones. Ebenfalls deutlich schwächer zeigten sich Intel (-1.9%) und Nike (-1.2%).

Kapitalmärkte

Rendite 10 Jahre
USA: 3.785%; DE: 2.121%; CH: 0.317%

Die Rendite der richtungsweisenden 10-jährigen US-Staatsanleihe ist zu Wochenbeginn leicht gestiegen. Mangels wichtiger Konjunkturdaten fehlten jedoch die Impulse für grössere Bewegungen. Im Verlauf der Woche stehen diverse Konjunkturdaten auf der Agenda. Heute wird der Einkaufsmanagerindex für die Industrie und am Donnerstag für den Dienstleistungssektor veröffentlicht. Besondere Aufmerksamkeit wird der US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag publiziert wird, erhalten.

Währungen

US-Dollar in Franken: 0.8459
Euro in US-Dollar: 1.1143
Euro in Franken: 0.9425

Der US-Dollar legte gestern gegenüber den meisten wichtigen Währungen an Wert zu. Rückenwind erhielt der Greenback von Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell. Bei einem Treffen einer Wirtschaftsvereinigung sagte Powell, man werde mit der Zeit wieder zu einer neutralen Geldpolitik zurückkehren, wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickle.

Rohwarenmärkte

Ölpreis WTI: USD 68.27 pro Fass
Goldpreis: USD 2'642.63 pro Unze

Der Ölpreis fand gestern keine klare Richtung. Die Stützungsmassnahmen der chinesischen Zentralbank wurden positiv aufgenommen. Auf der anderen Seite belasteten Spekulationen, dass Saudi-Arabien eine Ausweitung der Ölförderung plane, den Preis.

Wirtschaft und Konjunktur

Schweiz: KOF Konjunkturbarometer (September)
letzter: 105.0; erwartet: 101.0; aktuell: 105.5

Gemäss dem Konjunkturbarometer der KOF haben sich die Konjunkturaussichten in der Schweiz erneut aufgehellt. Die positiven Aussichten sind breit abgestützt. Besonders stark verbessert haben sich die Perspektiven für das verarbeitende Gewerbe, insbesondere in der Pharma-, Chemie- und Metallindustrie. Die für den Dienstleistungssektor wichtige Konsumnachfrage dürfte robust bleiben. Dagegen ist mit einer Abschwächung der Auslandsnachfrage zu rechnen.

Deutschland: Konsumentenpreise (September, YoY)
letzter: 1.9%; erwartet: 1.7%; aktuell: 1.6%

Die Inflation in Deutschland ist im September stärker als erwartet zurückgekommen. Die Konsumentenpreise sind gegenüber dem Vorjahresmonat um 1.6% gestiegen und damit so wenig wie seit Februar 2021 nicht mehr. Hauptverantwortlich für die tiefere Inflation sind die gesunkenen Energiepreise (-7.6%). Die Kerninflation ohne die volatilen Preise für Nahrungsmittel und Energie stieg um 2.7%.

Céline Koster

Strategieanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
Ansicht vom Gebäude der Niederlassung der St.Galler Kantonalbank in Zürich

Angela Truniger

Finanzanalystin
Stauffacherstrasse 41
8021 Zürich
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